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Schockanruf: Über 60.000 Euro verloren

Mann in grauem Sako, nur Oberkörper ohne Gesicht hält in rechter Hand ein Handy

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

30. Juli 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Bad Tölz-WolfratshausenEinem perfiden Schockanruf ist eine über 70-jährige Frau aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zum Opfer gefallen. Die Dame verlor an ihrer Haustür Bargeld und Wertgegenstände im Wert von über 60.000 Euro an die Telefonbetrüger. Der Abholer der Beute konnte unerkannt flüchten. Die Kriminalpolizei ermittelt.

So lief der „Schokanruf“ ab:  Am anderen Ende der Leitung schluchzte eine weinende Stimme ins Telefon und gaukelte der 70-jährige vor, ihr Enkel zu sein. In der Folge erklärte eine weibliche Stimme, dass der Enkel einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Um nicht ins Gefängnis zu müssen, müsse der Enkel eine Kaution in Höhe von 45.000 Euro bezahlen.
Wie in vielen vergangenen Fällen gelang es den unbekannten Anrufern leider auch diesmal, dass die angerufene Frau der völlig frei erfundenen Geschichte Glauben schenkte. Die unbekannten Anrufer entlockten der Dame in dem etwa 45-minütigen Telefongespräch, dass sie zuhause über hohe Summen Bargeld, Schmuck und Wertgegenstände verfügt.
Während des Telefongesprächs wurde der Dame, nach den Angaben der Polizei, durch höchst professionelle und geschickte Gesprächsführung sowohl von einer weiblichen als auch einer männlichen Stimme in aktenzfreiem Deutsch die Geschichte von dem angeblichen tödlichen Verkehrsunfall ihres Enkels glaubhaft gemacht. Das Opfer wurde angewiesen die „Kaution“ im Wert von sogar über 60.000 Euro für die Abholung durch einen Mitarbeiter eines Amtsgerichts bereitzuhalten.
Wenige Minuten nach Beendigung des Telefonats erschien ein unbekannter Mann an der Haustür der Frau, der die „Kaution“ ohne großen Wortwechsel entgegen nahm und anschließend unerkannt in unbekannte Richtung verschwand. Kurze Zeit später wurde der Frau bewusst, dass sie Betrügern zum Opfer gefallen war und verständigte ihre örtlich zuständige Polizeiinspektion.
Die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat die Ermittlungen übernommen.

Präventionshinweise der Polizei:

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen, z. B. zu einem Einbruch in der Nähe oder einer dringend zu zahlenden Kaution! Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! Legen Sie einfach auf!
Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände! Legen Sie einfach auf!
Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie KEINE Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen dann neu den Notruf 110!
Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion!
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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