Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

Selbstgemacht: Zitronenwickel für die Erkältungszeit

Zitronenwickel. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

27. November 2024

Lesezeit: 5 Minute(n)

Rosenheim – In dieser Innpuls.me-Kolumne dreht sich alles um Heilpflanzen und wie man sie für sein tägliches Leben und für gute Gesundheit nutzen kann. Die Rosenheimer Diplom-Kulturwirtin und Phytotherapeutin Karin M. Zehentner teilt mit Euch Rezepte, die man leicht selbst herstellen kann. Heute machen wir einen Zitronenwickel für die Erkältungszeit.

Die Rosenheimer Diplom-Kulturwirtin und Pyhtotherapeutin Karin M. Zehentner. Foto: Innpuls.me

Die Rosenheimer Diplom-Kulturwirtin und Phytotherapeutin Karin M. Zehentner. Fotos: Innpuls.me

Zu Karin Zehentner: Diplom-Kulturwirtin Karin M. Zehentner arbeitet als Redakteurin. In ihrer Freizeit gibt die Phytotherapeutin Kräuterworkshops und Jahreskreiskurse. „Viele wissen gar nicht, welche Schätze sie in ihrem Garten haben oder am Wegesrand stehen“, stellt Karin Zehentner fest. Wer mehr Informationen zu den Kursen von blue oak – Heilen mit Pflanzen wissen möchte, der meldet sich unter blue.oak@gmx.net, Telefon 0152-23211804 oder schaut bei Instagram unter @blueoak.heilenmitpflanzen.

Zitronenwickel. Foto: Innpuls.me

Der Zitronenwickel ist leicht herzustellen und wirkt entzündungshemmend und abschwellend.

So stellt man den Zitronenwickel her:

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von Innpuls.me (@innpuls.me)

Hier die Anleitung zum Nachlesen:

Die Erkältungszeit steht vor der Tür oder hat manche schon erwischt. Viele klagen im Moment über Halsweh und Husten. Wer die Anzeichen erkennt, sollte nicht lange fackeln und es als Erstes mit einem Zitronenwickel versuchen. Er wirkt entzündungshemmend und abschwellend.

 Bei einem Wickel werden ein oder mehrere Tücher rund um einen Körperteil wie Bauch, Hals oder Beine gelegt. Eine Sonderform ist das Kataplasma, das ist ein traditioneller Breiumschlag.

Am besten ist es, man verwendet für Wickel natürliche Fasern wie Leinen , Wolle oder Baumwolle. Im frühen 19. Jahrhundert benutzte der Wassertherapeut Vincenz Prießnitz zwei Tücher, Pfarrer Kneipp nahm drei Tücher.  Das Zwischentuch aus Baumwolle hat die Aufgabe, die Abdunstung zu verlangsamen und das Wolltuch zu schützen.

Das Innentuch, das direkt auf der Haut aufliegt, trägt die Wirksubstanz und sollte aus Leinen oder Baumwolle sein. Das Außentuch aus Wolle bedeckt beide Tücher und dient als Wärmespeicher.

Wichtig ist es, die Tücher möglichst faltenfrei aufzulegen, damit keine Druckstellen entstehen. Der Raum, in dem der Wickel angeleg wird, sollte warm, gut durchlüftet und ruhig sein.

Wickel sollten auf keinen Fall bei Fieber aufgelegt werden. Sie verbieten sich natürlich auch, wenn es Überempfindlichkeiten  gegen die Wirksubstanz oder wenn es offene Hautstellen gibt. Ganz wichtig ist es auch, auf die Temperatur zu achten und darauf, wie es dem Erkrankten mit dem Wickel geht.  

Ein heißer Wickel ist angeraten, wenn ein starker lokaler Wärmereiz benötigt wird. Die oberen Hautschichten werden dann stark durchblutet und die Wärme dringt auch in die Tiefe. Dadurch setzt reflektorisch auch Durchblutung in den Zielorganen ein. Die Zellen werden besser mit Sauerstoff, Nähr- und Abwehrstoffen versorgt, Giftstoffe abtransportiert. Bei heißen Wickeln ist allerdings große Vorsicht geboten, vor allem bei Säuglingen oder alten Menschen. Unbedingt muss man die Temperatur zuvor am eigenen Unterarm testen und lieber kurz ausprobieren, ob der Wickel ertragen wird oder man mit dem Auflegen noch etwas warten sollte.

Heiße Wickel haben sich bewährt bei:

  • chronischen Schmerzzuständen, Gelenk-, Muskel- oder Rückenschmerzen
  • akuten oder chronischen Entzündungen wie Halsschmerzen, Bronchitis, Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen
  • Spannungsschmerzen
  • Bauchschmerzen, Magen-Darmkrämpfen, träger Verdauung
  • akute Nieren- und Gallenkolik
  • Nervosität und Unruhe.

Ein Wickel kann natürlich nicht den Gang zum Arzt ersetzen, aber er kann helfen, akute Schmerzen zu lindern und Krankheitsverläufe erleichtern wenn nicht sogar verkürzen.

Es gibt feucht-heiße und trocken-heiße Wickel.

Für den feucht-heißen Wickel wird das Innentuch mit kochend heißem Tee übergossen,  man lässt es kurz durchziehen und wringt es dann sorgfältig aus.
Je besser es ausgewrungen ist, umso besser hält es den Wirkstoff und umso länger die Wärme.

Sobald die Wärme gerade erträglich ist, wird es angelegt und dann mit dem Außentuch umwickelt. Der Wickel bleibt bis zu 30 Minuten liegen, beziehungsweise so lange er warm ist und als angenehm empfunden wird. Danach sollte der Kranke mindestens eine halbe Stunde lang gut zugedeckt ruhen. Die Anwendung wird maximal einmal täglich wiederholt.

Zitronenwickel. Foto: Innpuls.me

Insbesondere bei beginnenden Halsentzündungen und Mandelentzündungen sind Zitronen-Halswickel sehr empfehlenswert. 

Der Zitronenwickel

Die Zutaten: 

  • Zitrone
  • Messer
  • Gabel
  • Stampfer
  • 2 Wickeltücher
  • Schal

Die Zubereitung:

Für den Zitronenwickel kocht man Wasser und übergießt eine halbe, ungespritzte Zitrone so, dass diese vollkommen vom Wasser bedeckt ist. Das ist sehr wichtig, damit die ätherischen Öle nicht entweichen können. Die Zitrone wird mit einer Gabel am Boden festgehalten, während man die Schale unter Wasser mit einem scharfen Messer mehrmals einritzt. Anschließend wird die Zitrone zum Beispiel mit einem Glas ausgepresst.

Das Innentuch in dieses Zitronenwasser tauchen, auswringen, und dem Kranken so um den Hals legen, dass die Wirbelsäule freibleibt.

Abschließend das Wolltuch eng, aber ohne Druck um den Hals wickeln und befestigen.

Der Zitronenwickel kann auch kalt gemacht werden, um Fieber zu senken. Ein solcher Eingriff ist aber nur dann sinnvoll, wenn das Allgemeinbefinden stark gestört ist. Ein kalter Wickel sollte auch dann nicht gemacht werden, wenn der Kranke fröstelt, Hände und/oder Füße kalt sind und der Kreislauf instabil ist. Während der Behandlung sollte der Kranke mit einer leichten Decke zugedeckt werden. Voraussetzung für die Wirkung ist es, dass der Wickel anhaltend kühl bleibt.

Für den Wadenwickel wird eine Schüssel mit lauwarmem Wasser, circa 30 Grad, gefüllt. Dann vorgehen wie beim heißen Wickel. Die Tücher werden um die Wade herum aufgelegt. Die Füße dürfen nicht kalt werden, deshalb sollte der Kranke Socken tragen.

Die Innentücher müssen gewechselt werden, wenn sie warm werden. Das ist meist nach etwa zehn Minuten der Fall. Insgesamt sollte man den Wickel eine halbe bis eine Stunde anwenden, bevor man wieder die Temperatur misst.

Ürbrigens: Auch bei Bronchitis ist ein Zitronen-Halswickel wohltuend. Dann aber natürlich als Brustwickel. 

Infokasten Zitrone

Die Zitrone ist ein immergrüner, kleiner Baum aus der Familie der Rutaceae. Die Frucht hat antiskorbutische und antiinfektiöse Eigenschaften, die auf der hohen Konzentration von Vitamin C beruhen. Sie dient aber auch als Beruhigungsmittel des Zentralnervensystems, als antibakterielles und Desinfektionsmittel sowohl bei Operationen als auch in der Dermatologie, als Hautreizmittel und zur Verdauungserleichterung.
Zitronen enthalten Pektine, die vor allem in der Kinderheilkunde bei Durchfall, Gastroenteritis und Ulcus angewendet werden. Aufgrund ihrer blutstillenden Eigenschaften dienen sie auch zur Wundbehandlung sowie als Blutersatzflüssigkeit und als Verdickungs- und Emulgiermittel.
Die Flavonoide der Zitrone verbessern die Blutgerinnung und wirken antiallergisch.
Früher wurde die Zitrone auch Hesperidium genannt. Nach der griechischen Mythologie waren diese Früchte die Äpfel der Hesperiden, das Geschenk der Mutter Erde zur Hochzeit der Hera.

Zitrone aufgeschnitten auf Holzbrett. Foto: re

Die Zitrone ist aus der Küche nicht wegzudenken.

Lust auf mehr Wissen über natürliche Antibiotika und Heilpflanzen und ihre praktische Anwendung?

Erfahre mehr über natürliche Antibiotika und Heilpflanzen, die Dein Immunsystem stärken! Lerne, wie Du antivirale Heilpflanzen praktisch anwenden kannst und sag Viren und Bakterien auf natürliche Weise den Kampf an! Komm zum blue oak Workshop „Heilpflanzen für das Immunsystem“ am 8.12., 9 – 13 Uhr statt.
Anmeldung unter 0152-23211804 oder blue.oak@gmx.net

Ihr sucht mehr Tipps zum Thema? Schaut Euch bei uns auf Innpuls.me auch an:
Selbstgemacht:

Lavendelkissen für müde Augen,
Heilsalbe für die Haut,
Lippenstift für lästige Lippenbläschen

(Quelle: Artikel: Josefa Staudhammer / Beitragsbild, Fotos, Video: Josefa Staudhammer)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.