Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Die Straftaten im Dienstbereich der Polizei Wasserburg am Inn gingen 2022 insgesamt zurück. Diebstähle haben aber um gut 23 Prozent zugenommen. diese Zahlen gehen aus dem Sicherheitsbericht 2022 hervor, der jetzt vorgestellt wurde.
Auf der Grafik zu sehen ist die Kriminalitätsentwicklung der vergangenen fünf Jahre im Dienstbereich der Polizei Wasserburg am Inn. Grafik: Copyright Polizeiinspektion Wasserburg
Die Polizei Wasserburg am Inn traf sich am 29.03.23 mit den Bürgermeistern und Vertretern der Stadt Wasserburg sowie der Gemeinden im Dienstbereich zu einem Sicherheitsgespräch. Der Leiter der Polizeiinspektion, Erster Polizeihauptkommissar Steinmaßl, erläuterte im Rahmen eines regen Informationsaustauschs den Sicherheitsbericht 2022 und informierte über die Kriminalitätsentwicklung und Verkehrslage des vergangenen Jahres. Anschließend bekamen die Rathauschefs die Gelegenheit, das neue Gebäude der Polizeiinspektion zu besichtigen.
Hier die Pressemeldung dazu im Wortlaut:
Kriminalitätsentwicklung
Mit den Gemeinden, Albaching, Amerang, Babensham, Edling, Eiselfing, Griesstätt, Pfaffing, Ramerberg, Rott am Inn, Schonstett, Soyen und der Stadt Wasserburg am Inn betreut die Polizei Wasserburg rund 46.300 Einwohner auf 326 qkm Dienstbereichsfläche. Zur Anzahl der Bürger kommen noch etwa 42.500 zugelassene Fahrzeuge im Dienstbereich.
Im Jahr 2022 wurden im Dienstbereich der Polizei Wasserburg insgesamt 1.216 Straftaten (2021: 1.342) in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 126 Straftaten bzw. 9,4 %.
Die Aufklärungsquote ist mit 69,3 % (Vorjahr 77,9 %) zurückgegangen, was jedoch immer noch einen sehr guten Wert darstellt. Somit wurden von den 1.216 Straftaten 843 aufgeklärt.
Als Gradmesser für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung dient die Häufigkeitszahl, die im Dienstbereich der Polizei Wasserburg bei einem Wert von 2628 pro 100.000 Einwohner (2021: 2.921) lag.
2022 wurden 735 Tatverdächtige (2021: 705) ermittelt. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen lag bei 166 bzw. 22,6 % (2021: 28,2 %). Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen lag zusammen bei 153 bzw. 20,8 % (2021: 119 bzw. 16,9 %). Somit liegt der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen bei 79,2 % (582 Personen).
Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der Diebstähle insgesamt um 23,2 % zugenommen (255 Fälle zu 207 im Vorjahr-VJ).
Sonstige einfache Diebstähle stiegen hierbei sogar um 36,7 % (205 Fälle zu 150 im VJ), während schwere Diebstähle um 12,3 % (50 Fälle zu 57 im VJ) zurückgingen. In dieses Segment fallen u.a. die schweren Diebstähle in/aus Diensträumen/Büros/ Werkstätten, die mit 4 Fällen zum Vorjahr gleichgeblieben sind.
Der Wohnungseinbruchsdiebstahl hat 2022 wieder ein Niveau ähnlich der „Vor-Corona-Zeit“ erreicht. Mit 7 Taten zu einer Tat im Vorjahr ist hierbei eine Zunahme zu verzeichnen (+ 6 Taten). Man kann behaupten, dass 2021 in dieser Hinsicht ein positives Ausnahmejahr war.
Im Diebstahlsegment sind noch der Ladendiebstahl und der Diebstahl an/aus Kfz besonders erwähnenswert, da hierzu Steigerungen zu verzeichnen waren. 2022 sind Ladendiebstähle 45-mal zur Anzeige gebracht worden. Im Vorjahr waren es noch 24 (+ 21, 87,5 %). Bei den Diebstählen an/aus Kfz mussten 30 Taten zu 18 im Vorjahr (+ 12, 66,7 %) bearbeitet werden.
Ein nur sehr geringfügiger Rückgang um einen Fall ist bei den Fahrraddiebstählen zu melden; 19 Fälle zu 20 im Vorjahr.
Die Gewaltkriminalität (bzw. Rohheitsdelikte), die neben den klassischen Gewaltdelikten wie Körperverletzung auch Raub und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie Nötigung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Nachstellung (Stalking) beinhaltet, ist nach einer deutlichen Zunahme im Vorjahr nun im Jahr 2022 wieder auf ein moderates Niveau zurückgegangen; Abnahme um 28,8 % (277 Fälle zu 389 im VJ).
Die einfache Körperverletzung nahm dabei um 136 Taten deutlich ab (272 im VJ, – 50 %). Bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung ist jedoch eine leichte Zunahme um 7 Fällen auf 53 Taten (46 im VJ) zu melden; eine Zunahme um 15,2 %.
Die Sexualstraftaten (bzw. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung) nahmen erneut zu; von 42 auf 50 Anzeigen (+ 19 %). Der Schwerpunkt lag dabei bei der Verbreitung pornografischer Inhalte mit 22 Taten zu 19 im Vorjahr.
Die Aufklärungsquote bei den Sexualstraftaten betrug 82 %, was 41 geklärte Fälle bedeutet.
2022 stiegen die Sachbeschädigungen abermals, aber moderat um 1,8 % (174 zu 171 im VJ). Dabei kam es zu einer Zunahme bei den Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum (auf Straßen, Wegen oder Plätzen) von 27 auf 39 Anzeigen (+ 12 %).
Der sogenannte Waren- und Warenkreditbetrug, der hauptsächlich im Online-Handel bzw. auch bei Online-Auktionsportalen zum Tragen kommt, ging um 17 Anzeigen (26 zu 43 Taten im VJ, – 39,5 %) zurück. Es muss jedoch dabei berücksichtigt werden, dass hierbei die aus dem Ausland verübten Taten nicht in der Inlandsstatistik widergespiegelt werden.
Die Rauschgiftkriminalität hat mit 140 Fällen zu 122 im Vorjahr um 7 % erneut zugenommen. Mit erfolgreichen Kontrollen und Ermittlungsverfahren konnte damit das sogenannte Dunkelfeld weiter aufgehellt werden.
2022 gab es 11 sogenannte Widerstände und tätliche Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte. Im Vorjahr waren es noch 25 Delikte (- 14 %).
Der Gesamtschaden aller Delikte belief sich im Jahr 2022 auf 605.148 €. Im Vorjahr betrug die Schadenssumme noch 965.443 €.
Verkehrslage
Im Jahr 2022 ereigneten sich im Dienstbereich der Polizei Wasserburg 1.397 Verkehrsunfälle (2021: 1.363). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 34 Unfälle bzw. 2 %.
Drei Personen wurden dabei getötet (2021: 6) und 273 verletzt (2021: 193).
In der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sind 503 sogenannte Wildunfälle (Unfälle mit Wildtieren) beinhaltet.
207 Verkehrsunfälle wurden wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort (2021:175) erfasst. Die Aufklärungsquote lag bei 36,71 %
Als Hauptunfallursachen wurden „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren“ verzeichnet.
Bei den Unfällen mit schweren Folgen ist immer noch der Konsum von Alkohol und berauschender Mittel eine sehr häufige Ursache. Den 21 Alkohol- und Drogenunfällen im vergangenen Jahr stehen fast dreimal so viele (57) folgenlose Fahrten gegenüber, die rechtzeitig festgestellt und beendet werden konnten, bevor etwas passierte.
Es wurden 2022 zwei Schulwegunfälle erfasst, bei denen die Kinder jeweils zum Glück nur leicht verletzt wurden. Einer ereignete sich in Rott, wo ein Kind beim Queren der Straße von einem abbiegenden Auto erfasst wurde. Der zweite war in Wasserburg, wo ebenfalls ein Kind beim Queren der Straße verletzt wurde.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Wasserburg / Beitragsbild, Grafik: Copyright Polizeiinspektion Wasserburg)
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