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So geht es weiter auf Burg Falkenstein

Die Luftaufnahme von Burg Falkenstein zeigt das Ausmaß des Schadens. Foto: Polizeihubschrauberstaffel Bayern

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

7. Juni 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Flintsbach / Landkreis Rosenheim – Bei dem Starkregen am vergangenen Montag (3.6.2024) haben die Wassermassen große Teile von Burg Falkenstein mitgerissen (wir berichteten). Ein Geologe hat sich jetzt vor Ort ein Bild von der Situation gemacht, teilt das Landratsamt Rosenheim mit.

Die Wassermassen haben einen erheblichen Teil der vorhandenen Burgmauerreste zerstört. Klar ist inzwischen, dass die Burgmauer nicht durch einen Murenabgang zerstört wurde. Stattdessen haben die herabstürzenden Wassermassen einen erheblichen Teil der Burgmauer niedergedrückt und hangabwärts geschwemmt.
Aus Sicherheitsgründen darf das Burggelände derzeit nicht mehr betreten werden. „Da durch den Wassersturz auch Elektroleitungen freigelegt wurden, besteht Lebensgefahr“; schreibt dazu das Landratsamt Rosenheim. Außerdem könnten unbefugte Besucher weitere Steine lostreten und so zusätzlichen Schadenanrichten.

Aktuell laufen Sicherungsmaßnahmen auf dem Gelände

Aktuell stehen Sicherungsmaßnahmen auf dem Burggelände im Vordergrund. Die Situation auf dem Gelände stuft der Geologe aber als weitgehend stabil ein.
Wie geht es aber nun mit Burg Falkenstein weiter? Die abgerutschten Teile wollen entlang des Weges als Wall aufgeschüttet werden. Weiteres Material, das noch am Hang liegt, will man mit Netzen absichern. Dafür wurde eine Spezialfirma aus Tirol beauftragt. Weitere Spezialsicherungen seien nicht nötig.
Die Abbruchkante an der Burch soll ebenso wie der Bereich vor der Mauer mit Spezialmaterial abgedeckt werden. „Beide sind von archäologischer Bedeutung“, schreibt dazu das Landratsamt Rosenheim. Um weitere Niederschläge an der Abbruchkante vorbeizuleiten, ist geplant, eine provisorische Ableitung im Burghof zu verlegen.
Die Abbruchkanten der Wände sollen mit Geonetzen und Spanngurten gesichert werden. Diese Arbeiten übernimmt ein lokales Erdbauunternehmen. Fachkundige Ehrenamtliche werden zudem das Trümmerfeld abgehen, um mögliche Funde zu sichern.
Wie hoch der finanzielle Schaden ist, kann das Landratsamt Rosenheim derzeit noch nicht beziffern.
Die historische Burgruine Falkenstein war in den Jahren 2016 bis 2019 aufwändig saniert worden. Unter anderem hatte man damals die jetzt abgerutschten historischen Mauerreste saniert und mit unterschiedlichen Maßnahmen stabilisiert. Die Gesamtkosten für die Sanierung beliefen sich auf rund eine Million Euro. Ein Großteil davon wurde durch öffentliche Fördermittel finanziert.

Falkenstein ist von herausragender historische Bedeutung

Falkenstein ist als Sitz der Grafen von Falkenstein-Herrnstein und später der Grafen von Neuburg-Falkenstein für die Region von herausragender historischer Bedeutung. Insbesondere der vom Falkensteiner Siboto IV. im Jahre 1166 in Auftrag gegebene und von einem Herrenchiemseer Mönch verfasste „Codex Falkensteinensis“ stellt das wichtigste Zeitdokument unseres Siedlungsraumes dar. Diese berühmte Handschrift enthält das einzig erhaltene Schenkungsbuch und dazu das älteste Einkünfte-Verzeichnis einer weltlichen Herrschaft sowie testamentarische Verfügungen und 24 Miniaturen.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Polizeihubschrauberstaffel Bayern)

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