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Starbulls: Vosilvester-Heimspiel unter dem Motto „jetzt erst recht“

Maskottchen der Starbulls Rosenheim auf dem Eis. Foto: Copyright: Ludwig Schirmer

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

29. Dezember 2023

Lesezeit: 5 Minute(n)

Rosenheim – Am Silvester-Vorabend bestreiten die Starbulls Rosenheim in der DEL2 ein Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine. Anpfiff ist am morgigen Samstag (30.12.2023) um 19.30 Uhr. Angesichts der jüngsten Rosenheimer Negativserie, krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle zahlreicher Spieler und einem bestraften Spielberichtsverstoß kann das Motto von Team und Fans für das letzte Spiel im Jahr 2023 nicht anders lauten als „jetzt erst recht“! Gegen einen personell hochdekorierten und zurück in die DEL strebenden Gegner könnte für die Starbulls die Unterstützung von den Rängen im erneut mit über 4.000 Zuschauern besuchten ROFA-Stadion ein entscheidender Faktor sein.

Neben dem langfristig verletzten Hagen Kaisler, dem gesperrten Reid Duke und dem für die Augsburger Panther spielenden Kevin Handschuh fielen beim Starbulls-Auswärtsspiel gegen die Lausitzer Füchse am Donnerstag gleich ein halbes Dutzend weiterer Spieler aus. Tomas Pöpperle muss wegen einer möglichen Unterkörperverletzung genauer untersucht werden. Christopher Kolarz laboriert an den Folgen einer heftigen Erkältung. Stefan Reiter musste wegen muskulärer Probleme passen. Manuel Strodel, Norman Hauner und Niklas Länger erwischte ein Magen-Darm-Virus – Rückkehr zum Vorsilvester-Heimspiel gegen Krefeld mehr als fraglich. Cheftrainer Jari Pasanen hofft vor allem, dass sich nicht noch weitere Spieler angesteckt haben und zusätzlich ausfallen.

Ersatzgeschwächte Mannschaft erntete viel Lob

Die ersatzgeschwächte Rosenheimer Mannschaft trotzte den zahlreichen kurzfristigen Ausfällen und schlug sich in Weißwasser nach 650 Kilometer langer Busfahrt alles andere als schlecht. Gegen die formstarken Lausitzer Füchse, abwehrstärkste Mannschaft der Liga und zwei Tage zuvor in Landshut ohne Gegentor geblieben, präsentierten sich die Starbulls kämpferisch und spielerisch jederzeit auf Augenhöhe, phasenweise sogar überlegen und ernteten viel Lob für ihren Auftritt. Ein in den Special Teams deutlich effektiverer Gegner und die einmal mehr nicht überwundene eigene Schwäche in der Chancenverwertung verhinderten aber einen Rosenheimer Punktgewinn. Zu Buche stand die fünfte Niederlage nach regulärer Spielzeit in Folge, die vom Ergebnis her mit 1:4 identisch mit der Pleite zwei Tage zuvor in Ravensburg ausfiel ¬– zumindest auf dem Eis.

Aus 1:4 wird 0:5: Spielwertung wegen Aufstellungsfehler

Formal wurde das Rosenheimer 1:4 in Ravensburg am zweiten Weihnachtsfeiertag am „grünen Tisch“ in ein 0:5 umgewandelt. Damit gehen den Starbulls zwar keine Punkte verloren, das Torverhältnis verschlechtert sich aber von eigentlich minus 18 auf minus 20. Die Aufstellung der Starbulls auf dem Spielbericht entsprach in einem entscheidenden Punkt nicht den Durchführungsbestimmungen bzw. der Spielordnung. Denn diese besagen unter anderem, dass der 18. und 19. im Spielprotokoll aufgeführte Feldspieler (ein 20. Feldspieler ist in der DEL2 generell nicht zugelassen) eine U21-Förderlizenz besitzen müssen. Tatsächlich hatten die Starbulls mit Patrik Mühlberger, Paul Stocker und Sebastian Cimmermann sogar drei U21-Spieler auf dem Spielbericht stehen, darunter aber zwei Torhüter und eben nur einen Feldspieler. Demnach hätte, obwohl die maximal zulässige Anzahl von Normallizenzen (Ü24) korrekt eingehalten wurde, die 19. Feldspieler-Position unbesetzt bleiben müssen.

„Auch wenn es uns zum Glück keine Punkte kostet ist es natürlich sehr ärgerlich, dass so ein Fehler passiert“, sagt Jari Pasanen stellvertretend für das Trainerteam und die Mannschaftsführung und liefert auch die Erläuterung, wie es zu diesem Problem kam: „Tomas Pöpperle war für das Spiel in Ravensburg als Torhüter vorgesehen. Dominik Kolb sollte pausieren und wir haben mit 18 Feldspielern geplant. Diese Aufstellung wäre korrekt gewesen. Dann kam der kurzfristige Ausfall von Pöpperle, sodass Mühlberger erster Torwart wurde. Weil dadurch nur noch 14 von 15 zulässigen Ü24-Spielern in der Aufstellung waren, wurde Kolb doch noch nominiert. Mit Paul Stocker mussten wir schnell noch einen zweiten Torwart organisieren und in dieser Hektik ist der Fehler übersehen worden.“

Negativserie beenden und Trendwende einleiten

Trotz der jüngsten Negativerlebnisse und der aktuellen Ungewissheiten im Kader geht der Blick der Starbulls nach vorne. Gegen Krefeld soll einen Tag vor Silvester die Serie von inzwischen fünf Spielen ohne Punktgewinn hintereinander endlich gestoppt werden. Ein Blick auf die Tabelle lässt jetzt schon erahnen, dass jeder einzelne Zähler in der Endabrechnung entscheidend sein kann – sei es zum Erreichen des Klassenerhalts nach der Hauptrunde über den letzten Pre-Playoff-Rang zehn oder zumindest für den wichtigen Siegbonus in den Playdown-Runden gegenüber den beiden Letztplatzierten.

Die bisherige Rosenheimer Saison-Bilanz gegen die Krefeld Pinguine ist positiv. Im Heimspiel Ende September siegten die Starbulls 6:3, auswärts gelang beim 1:2 nach Verlängerung Anfang November immerhin ein Punktgewinn. Aus bisher 31 absolvierten Spielen hat der Jahres-Endgegner der Starbulls 46 Zähler erbeutet und steht damit aktuell fünf Punkte besser da als die Grün-Weißen.

„Wundertüte“ Krefeld reist schon am Vortag an

Die 2022 aus der PENNY DEL abgestiegenen Pinguine streben die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse an und haben wirtschaftlich und strukturell beste Möglichkeiten dafür. Das von Saisonbeginn an hochkarätig besetzte Team präsentiert sich bisher allerdings als echte „Wundertüte“. Extrem starke und unerklärlich schwache Auftritte wechseln sich ab. Einem fulminanten 6:3-Heimsieg gegen Spitzenreiter Kassel Huskies am Freitag vor Weihnachten folgte ein völlig uninspirierter Auftritt und eine folgerichtige 2:5-Niederlage beim vormaligen Tabellennachzügler Freiburg am Dienstag. Zwei Tage später brauchten die Pinguine mit umgestellten Sturmreihen die halbe Partie, um gegen Dresden richtig ins Spiel zu kommen, gewannen dann aber doch noch mit 4:2. Dabei hütete erstmals Förderlizenzspieler Hendrik Hane (Düsseldorfer EG) das Krefelder Tor; Felix Bick, an sich unumstrittene Nummer eins, wurde eine Erholungspause gegönnt.

In der eigenen Arena mit großer Fan-Unterstützung ¬– die Pinguine sind mit 4.765 Spielbesuchern im Schnitt mit großen Abstand Zuschauerkrösus der DEL2 (die Starbulls folgen mit 3.849 Zuschauern pro Heimspiel auf Rang zwei) – holten die Seidenstädter bisher das Gros ihrer Punkte. In der Auswärtstabelle stehen sie dagegen mit 16 Zählern aus 15 Spielen auf dem letzten Rang (Starbulls: 18 Punkte). Zum Spiel in Rosenheim reisen die Krefelder bereits am Vortag an und übernachten vor Ort, um ohne Bus in Kopf und Beinen auflaufen zu können. „Wir müssen unbedingt in Rosenheim einen Weg finden, unsere Auswärtsbilanz zu verbessern“, kündigte Krefelds Headcoach Greg Poss am Donnerstagabend an.

Nach Blank und Hohenberger nun Gregg

Greg Poss, Ende Oktober bei DEL-Tabellenschlusslicht Iserlohn freigestellt, übernahm erst Anfang Dezember als Cheftrainer bei den Gelb-Schwarzen und wird dieses Amt nicht über das Saisonende hinaus bekleiden (Krefeld Headcoach ab der kommenden Spielzeit steht schon fest, wurde aber noch nicht offiziell verkündet). Poss ist bei den Pinguinen nach Boris Blank, der Ende Oktober gehen musste, und Herbert Hohenberger, der für Blank übernommen hatte und nun wieder als Assistenztrainer tätig ist, in der laufenden Saison bereits der dritte Mann in der Hauptverantwortung hinter der Bande.

Auch im hochdekorierten Spielerkader tat sich am Niederrhein seit Saisonbeginn einiges. In der Spielpause Mitte November wurden mit Jerome Flaake und Lucas Lessio gleich zwei DEL-erfahrene Stürmer nachverpflichtet. Der jüngste Neu-Import ist der Kanadier Matt Marcinew, der den langfristigen Ausfall von Josh MacDonald kompensieren soll.

Über 4.000 Zuschauer im ROFA-Stadion erwartet

Das Vorsilvester-Heimspiel am Samstag beginnt um 19:30 Uhr. Trotz der zuletzt nicht erfreulichen Ergebnisse, insbesondere im ausverkauften Heimspiel gegen den EV Landshut zwei Tage vor Weihnachten, hoffen die Starbulls erneut auf die großartige akustische Unterstützung ihrer treuen Fans in einem stimmungsvollen ROFA-Stadion, was gegen die starke Krefelder Mannschaft zum mitentscheidenden Faktor werden kann.

Es werden einmal mehr über 4.000 Zuschauer erwartet, darunter auch rund 250 Fans aus Krefeld, die mit Bussen anreisen (ein ursprünglich geplanter Sonderzug wurde abgesagt). Für die Fans der Pinguine wird ein eigener Eingang über die Außentreppe hinter der Gästekurve eingerichtet. Einlass ins Stadion ist bereits um 18 Uhr. Eintrittskarten sind auf www.starbulls.de/tickets buchbar. Die Stadionkassen öffnen um 17:30 Uhr. Die Liveübertragung der Partie ist buchbar auf www.sprade.tv.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls / Beitragsbild: Copyright Ludwig Schirmer)

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