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Statement zum Braunbären

Bär auf grüner Wiese

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

18. April 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Miesbach – Der Hinweis auf einen Braunbären in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach vom Bayerischen Landesamt für Umwelt LfU (wir berichteten) sorgt für Aufregung. Jetzt hat Rosenheims Landrat Otto Lederer dazu ein Statement verfasst.

Hier das Statement  von Rosenheims Landrat Otto Lederer im Wortlaut:

„Der Umgang mit großen Beutegreifern, wie Wölfen und Bären, verlangt Veränderungen. Wir müssen flexibler und schneller reagieren können. Die Vorfälle in Garmisch und Trentin haben gezeigt, dass lageangepasstes Handeln essenziell ist.
Es braucht Lösungen, wie wir schnell und rechtssicher gegen verhaltensauffällige Wölfe und Bären vorgehen können. Dazu muss der Schutzstatus dieser Tiere überdacht werden. Die Bundesregierung muss dieses Thema angehen, die Sorgen und Probleme der Bevölkerung im Allgemeinen sowie der Landwirte und Almbauern im Speziellen ernst nehmen und die nötigen Konsequenzen ziehen, um möglichst schnell eine Rechtslage zu schaffen, die es erlaubt, lageangepasst und zügig reagieren zu können.
Der Rosenheimer Kreistag hat bereits im April 2022 die Staatsregierung aufgefordert, sich gegenüber dem Bund und der Europäischen Union für die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes in der EU-FFH-Richtlinie einzusetzen und die Population nicht punktuell, sondern staatenübergreifend zu betrachten, um den Erhaltungszustand des Wolfes zu bewerten.
Wenn wir nicht reagieren und die rund 200 Almbauern in unserer Region unterstützen, werden Großteile der Almfläche nicht mehr bewirtschaftet und die Wiesen werden verbuschen. Der Schaden für seltene Tier- und Pflanzenarten wäre gravierend. Deswegen muss vor allem in Gebieten, in denen die Errichtung von Schutzzäunen oder andere Schutzmaßnahmen für die Almbauern nicht zumutbar sind, die vereinfachte Entnahme dieser Tiere vorangetrieben werden.

Vor diesem Hintergrund ist der Nachweis eines Braunbären im Landkreis Rosenheim sehr ernst zu nehmen. Ich empfehle deshalb, sich über die Verhaltensregeln im Umgang mit großen Beutegreifern zu informieren, wenn Sie in die Berge wollen.“
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

 

1 Kommentar

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    Die Leute, die in der Stadt wohnen glauben, dass sie in der Natur sind, wenn sie aufs Land fahren. Sie meinen, dass zur Natur eben auch Wölfe und Bären gehören. Tatsächlich haben wir überwiegend Kulturlandschaften mit Ackerbau, Forstwirtschaft und Nutztierhaltung. Hier haben freilaufende Raubtiere nichts zu suchen. Wer unbedingt welche will, kann gerne sie gerne im Tierpark Hellabrunn besuchen.

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