Starnberg / Hilpoltstein – Im Landkreis Starnberg wurde ein toter Gänsegeier gefunden. Er wird nun im Auftrag des bayerischen Naturschutzbundes LBV untersucht. „Die häufigste Todesursache bei Geiern sind Vergiftungen durch bleihaltige Jagdmunition oder durch das verbotene Kontaktgift Carbofuran. Wir warten mit Spannung auf das Untersuchungsergebnis“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.
So wurde der tote Gänsegeier gefunden. Foto: LBV
Nach Informationen des LBV wurde der tote Gänsegeier im Landkreis Starnberg entdeckt. Ein örtlicher Jäger hatte den Greifvogel geborgen und daraufhin sofort das Veterinäramt informiert. Er wurde umgehend eingefroren und wird nun am Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit (LGL) in Oberschleißheim untersucht.
Herkungt des Vogels
ist unklar
Da der Vogel weder beringt noch besendert ist, ist seine Herkunft unklar. „Der Fund eines Gänsegeiers in Bayern im Winter ist absolut außergewöhnlich“, erklärt der LBV-Vorsitzende. Die nächsten Brutvorkommen der Aasfresser mit einer Flügelspannweite von rund 2,70 Metern liegen in Nordost-Italien an der Grenze zu Slowenien oder in Südfrankreich. „Einflüge von in Österreich übersommernden jungen Gänsegeiern, die vom Balkan stammen, gibt es immer mal wieder. Im Sommer 2017 und 2018 hatte sich eine größere Gruppe sogar bis nach Landsberg beziehungsweise ins Allgäu verirrt. Diese rund 90 Vögel überwintern dort aber nicht, was diesen Fund wirklich besonders macht“, so Schäffer.
Tödliche Gefahr auch für
Wally und Bavaria?
Er zeigt sich in Zusammenhang mit dem toten Tier auch besorgt über die beiden im Juni im Nationalpark Berchtesgaden ausgewilderten Bartgeier Wally und Bavaria. Sollte sich herausstellen, dass der Gänsegeier durch die Aufnahme an mit bleihaltiger Jagdmunition beschossenem Aas verendet ist, ist das genau die tödliche Gefahr, der auch alle bayerischen Bartgeier ausgesetzt sind. „Wir fordern deshalb, dass sich private Jäger und Kommunen umgehend dem Entschluss der Bayerischen Staatsforsten anschließen, und zukünftig auf die Nutzung von bleihaltiger Jagdmunition verzichten“, so Schäffer.
(Quelle: LBV / Beitragsbild: Bildarchiv LBV – Lorenz Wolfgang)
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