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Trauer um CSU-Politiker Adolf Dinglreiter

Adolf Dinglreiter. Foto: CSU Rosenheim

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

16. April 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis – Adolf Dinglreiter ist tot. Der langjährige CSU-Politiker starb am vergangenen Freitag (12.4.2024) im Alter von 88 Jahren überraschend. Bestürzung und Trauer sind bei Angehörigen, Freunden und Wegbegleitern groß.

„Adolf Dinglreiter war nicht nur ein Politiker, sondern ein echtes Urgestein der CSU. Sein unermüdliches Engagement und sein vorbildlicher Einsatz für die Belange der Bürger bleiben unvergessen“, schreibt die CSU Rosenheim in einer Pressemitteilung.

Dinglreiter wurde am 27.Oktober 1935 in Hinding/Vilshofen geboren. Nach Besuch der Bauernhochschule war er von 1959 bis 1963 Landesgeschäftsführer der bayerischen Jungbauernschaft. 1963 schloss sich ein betriebswirtschaftliches Studium an. Anschließend war  Dinglreiter bei der Bayerischer Allianz tätig.
Seine politische Karriere begann 1963 bei der Jungen Union in Bayern. Von 1972 bis 1977 war er Vorsitzender der CSU-Arbeitsgemeinschaft Mittelstand und von 1982 bis 1999 Vorsitzender des Kreisverbandes der CSU-Rosenheim Stadt. Außerdem war Dinglreiter von 1984 bis 2012 Mitglied des Rosenheimer Stadtrats und Mitglied des CSU-Bezirksverbands Oberbayern.
Von 1986 bis 2003 war er Mitglied des Bayerischen Landtags, wo er Vorsitzender des Arbeitskreises für Wirtschaft, Verkehr und Technologie der CSU-Landtagsfraktion war. Maßgeblich war während dieser Jahre an zahlreichen Verkehrsprojekten in der Region beteiligt, darunter die Panorama-Umgehung und die Westtangente. „Als verkehrspolitischer Sprecher der CSU war er eine feste Größe in der politischen Landschaft“, so die CSU-Rosenheim.

Adolf Dinglreiter engagierte sich außerdem stark im Bereich der Wirtschaftspolitik. Er war Ansprechpartner für Wirtschaftsverbände wie die IHK, Handwerkskammer und VBW. Stets betonte er dabei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und setzte sich für die Förderung von Frauen in der Wirtschaft ein.

Dinglreiter hatte auch neben der Politik viele Ämter inne

Der Rosenheimer hatte in den vergangenen Jahrzehnten noch viele weitere Ämter inne, darunter: Landesvorsitzendes des Bayernbundes, stellvertretender Landesvorsitzender der Verkehrswacht Bayern, Vorsitzender des Kuratoriums und des Hochschulrates der Fachhochschule Rosenheim und Vorsitzender des TSV 1860 Rosenheim.
Ein Zeitzeugen-Interview mit ihm findet Ihr auf der Homepage des Haus der Bayerischen Geschichte.

„Trug seine Heimat immer im Herzen“

Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder schreibt zum Tod von Adolf Dinglreiter: „Mit Adolf Dinglreiter verliert Bayern einen Abgeordneten, der seine Heimat immer im Herzen trug. Ich habe ihn persönlich sehr geschätzt und gemocht. Mit seinem wirtschaftspolitischen Sachverstand als Ausschussvorsitzender im Landtag habe ich einige gelernt. Als Vorsitzender des Bayernbundes war er mir zu meiner Zeit als Heimatminister ein hochkompetenter Ansprechpartner und Ratgeber. Er stand für das, was Bayern ausmacht: Mit Herz, Verstand und Freude am Leben“.

„Mit Adolf Dinglreiter verliere ich einen langjährigen Wegbegleiter und Freund. Er hat mich bei meinen ersten Schritten im Parlament begleitet und unterstützt. Aber auch lange nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament war er noch immer aktiv in der Vereinigung der Ehemaligen. Er wird uns und mir sehr fehlen“, so Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags.

Auch Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März hat bereits seine Trauer über den Tot des CSU-Politikers bekundet: „Ein großer Rosenheimer ist tot. Seine Lebensleistung bleibt. Adolf Dinglreiter darf mit Fug und Recht als der prägende Rosenheimer Politiker von den 80er Jahren bis zur Jahrtausendwende bezeichnet werden. Seine Sachkunde, das Herzblut, mit dem er Politik gestaltet hat und seine menschlich zugewandte Art werden mir immer in Erinnerung bleiben“.

„Engagement war bei Adolf Dinglreiter Teil seiner DNA“, so Rosenheims Landrat Otto Lederer. Sein Lebenswerk sei geprägt gewesen vom Einsatz für Menschen und Projekte. Bundestagsbeauftrage Daniela Ludwig beschreibt den Verstorbenen als „aufrichtigen, engagierten und fachkundigen Politiker, der sich mit Herzblut für seine Heimat eingesetzt hat“.

Für Landtagsabgeordneten und Kreisvorsitzender der CSU Rosenheim-Stadt Daniel Artmann war Adolf Dinglreiter seit über 20 Jahren väterlicher Freund: „Seit meinen politischen Anfängen war er mir stets ein verlässlicher politischer Wegbegleiter und engagierter Förderer. Das Fundament, auf dem ich heute stehe, hat er gelegt“.
Auch mit dem ehemaligen Landtagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden der CSU-Rosenheim Land Klaus Stöttner verband Adolf Dinglreiter eine gute Freundschaft. „Adolf Dinglreiter war mir bereits vor der Politik ein echter Ratgeber und Unterstützer“, sagt er.

Groß ist die Trauer auch bei dem ehemaligen Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel: „Der Tod von Adolf Dinglreiter macht mich sehr traurig. Er war mir sowohl politisch als auch persönlich ein echter Freund. Die CSU verdankt ihm viel“. Ähnlich äußern sich als ebenfalls langjährige Weggefährten Ehren-Landesbäuerin Annemarie Biechl: „Er war mir als Freund immer ein großes politischer Vorbild“ und der ehemalige Landtagsabgeordnete Josef Ranner: „Er war mir bei landwirtschaftlichen Themen immer verlässlich an meiner Seite. Ein treuer Kamerad“.

Trauerfeier in Rosenheimer Klosterkirche

Die Trauerfeier findet am Freitag, 26.April, in der Klosterkirche Rosenheim statt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info: Pressemitteilung CSU Rosenheim / Beitragsbild: CSU Rosenheim)

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