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Turm von St. Nikolaus wurde zum Fairtrade-Turm

Blick auf Kirchturm St. Nikolaus. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

27. Mai 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Am Umwelttag auf dem Max-Josefs-Platz in Rosenheim wurde der Turm der Kirche St. Nikolauskirche an diesem Tag zum Fairtrade-Turm. In einer 90-minütigen Führung nach dem Motto „Fair, nachhaltig, konsumkritisch“ wurde auf verschiedenen Ebenen bis zur Turmspitze informiert, was „Fairtrade“ eigentlich bedeutet.

Wissenswertes zu Fairtrade im Kirchturm von St. Nikolaus. Fotos: Georg Schmid

Es war ein neues Angebot der Pfarrei St. Nikolaus in Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Fairtrade-Stadt Rosenheim“, von diesem Turm in in die globale Welt eine Botschaft zu senden, wie über den Fairen Handel Armut bekämpft und Menschenrechte verteidigt werden können.
Die Führung begann gleich zu Beginn bei dem Holz- Blasebalg der Orgel, der rückseitig in den Turm hineinragt, denn dieses Holz besteht aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung und erfülle damit die Kriterien von Fairtrade und FSC-Label (Forest Stewardship Council).

In jeder Minute 150 Menschen mehr auf der Erde

In der nächsten Turmkammer demonstrierte eine Bilddokumentation, wie sich neben der Nikolauskirche im Lauf der Jahrhunderte, auch die Stadt Rosenheim entwickelt hat. Lebten 1250 noch 400 Menschen in Rosenheim, waren es 1880 schon 8000, im Vergleich dazu die Weltbevölkerung, die im gleichen Zeitraum auf eine Milliarde anwuchs und nun im Jahre 2023 schon 8 Milliarden beträgt, jährlich kommen 80 Millionen hinzu, in jeder Minute 150 Menschen. Eine unglaubliche Entwicklung, die die Menschheit vor große Herausforderungen stellt, besonders für die Entwicklungshilfe und den fairen Handel, denn aktuell muss die Armut von 800 Millionen Menschen bewältigt werden.

In den weiteren Ebenen wurden die Kriterien des fairen Handels versus Fairtrade erklärt, über Faire Mode, Kakao, Ernährung, Siegelklarheit, FAIR-reisen, Fairer Handel und Klimagerechtigkeit und schließlich über die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die bis 2030 erfüllt werden sollen, diskutiert.

Kaffeepause mit traumhaften Blick über den Dächern von Rosenheim.
Nach dem Kaffee wurde noch gesungen.

Auf der Plattform des Kirchturms wurde dann ausführlich über diese Ziele gesprochen, besonders über die  Maßnahmen zum Klimaschutz (, Leben unter Wasser, und Leben an Land. Eine Studie von Professor Ernst Ulrich von Weizäcker besagt, dass diese drei Umweltziele die Basis von allem sind, um die restlichen Ziele überhaupt erreichen zu können.

Kaffeepause auf dem Kirchturm

Zur Überraschung der Teilnehmer wurde auf der Plattform des Kirchturms, der Fairtrade-Bio-Segel-Kaffee Ahoi aus Nicaragua in Recup-Bechern ausgeschenkt. Dieser Kaffee wird mit einem Segelfrachter per Windkraft nach Hamburg „gesegelt“ und dort von dem Fairhandels-Importeur El Puente angeboten.
Die Leiter dieser fairen Turmführung, Elisabeth Roider und Georg Schmid animierten die Teilnehmer während des Aufstiegs zu kurzen Gesangseinlagen mit Gitarre-Begleitung, und so erklang als Abschluss auf der Turmspitze der Kanon mit dem sinnigen Text über den Dächern von Rosenheim: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“.
Eine solche Themenführung kann bei Interesse über die Pfarrei St. Nikolaus (Telefon 08031/ 2105-0) für Gruppen gebucht werden.
(Quelle: Artikel Georg Schmid / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me / Fotos: Georg Schmid)

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