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Unbürokratische Hilfe am Nächsten

Sieben Mitarbeiter der Ro-Med-Klinik Bad Aibling vor Eingangstüre der Klinik

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

3. Dezember 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Bad Aibling / Landkreis Rosenheim – Die Stationsärztin an der RoMed Klinik Bad Aibling, Nora Burian ist noch immer ergriffen, wenn sie sich an die vergangenen Wochen erinnert: „Unsere Kollegin und HNO-Pflegekraft Šejla Štalić hatte die Nachricht aus ihrer alten Heimat Bosnien bekommen. Die Mutter habe Brustkrebs. Sie dachte erst es könnte nicht schlimmer kommen. Aber dann sagte man ihr, dass ein weiterer Tumor am Hals entdeckt wurde, an den sich dort niemand herantraue.“ Für die Ro-Med-Mitarbeiter war klar: Da muss man helfen und ermöglichten unentgeltlich die OP.

Auf der HNO-Station der RoMed Klinik war die Betroffenheit aller groß. Rasch wurde der Fall im Team besprochen und die Bilder vom Hals der Patientin in Augenschein genommen. „Wir haben versucht Tipps zu geben, so dass Frau Muminović in einem der großen Krankenhäuser in Bosnien im Kopf-Halsbereich operiert werden kann“, erzählt Dr. Masen Dirk Jumah, Kopf-Hals-Chirurg der HNO-Abteilung. Allerdings positionierte sich damals der dortige Chefarzt, welcher die Patientin inzwischen privat betreut, klar: Der Brustkrebs sei in der Heimat gut zu behandeln, von einer Operation des Halses im eigenen Krankenhaus würde er abraten, da sich die großen Halsgefäße als bedrohlich nahe zur tumorverdächtigen Gaumenmandel und einem massiven Lymphknoten darstellten.

Patientin wurde kurzerhand
aus Bosnien nach Deutschland geholt

So kam zustande, dass die Familie von Šejla Štalić die Mutter kurzerhand aus Bosnien nach Deutschland holte und Dr. Jumah vorgestellt wurde. Schnell hatte sich ein Team gefunden, das sich unentgeltlich an der Behandlung der Patientin beteiligen wollte. Der versierte Chirurg führte den Eingriff in der schwierigen Region angrenzend an die Halsschlagader durch, die RoMed Klinik Bad Aibling stellte die notwendigen medizinischen Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung. „Auch diese Behandlung ist ein Beispiel für wirklich gute und unbürokratische Zusammenarbeit mehrerer Stellen“, freut sich der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, Dr. Markus Konert, der auch die Narkose bei der Patientin durchgeführt hat.
Die endgültigen Befundergebnisse der pathologischen Aufarbeitung der Proben stehen noch aus. Aber zur Erleichterung aller ist bereits jetzt klar, dass es sich nicht um einen aggressiven Kopf-Halstumor handelt. „Der Hautfaden ist gezogen und auch die Wunde innen im Rachen heilt gut ab“, so Dr. Jumah. Die weitere Therapie wird Frau Muminović nun im Heimatland fortsetzen können.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: RoMed Kliniken, zeigt von links: Chefarzt Professor Dr. Benno Paul Weber, Stationsärztin Nora Burian und Beleg-/Kooperationsarzt Dr. Masen Dirk Jumah von der HNO-Abteilung mit der weit angereisten Patientin Enisa Muminović und ihrer Tochter, HNO-Pflegekraft Šejla Štalić sowie Claudia Berger, Bereichsleiterin der HNO- und Belegstation und Dr. Markus Konert, Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Direktor der RoMed Klinik Bad Aibling)

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