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Volksmusik darf Spaß machen

"Violins in fusion" spielten spontan von Stand zu Stand im Kloster Seeon

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

24. September 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Seeon-Seebruck / Landkreis Traunstein – Die Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern veranstaltete den „Tag der Volksmusik“ am Klösterlichen Markt von Kloster Seeon – zwei Tage voller Kultur, buntem Markttreiben und guter Laune.

Tag de Volksmusik im Kloster Seeon. Die Verantwortlichen in Tracht

Wie man trotz schlechtem Wetter gute Laune verbreitet, zeigten die Organisatoren des Klösterlichen Marktes und des Tages der Volksmusik (von li. n. re.): Leonhard Meixner (Volksmusikpfleger Bezirk Oberbayern), Johanna Binder (Leitung Kultur Kloster Seeon), Irmengard Wagener (Volksmusikpflege), Pfarrer Dr. Florian Schomers, Antonia Kreppert (Volksmusikpflege), Gerhard Schölzel (Geschäftsführer Kloster Seeon), Katharina Bucher (Volksmusikpflege). Foto: Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern

Volksmusik darf Spaß machen, zum Mittanzen und Mitsingen auffordern, darf genauso nachdenklich stimmen oder andächtig sein. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Erfahrung von unterschiedlichen musikalischen Facetten der Volksmusik. Bierernst ging es dabei freilich nicht zu. Schon am ersten Tag entscheidet sich das Trio „violins in fusion“ aus einem Standkonzert ein „Standlkonzert“ zu machen (unser Beitragsbild). Gut gelaunt ziehen die drei über den Klösterlichen Markt von Stand zu Stand und sorgen für spontane Tanzeinlagen.

Große Bandbreite
der Volksmusik gezeigt

Leonhard Meixner, der Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern, zeigt in seiner Auswahl der Gruppen am Tag der Volksmusik die große Bandbreite. Das Programm hat für jeden etwas zu bieten, bedient Instrumentenliebhaber quer durch alle Generationen. Die Tanzlmusi „6-Egg-Musi“ fungieren beim Volksmusikfrühschoppen als „Anheizer“. Kälteeinbruch und Regen erschweren den Start. Trotzdem kommen rund 800 Gäste allein zu den Einzelveranstaltungen an diesem Wochenende.

„Ort der Begegnung und
des kulturellen Austauschs“

Die Nachwuchsförderung liegt Meixner besonders am Herzen. Er sieht sich nach jungen Formationen um, will Neues ausprobieren, aktiv auf Kinder zugehen. Es gibt deshalb auch ein Spielen, Tanzen und Singen für die Kleinen. Der Bezirk organisiert seit vielen Jahren den Tag der Volksmusik in Kloster Seeon. „Der Tag der Volksmusik und der Klösterliche Markt mit dem guten Rahmenprogramm und der hervorragenden Organisation befruchten sich gegenseitig und haben sich gut etabliert“, so Meixner. „Die Unterstützung vor Ort, die köstliche Bewirtung und die Möglichkeit, dass die Musiker die Insel und Räume des Klosters kulturell bespielen, macht den Tag der Volksmusik in Kloster Seeon zu einem Ort der Begegnung und des kulturellen Austausches“. Von dieser Symbiose profitieren Marktbetreiber und Volksmusiker. Nicht jeder Marktbesucher ist Volksmusik-Fan, schnuppert an diesem Tag skeptisch in die Säle und bleibt so manches Mal überrascht sitzen. Auf dem Klösterlichen Markt decken sich Musikliebhaber dafür mit regionalen Wollprodukten ein, bevor sie gemeinsam mit Leo Meixner jodeln oder Wirtshauslieder singen.
„Unkompliziert ist es da“, ist die Meinung der Gäste aus dem Nachbarort „Das schöne ist das Unkomplizierte hier. Wir kommen zwischendrin, müssen nicht erst eine Parkuhr suchen, können bummeln, mitsingen oder einfach nur genießen. Da ist uns erst aufgefallen, wie selten man zu Hause noch gemeinsam singt. Nächstes Jahr kommen wir mit der ganzen Familie, auch weil das Angebot umsonst ist. So etwas gibt es heute nicht mehr so oft. Einfach schön ist es hier.“
Ein Höhepunkt des Tages ist der Auftritt der „Klarinettenmusi Faltermaier“. Immerhin gehören die Urgesteine als „Persönlichkeiten der regionalen Musikkultur“ jetzt ganz offiziell zum Kulturgut Oberbayerns. Eine liebgewordene Tradition und der persönlicher Höhepunkt Meixners bildet den Abschluss: Die Andacht in der ehemaligen Klosterkirche, diesmal begleitet von der „Höglinger Stubnmusi“. „Das wird wiederholt“, so Meixner. Auch die „Familie Salzborn“ bringt ihre Instrumente gerne wieder in die „ehrwürdigen Mauern mit dem besonderen Flair und dem liebevoll hergerichteten Markt“.
Die Gewichtung der Musiker und der Gäste lag an diesem Wochenende klar auf der Erfahrung von unterschiedlichen Arten der traditionellen Volksmusik. Kloster Seeon, das als eines der schönsten Ensembles des Chiemgaus gilt, setzte den passenden Rahmen. Volksmusik kann beides sein: Gaudi und kultureller Hochgenuss.
(Quelle: Pressemitteilung Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern / Beitragsbild, Foto: Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern)

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