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Warum wir nicht gendern

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

23. Januar 2022

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Auf Innpuls.me schreiben und sprechen wir für alle Geschlechter. Dennoch gendern wir nicht und benutzten bei unseren Artikeln, Reportagen und Interviews häufig das generische Maskulinum – also die männliche Schreibform. Warum?

Das Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ ist wichtig, keine Frage. Die Welt ist davon noch weit entfernt. Einer aktuellen Studie zufolge leben gut 80 Prozent der Frauen weltweit in Ländern, in denen es mit der Geschlechtergerechtigkeit schlecht bestellt ist. Auch hierzulande gibt es nach wie vor deutliche Defizite. Frauen werden häufig schlechter bezahlt als Männer und sie sind in Macht- und Entscheidungspositionen unterrepräsentiert.

Darüber muss gesprochen, geschrieben und debattiert werden. Die These, man müsse als erstes die Sprache verändern, um Missstände abzuschaffen, vertreten wir aber nicht. Unsere Sprache hat sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt. Sie ist nicht geplant oder konstruiert. Veränderungen kann man nicht anordnen und erzwingen, sie entstehen im Laufe der Zeit.

Beispiel Bengali – die immerhin derzeit siebtgrößte Sprache der Welt. Vermeintlich gerechter als Deutsch, da es bei den Hauptwörtern keinen Geschlechterunterschied gibt. Aber die gelebte Realität in den Ländern, in denen Bengali gesprochen wird, wie Indien oder Bangladesch, sieht düster aus. Nach wie vor werden dort Mädchen und Frauen vielfach diskriminiert, unterdrückt und missbraucht.

Fazit: Gleichberechtigung auf dem Papier oder Bildschirm hilft nichts. Sie muss gelebt werden.

(Beitragsfoto: stock.adobe.com / Xaver Klaussner)

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