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Weißstörche als Frühlingsboten

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

26. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern –  Weißstörche als Frühlingsboten in Bayern: Den bayerischen Naturschutzverband LBV erreichten in den vergangenen Tagen schon über 50 Meldungen. „Rund 300 Weißstörche überwintern im Freistaat und nun kehren auch die ersten Störche vorzeitig aus den südeuropäischen Überwinterungsgebieten zurück“, erzählt die LBV-Weißstorch-Expertin Oda Wieding. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Das gilt auch beim Besetzen der besten Nester, wobei Störche meist zum selben Nest zurückkehren, dass sie bereits im Vorjahr ihr eigen nannten. 

Die bereits zurückgekehrten Störche haben den Winter vermutlich in Spanien verbracht oder sogar noch kürzere Strecken, wie zum Bespiel aus der Rhonemündung in Südfrankreich, zurückgelegt. „Manche Störche ziehen nur bei echtem Wintereinbruch, als sogenannte Winterflucht, für einige Wochen zum Beispiel ins Rheintal. Wird das Wetter wieder milder kommen sie zurück.

Stürmische Wetter
als Rückenwind genutzt

Diese Störche könnten das stürmische Wetter der letzten Tage als Rückenwind auf dem Flug nach Bayern genutzt haben“, so die LBV-Weißstorch-Expertin. So erhielt der LBV in den letzten Tagen Meldungen sowohl aus Schwaben wie zum Beispiel aus Löpsingen im Donau-Ries, aber auch aus Kaltenbrunn im oberfränkischen Landkreis Coburg oder aus dem oberpfälzischen Pfreimd im Naabtal.
Weißstörche binden sich stärker an ihre Nester als an ihre Partner und führen eine sogenannte „Saisonehe“. Meist kommen die Männchen zuerst aus dem Süden zurück und beginnen, das alte Nest auszubessern. Vorzeitig zurückgekehrte Westzieher, die nur in Spanien überwintert haben und somit einen kürzeren Rückweg ins bayerische Brutgebiet haben, sind dabei im Vorteil. „Ostzieher fliegen über die Türkei und Israel und suchen dann Winterquartiere im Sudan oder noch südlicher auf. Der Rückflug aus diesen Überwinterungsgebieten dauert mindestens zwei bis vier Wochen länger“, sagt Oda Wieding. Alle Weißstörche umfliegen das Mittelmeer, weil ihnen dort die fürs Fliegen nötige Thermik fehlt.
Junge, unerfahrene Störche werden vermutlich auch erst in einigen Wochen auf Nistplatzsuche gehen. „Die meisten Weißstörche kehren erst im März und April zu uns zurück und läuten somit den eigentlichen Frühlingsbeginn ein“, weiß die LBV-Expertin.
Wann und wo in Bayern wieder Störche zu sehen sind, zeigt die Verbreitungskarte der Weißstörche für Bayern auf der LBV Webseite unter www.lbv.de/storch.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: re)

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