Rosenheim / Deutschland / Bayern – Moderne Fenster bieten zahlreiche Vorteile für unsere gefiederten Mitbewohner aber leider auch einen Nachteil. UV-Licht kann nicht gut hindurchdringen. Da Licht für Vögel essenziell ist, sollte man unterstützen. Der IHV gibt Tipps.
Wer in seiner Wohnung Wellensittiche halten möchte, sollte sich gleich zu Beginn überlegen, was neben einem Vogelbauer für die Haltung der Tiere noch alles notwendig ist. Gaby Schulemann-Maier ist Heimvogel-Expertin und Redakteurin des WP Wellensittich & Papageien Magazins (WP-Magazin). Sie erklärt, dass auch die Beleuchtung eine wichtige Rolle spielt, denn: Unabhängig davon, wie nah die Wellensittiche an einem Fenster stehen, brauchen sie UV-Strahlung, um bei guter Gesundheit zu bleiben. „Das UV-Licht spielt im Körper von Wellensittichen und anderen Vögeln eine wichtige Rolle dabei, Vitamin D zu erzeugen und somit etwa für gesunde Knochen zu sorgen“, sagt die Expertin. „Fensterscheiben lassen diese Strahlung aber praktisch nicht durch und nur die wenigsten Vogelhalter haben die Möglichkeit, dass ihre Vögel regelmäßig im freien Sonnenlicht UV-Strahlung ‚tanken‘ können. Daher sollte man eine spezielle UV-Lampe einsetzen.“
Die richtige Beleuchtung wählen
Die Möglichkeiten reichen von einfachen Kompaktlampen bis zu Leuchtstoffröhren. Auch die empfohlene Leuchtintensität und Wattzahl können sich für verschiedene Einsatzorte unterscheiden, auch abhängig davon, wie viel sonstige Beleuchtung bereits vorhanden ist. „Bei Leuchtstoffröhren braucht es außerdem ein spezielles Vorschaltgerät. Weil Vögel Lichtfrequenzen anders wahrnehmen als wir Menschen, kann es sonst vorkommen, dass es für die Augen des Wellensittichs unangenehm flackert“, sagt Schulemann-Maier.
Halter sollten sich individuell im Fachhandel beraten lassen, welche Lampen und Vorschaltgeräte sich für das Vogelheim zu Hause eignen. Wichtig ist außerdem zu beachten, dass die Leuchtmittel mit der Zeit weniger UV-Strahlung abgeben und entsprechend erneuert werden müssen.
Wie lange beleuchten?
Wellensittiche kommen ursprünglich aus Australien. Sie sind einen ganzjährigen Tag-Nacht-Rhythmus von jeweils etwa zwölf Stunden gewohnt, sodass dieser entsprechend auch bei uns nachgestellt werden sollte. Während das im Sommer dazu führt, dass der Vogelbauer zwischenzeitlich abgedunkelt werden muss, kann es im Winter gut eingeplant werden, sagt Schulemann-Maier: „Im Winterhalbjahr sollte die künstliche Beleuchtung in ihrer Dauer an den natürlichen Schlafrhythmus der Vögel angepasst werden. Hierdurch lässt sich durchaus Energie sparen, wenn die Beleuchtung in der näheren Umgebung der Tiere nicht länger als für die Vögel gesund und nötig eingeschaltet ist.“
Der richtige Standort für den Vogelbauer
Auch für den optimalen Standort des Vogelheims hat die Wellensittich-Expertin einige Tipps: „Am wichtigsten sind ausreichend Licht, Ruhe, keine Zugluft. Gut, wenn es etwa auf Augenhöhe mit uns Menschen und in der Nähe eines Fensters angebracht ist. Aber nicht unmittelbar neben oder hinter einer Zimmertür, die sich plötzlich öffnen und die Vögel erschrecken könnte. Ein bis zwei Volieren- oder Käfigseiten sollten außerdem vor einer Wand stehen, was den Tieren ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.“ Zudem sollten die Ziervögel nicht direkt auf einen Fernseher blicken können, weil das vor allem in den Abendstunden für Unruhe sorgen kann.
Bekommen die Wellensittiche ausreichend Licht und UV-Strahlung und können sie ungestört ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus einhalten, zeigen sie sich aktiv und neugierig. Inaktivität oder Zeichen von Stress können hingegen auf ein Problem hindeuten, das auch mit der Beleuchtung zu tun haben kann. Halter sollten dies genau beobachten und im Zweifel Rat bei einem Tierarzt suchen, um andere Ursachen auszuschließen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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