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Wertschätzen statt Wegwerfen

Gemüse im Korb an Holzwand

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

16. Juli 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Bayern  – Die vom Statistischen Bundesamt im Juni an die EU-Kommission gemeldeten Lebensmittelabfälle alarmieren die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband: Demnach sind 10,9 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle in Deutschland im Jahr 2020 vom Acker bis zum Teller angefallen. Die Landfrauen haben das Thema auf ihrer Agenda und schlagen Maßnahmen vor, wie die Lebensmittelverschwendung reduziert werden kann.

„Steigende Lebensmittelpreise, weltweit drohende Hungerkatastrophen und die fortschreitende Klimakrise – das alles rückt das Thema Lebensmittelverschwendung mehr und mehr in den Vordergrund. Dabei können alle Beteiligten in der Versorgungskette schon durch kleine Veränderungen im täglichen Verhalten einen wichtigen Beitrag leisten“, meint dazu Dazu Landesbäuerin Anneliese Göller.
Lebensmittelverschwendung ist für viele Menschen ein relevantes Thema. Dass eine große Mehrheit in der Bevölkerung bereit und willens ist, auch bei der Ernährung dem Schutz von Klima und Umwelt gerecht zu werden, zeigt der Ernährungsreport 2022.

Die Landfrauen haben deshalb Lösungsvorschläge für die Vermeidung Lebensmittelverschwendung zusammengetragen:

• Der Einsatz und die passgenaue Dosierung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln trägt zur Sicherung der Ernte bei und darf nicht pauschal verurteilt werden.
• Der Lebensmitteleinzelhandel muss seinen Beitrag zu mehr Wertschätzung regionaler Lebensmittel leisten.
• Stichprobenartige Lebensmittelkontrollen müssen stets mit Augenmaß durchgeführt und die Verwertung zurückgewiesener Ware im Blick behalten werden.
• Der Kontakt zwischen Handel und Gastronomie mit caritativen Einrichtungen, die überschüssige, aber noch genießbare Lebensmittel weitervermitteln, muss ausgebaut werden. Damit können auch Wege gefunden werden, um das illegale Containern zu unterbinden und Lebensmittel an interessierte Verbraucherinnen und Verbraucher abzugeben.

Außerdem muss nach Meinung der Landfrauen eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel in der Gesellschaft erreicht werden durch:
– eine veränderte Anspruchshaltung bezüglich der Verfügbarkeit von Lebensmitteln
– die Stärkung von Bedientheken und deren Einführung im Bereich Obst und Gemüse
– innovatives Restemanagement in Privat-, Großhaushalten und der Gastronomie
– die Bereitstellung von staatlichen Finanzmitteln für den Erzeuger-Verbraucher-Dialog
– Ausbau des Qualitäts- und Herkunftssicherungssystems „Geprüfte Qualität Bayern“ in der Außer-Haus-Verpflegung.
– Eine breit angelegte Vermittlung von hauswirtschaftlichem Wissen in der Schule und der Erwachsenenbildung bei entsprechender Bereitstellung von dafür geschulten Lehrkräften sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren schafft nachhaltiges Bewusstsein für den Umgang mit Lebensmitteln.
–  Dazu gehört auch die Schulung bzw. Sensibilisierung von Personal in der Außer-Haus-Verpflegung hinsichtlich Mengenplanung, Buffetgestaltung und Portionsgrößen.
Das komplette Positionspapier der Landfrauen gibt es hier auf der BBV-Website: www.BayerischerBauernVerband.de/Positionen
(Quelle: Presseinformation BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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