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„Wir brauchen mehr Apotheken und nicht weniger“

Honorarfrage und eRezept standen bei der Mitgliederversammlung des Bayerischen Apothekerverbandes ganz oben auf der Agenda. Foto: Copyright: BAV/Sabrina Spies

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. Juli 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Nürnberg – Das Spardiktat im Gesundheitswesen muss ein Ende haben – diese Botschaft ging von der Mitgliederversammlung des Bayerischen Apothekerverbandes e.V. (BAV) am gestrigen Mittwoch in Nürnberg aus. Anhand der Arzneimittellieferengpässe sehe man, was es bedeutet, ein funktionierendes System kaputt zu sparen. Die nach wie vor rückläufigen Apothekenzahlen in Bayern seien Mahnung an den Gesetzgeber, die Honorierung für rezeptpflichtige Arzneimittel nach jahrelangem Stillstand anzupassen.

Zu Beginn des 3. Quartals gab es in Bayern 2.833 öffentliche Apotheken. Weniger waren es zuletzt im Jahr 1979. „Allerdings ist die Einwohnerzahl Bayerns seit Ende der siebziger Jahre um mehr als 2 Millionen gestiegen. Wir brauchen also mehr Apotheken und nicht weniger“, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, 1. Vorsitzender des BAV. Hier sei die Politik gefragt. So müssten die Rahmenbedingungen für junge Apotheker wieder attraktiv und sicher genug sein, sich mit einer Apotheke selbstständig zu machen. „An einer deutlichen Anhebung der Vergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel führt kein Weg vorbei“, so Hubmann. Diese sei seit über zehn Jahren auf dem gleichen Niveau eingefroren und sei bei der Abgabe von Arzneimitteln an gesetzlich Krankenversicherte im Februar dieses Jahres sogar gesenkt worden. Im selben Zeitraum seien jedoch die Ausgaben der Apotheken für Gehälter und Betriebskosten massiv gestiegen. Dass die Apothekerschaft geschlossen hinter dieser Forderung steht, habe die hohe Beteiligung beim Protesttag am 14. Juni gezeigt.

Neuer Schub beim eRezept durch Versichertenkarte als Transportweg

Positiv bewertete der BAV-Vorsitzende Dr. Hubmann, dass über die Versichertenkarte (eGK) der gesetzlich krankenversichertenPatienten nun das eRezept eingelöst werden kann. Die Möglichkeit besteht seit Anfang Juli. „Das ist ein großer Schritt weg vom Papier, hin zur rein digitalen Übermittlung des Rezepts in die öffentliche Apotheke.“ Umfragen unter den BAV-Mitgliedern haben gezeigt, dass bis Ende des Monats mindestens 80 Prozent der Apotheken das eRezept über die Versichertenkarte technisch beliefern können.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Apothekerverband / Beitragsbild: Copyright BAV/Sabrina Spies)

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