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„Wirtschaft in Südostoberbayern steckt fest“

Statistik - rote Kurve nach unten, grüne nach oben

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

6. Juni 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Bayern – Die Wirtschaft in Südostoberbayern steckt fest. Das ist das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Demnach ist kein Aufschwung in Sicht. Unternehmen bewerten Energie- und Rohstoffpreise als größtes Risiko

Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht Mitte April zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:

Für die Wirtschaft in Südostoberbayern ist aktuell kein Aufschwung in Sicht. Eine schwächelnde Nachfrage und starke Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Waren bremsen die Unternehmen in der Region aus. Die heimische Wirtschaft kommt derzeit nicht von der Stelle, wie die traditionelle Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern zum Frühjahr zeigt. Der regionale IHK-Konjunkturindex bleibt im Vergleich zum Jahresbeginn nahezu unverändert und sinkt minimal von 110 auf 108 Punkte.

Die Belastungen der regionalen Wirtschaft zeigen sich vor allem in der Bewertung der aktuellen Geschäftslage: Etwa mehr als jedes dritte Unternehmen spricht von einer guten Geschäftslage, 15 Prozent sind unzufrieden mit der aktuellen Lage. Das ist ein deutlich schlechteres Verhältnis aus positiven und negativen Antworten als noch zu
Jahresbeginn.
Die Preissteigerungen bereiten den Unternehmen derzeit ähnlich große Probleme wie zum Jahresbeginn: 78 Prozent der Betriebe melden starke Preissteigerungen bei Energie und 75 Prozent bei Rohstoffen und Waren. Fehlende Nachfrage wird zunehmend zum Problem: Hatten zum Jahresbeginn noch 48 Prozent dieses Problem genannt, waren es nun 58 Prozent. Über Spannungen in den Lieferketten berichten hingegen nur noch 32 Prozent der Unternehmen, zu Jahresbeginn waren es 48 Prozent.

Bei den Geschäftserwartungen überwiegen, wie bereits in den vergangenen drei Umfragen, noch immer die pessimistischen gegenüber den optimistischen Stimmen: 18 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Belebung ihrer Geschäfte, ebenso rund jedes fünfte mit einer Verschlechterung. 61 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus.

Die Risikogemengelage bleibt weiterhin hoch: Das größte Geschäftsrisiko für die kommenden Monate sehen die Betriebe mit 64 Prozent wieder in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen, dicht gefolgt vom Arbeitskräftemangel mit 61 Prozent. Die Investitionsdynamik nimmt nur leicht zu: 28 Prozent möchten Investitionen ausbauen, 25 Prozent wollen Investitionen zurückfahren.
Der Anteil der Unternehmen, der gar keine Investitionen plant, ist von 15 Prozent auf 17 Prozent wieder leicht gestiegen. Beim Beschäftigungsaufbau tut sich wenig: 18 Prozent wollen zusätzliches Personal einstellen, 13 Prozent müssen Stellen streichen.

Bensegger: „Mehr Freiraum für Unternehmertum und weniger Belastungen“

„Die Zahlen zeigen, dass die Wirtschaft dringend auf den Wachstumspfad zurückkommen muss“, sagt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK- Regionalausschusses Rosenheim. „Wachstum sichert Wohlstand und Arbeitsplätze – und ist damit der Garant, dass Südostoberbayern mit seinen leistungsstarken Unternehmen auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiger und erfolgreicher Wirtschaftsstandort bleibt. Damit unsere Unternehmen wieder optimistisch nach vorne schauen können, braucht es konkrete, realistische und langfristige Ansätze für eine verlässliche sowie kostengünstige Energieversorgung, aber auch Konzepte zur Abmilderung des Arbeitskräftemangels, der sich aufgrund der Demographie weiter verschärfen wird.“
Bensegger betont: „Wachstum entsteht, wenn die Unternehmen genügend Freiraum haben, neue Innovationen zu entwickeln, nachhaltige Geschäftsmodelle auf den Weg zu bringen und Lust am Unternehmertum haben. Mehr Freiraum für Unternehmerinnen und Unternehmer muss auch weniger Belastungen aller Art bedeuten, wie zum Beispiel die Flut an Bürokratie. Die Politik darf Unternehmen nicht einschränken, sondern muss sie stärken und fördern, damit hier vor Ort in der Region ein Wirtschaftswachstum entstehen kann.“
(Quelle: Pressemitteilung IHK München und Oberbayern / Beitragsbild: Symbolfoto re) 

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