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Wo sind Bayerns Wölfe? LBV vermutet illegale Verfolgung – 5000 Euro Belohnung pro Hinweis

Wolf. Foto: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

29. Oktober 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Hilpoltstein / Bayern – Nach dem Fund von zwei getöteten Jungwölfen in Pegnitz und Cham innerhalb von zehn Tagen wächst der Verdacht des bayerischen Naturschutzverbands LBV, dass die Wolfspopulation in Bayern durch illegale Abschüsse schrumpft. Der LBV setzt für Hinweise, die zur Ermittlung der Täter führen, jeweils 5.000 Euro aus. 🐺

„Schon bei der Veröffentlichung der vorläufigen Bestandszahlen der bayerischen Wolfspopulation durch den Bund im Frühjahr waren wir über die ungewöhnlichen Veränderungen insbesondere an den Standorten mit Rudeln sehr beunruhigt“, erklärt Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter. Besonders auffällig sei die vollständige Auflösung von Rudeln am Staffelsee, im Altmühltal und im Grenzgebiet zu Tschechien. „Wo sind Bayerns Wölfe denn plötzlich hin? Ganze Rudel verschwinden nicht einfach so innerhalb eines Jahres. Dafür gibt es keine natürliche Erklärung.“

Der Wolf bei Cham wurde im Lamer Winkel gefunden – einer Region, die bereits 2015 als Brennpunkt von Naturschutzkriminalität bekannt wurde. „Dass nun ausgerechnet am gleichen Ort wieder ein mutmaßlich illegal getötetes streng geschütztes Wildtier gefunden wird, macht fassungslos“, sagt Karl Heinz Schindlatz, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe.

Ungewöhnliche Fluktuation trotz geeigneter Lebensräume

Trotz vieler günstiger Territorien in Bayern beobachten die Naturschützer eine ungewöhnlich hohe Fluktuation und das plötzliche Aufgeben von Revieren. Wölfe gelten als sehr standorttreu. Ein Beispiel: Im Veldensteiner Forst besetzt ein Wolfspaar seit 2017 ein Territorium und zieht seit 2018 kontinuierlich Welpen auf. „Die Aufgabe eines Wolfsterritoriums ist allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ein äußerst ungewöhnliches Phänomen. Wir befürchten daher eine hohe Dunkelziffer an illegalen Übergriffen“, so von Lindeiner.

Herdenschutz zeigt Wirkung

Parallel weist der LBV auf einen positiven Trend beim Herdenschutz hin: Die Zahl der durch Wölfe gerissenen Nutztiere nehme in Deutschland und der Schweiz ab – sowohl pro Wolf als auch absolut. „Diese Entwicklung ist dem konsequent ausgebauten Herdenschutz zu verdanken. Ohne wirksamen Schutz lassen sich Schäden selbst durch intensive Bestandsregulierung nicht nachhaltig mindern“, sagt von Lindeiner. Der LBV fordert daher die Bayerische Staatsregierung auf, den Herdenschutz weiterhin zu fördern, den Bayerischen Aktionsplan Wolf konsequent umzusetzen und nicht einseitig auf Abschüsse zu setzen.

Kritik an Diskussionen zum Erhaltungszustand

Zum Erhaltungszustand des Wolfes mahnt der LBV, Entscheidungen auf wissenschaftlicher Grundlage zu treffen. Im FFH-Bericht der EU wurde der Wolf für die kontinentale Region zunächst als „unbekannt“ eingestuft, später politisch als „günstig“ bewertet. „Forderungen nach Bejagung, sobald der günstige Erhaltungszustand erreicht ist, greifen zu kurz. Dieser Zustand muss dauerhaft gesichert werden“, betont von Lindeiner.

Hintergrund: Detaillierte Zahlen zu Wolfsterritorien liefert die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW): DBBW Wolfsvorkommen,
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

1 Kommentar

  1. Völlig richtig.

    Bei allem Verständnis für einzelne betroffene Nutztierhalter:

    Der Wolf ist und bleibt europaweit eine geschützte Art.

    Illegale Abschüsse müssen empfindlichste Geldstrafen bis hin zur Haft nach sich ziehen.

    Und im Falle betroffener Jäger:

    Den lebenslangen Entzug der Jagdberechtigung und lebenslanges Verbot jedweden Waffenbesitzes.

    Auch europaweit.

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