Rosenheim – Es ist warm im Städtischen Museum Rosenheim. Für einige Exponate zu warm. Aufgrund schlechten Raumklimas fangen Wachs-Exponate sogar an zu schmelzen Einige wurden bereits entfernt. Eine Endlösung ist das aber nicht.
Weil es derzeit keine Möglichkeit gibt, die Temperaturen im Städtischen Museum besser zu regulieren, wurde der Entschluss gefasst, die gefährdeten Objekte der Dauerausstellung zu entnehmen. Fotos: Innpuls.me
n
Das Rosenheimer MIttertor, in dem das städtische Museum Rosenheim beheimatet ist, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Dass es saniert werden muss, steht außer Frage. Der Turm neigt sich langsam mehr und mehr (wir berichteten). Über die Fassaden außen und innen ziehen sich schon seit Jahren viele, teils tiefe Risse. Für Museumsleiterin Andrea Kramer gibt es aber ein noch dringlicheres Problem: das Raumklima. Der energetische Zustand des Gebäudes ist schlecht. Im Sommer wird es in den altehrwürdigen Räumlichkeiten ohnehin immer schon sehr warm und seit einiger Zeit lässt sich nun auch die veraltete Heizungsanlage nicht mehr regulieren.
Diese Kommunionskerze wurde schon stark verformt.
Im zweiten Stock des Museums stehen in einer Ecke eine ganze Reihe Ventilatoren für ihren Einsatz bereit. Aber auch sie konnten nicht verhindern, dass die Wachsobjekte in der Abteilung für die Sakrale Kunst schließlich zu schmelzen anfingen. „Die suboptimalen Klimabedingungen in dieser Abteilung waren bereits seit Längerem bekannt. Im Herbst 2024 wurden jedoch erhebliche Schäden an den Figuren festgestellt, deren Ausmaß nicht mehr hinnehmbar war“, informiert die Stadt Rosenheim auf Nachfrage.
Die Ventilatoren stehen schon wieder für eine zumindest kleine Abkühlung in den Räumlichkeiten des Städtischen Museums parat.
Einige der betroffenen Exponate wurden bereits im Klimaspeicher im Mittertor oder dem Außendepot des Städtischen Museums in Sicherheit gebracht. Einige anderen, wie beispielsweise eine mittlerweile schon stark deformierte Kommunionskerze, müssen sich mit ihrer „Rettung“ noch etwas gedulden. Denn aufgrund der Setzung des Gebäudes lassen sich die speziell für die Dauerausstellung gebauten, sicheren Vitrinen inzwischen nicht mehr oder nur sehr schwer öffnen.
Der „Junker von Halfing“ aus Wachs wartet noch auf seine Rettung.
Eine endgültige Lösung zeichnet sich erst mit der Sanierung des MIttertores ab. Einen genauen Zeitpunkt dafür gibt es aber aktuell noch nicht. Wichtige Voraussetzung ist der Bau des Städtischen Sammlungszentrums, das zukünftig sowohl Exponate des Städtischen Museums als auch der Städtischen Galerie aufnehmen soll. Der Baustart auf einem städtischen Grundstück in der Nähe des Wasserweges in Rosenheim soll voraussichtlich im kommenden Jahr erfolgen. Erst wenn dieses Gebäude steht, kann das komplette Städtische Museum Rosenheim geräumt werden. Und erst dann kann die Generalsanierung in Angriff genommen werden.
Bis dahin gibt es laut Stadtverwaltung keine Möglichkeit, die Temperaturen im Städtischen Museum besser zu regulieren. Bedeutet: alles, was Wärme schlecht verträgt, muss vorerst aus der Dauerausstellung entnommen werden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Josefa Staudhammer)






0 Kommentare