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Zu wenig Plätze beim Rosenheimer Ferienangebot für Kinder

Kinder schnippeln Kräuter klein

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

8. November 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Erstmals gab es heuer für das Kinder-Ferienprogramm in Rosenheim ein Online-Anmeldeportal. Kaum freigeschaltet, waren innerhalb von nur elf Minuten auch schon alle Plätze für Mini-Rosenheim und Co. ausgebucht. Für Sonja Gintenreiter, Vorsitzende des Stadtjugendrings, steht damit fest: „Der Bedarf steigt. Die vorhandenen Plätze reichen nicht mehr aus“. Was sich zukünftig ändern soll, erklärte sie bei der Vollversammlung des Stadtjugendrings am gestrigen Dienstagabend im Rosenheimer Lokschuppen.

Die Spielstadt Mini Rosenheim auf dem Jugendfreizeitgelände am Happingeraussee findet immer zu Beginn der Sommerferien statt und erfreut sich seit vielen Jahren größter Beliebtheit. Die Kinder tauchen dabei in die Welt der Erwachsenen ein. Es gibt Arbeitsamt, Stadtverwaltung, Post, Bank und viele kreative Werkstätten, bei denen sich die Kinder nach Lust und Laune ausprobieren können. Heuer wurden dafür 164 Plätze angeboten. „Mini-Rosenheim ist die größte und bedeutendste Maßnahme des Stadtjugendrings“, weiß Sonja Gintenreiter.
Das Problem: die Ferienaktion richtet sich an Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. „Sie müssen dafür schon lesen und schreiben können. Für Schulanfänger ist dieses Angebot nicht optimal“, so die Vorsitzende des Stadtjugendrings. Ähnlich sieht es  mit der Zirkuswoche aus, die immer in der zweiten Ferienwoche auf dem Jugendfreizeitgelände am Happingerausee stattfindet und für rund 80 Kinder Platz bietet. Auch sie richtet sich an Schulkinder im Alter von 8 bis 12 Jahren.
Für Kinder ab sechs Jahren gibt es aktuell in den Sommerferien nur ein einwöchiges Angebot beim Aktivspielplatz Hüttenstadt in der Westerndorfer Straße. Maximal 50 Buben und Mädchen können daran teilnehmen.

Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung ab 2026

Der Bedarf an derartigen Angeboten ist aber deutlich höher. „Nachdem das Ferienprogramm für den Sommer innerhalb von 11 Minuten komplett ausgebucht war, haben beim Stadtjugendring viele verzweifelte Eltern auf der Suche nach einem Betreuungsplatz angerufen“, erzählte Sonja Gintenreiter.
Für sie steht deshalb fest, es muss sich etwas ändern. Spätestens ab 2026, denn dann haben Grundschüler einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung – auch in den Ferien.
Die Vorsitzende des Rosenheimer Stadtjugendrings will aber schon im kommenden Jahr dafür sorgen, dass mehr Plätze in den Sommerferien geschaffen werden und das Ferienprogramm auch insgesamt ausgebaut wird, insbesondere auch für jüngere Kinder.
Eine Vertreterin eines Rosenheimer Jugendvereins schlug vor, dass zukünftig auch Vereine Ferienaktivitäten anbieten könnten. „Eine gute Idee“, meinte Sonja Gintenreiter. Allerdings habe man das in der Vergangenheit schon vergeblich versucht: „Im Landkreis funktioniert das gut, aber bei uns in der Stadt kam da bisher nicht viel“.
„Gute Angebote kosten halt auch Geld, weiß Hans Greger, Leiter der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde „Brothaus“. Dort fanden heuer in den Pfingstferien erstmalig „Lego-Bautage“ statt. „Ein voller Erfolg“, so Hans Greger. Die Durchführung sei aber nur möglich gewesen durch die finanzielle Unterstützung des Bayerischen Jugendrings.
Das sieht auch Sonja Gintenreiter so. Darum bat sie bei der Vollversammlung auch die anwesenden Politiker um Unterstützung für den Ausbau des Rosenheimer Ferienprogramms.
(Quelle: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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