Kleine Kunstwerke aus dem Automaten

Kleine Kunstwerke aus dem Automaten

Kiefersfelden / Rohrdorf / Wasserburg – Kann man Kunst aus einem Automaten ziehen? Ja, in Kiefersfelden, Rohrdorf und ganz neu nun auch in Wasserburg im Landkreis Rosenheim ist das tatsächlich möglich. Dank der „Kunstautomaten“. Man wirft ein paar Euro ein und zieht dann ein Fach heraus. Die Spannung steigt und am Schluss hält man dann eine Miniatur-Skulptur, ein kleines Gemälde oder sogar „Bayern in der Box“ in seinen Händen.

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Die Spannung steigt – was kommt zum Vorschein? Videos / Fotos: Staudhammer / Wunsam

In Wasserburg gibt es neuerdings einen Kunstautomaten im Brücktor. Initiatorin ist Heike Maas.
In Rohrdorf hängen schon seit einigen Jahren gleich zwei „Kunstautomaten“ am Dorfplatz. Ins Leben gerufen wurden sie von der Montessori-Schule. Man kann wählen ob man ein Werk eines internationalen Künstlern oder ein kleines Kunstwerk der Schüler der Montessori-Schule ziehen will.

Anstatt Zigaretten
Kunstwerke

In Kiefersfelden findet man den Kunstautomaten in der Dorfstraße 30. Die Idee für das Projekt dort kam von Jutta Richter. Als sie 2012 in Berlin war, fiel ihr ein Automat auf, der so ganz anders aussah wie ein normaler Zigarettenautomat. „Dieser Automat war unglaublich kunstvoll verziert. Er strahlte mich förmlich an“, erinnert sich Jutta Richter. Aus der Nähe betrachtet, stellte sich heraus, dass es sich um einen ausrangierten, liebevoll bemalen Zigaretten-Automaten handelte. Statt Zigaretten konnte man sich kleine Kunstwerke herauslassen.
Die Idee dafür kam ursprünglich von dem Potsdamer Künstler Lars Kaiser. Der erste Kunstautomat wurde in Potsdam im Jahr 2001 aufgehängt. Mittlerweile gibt es dort nun schon über 20 dieser Automaten und mittlerweile haben diese Idee auch viele andere deutsche Städte aufgegriffen. Sogar in anderen Ländern wie beispielsweise in den Niederlanden oder Spanien finden sich bereits Kunstautomaten.
Auch Jutta Richter war so begeistert, dass sie beschloss, vor ihrem Elektronikladen in Kiefersfelden einen derartigen Automaten anzubringen.  „Am Anfang habe ich alle Kunstwerke für den Automaten selbst gemacht“, erzählt sie. Kunst sei eben schon immer ihre große Leidenschaft gewesen. Auf Grund von Corona, wollte sie aber dann auch anderen Künstlern die Möglichkeit geben, trotz Kontaktbeschränkungen Kunstwerke zu erschaffen und damit Menschen zu erfreuen.

Jedes Kunstwerk
ein Unikat

Zwölf Künstler und Künstlerinnen aus der Region beteiligen sich aktuell an dem Projekt. Jedes Kunstwerk ist ein Unikat, liebevoll gestaltet und verpackt. Die besondere Herausforderung dabei: Was man eigentlich in Großformat erschafft, muss jetzt plötzlich ganz klein werden. „Man muss erst einmal umdenken, um so kleine Kunstwerke zu gestalten“, erklärt Jutta Richter. So müsse beispielsweise ein Holzbildhauer, der daran gewohnt ist, große Skulpturen zu erschaffen, nun etwas formen, das am Ende in eine Zigarettenschachtel passt.
Oft dauere es eine halbe Stunde, bis eines der kleinen Kunstwerke fertig gestaltet ist. Die Künstler spenden ihre Werke. Das Geld, das durch den Kunstautomaten eingenommen wird, kommt dem Unzone Künstlerkollektiv zugute.
Welches Kunstwerk man bekommt, bleibt eine Überraschung, bis man die Schachtel öffnet. Und nicht wenige Passanten sind von dieser Idee gleich so begeistert, dass es nicht bei einer einzigen Schachtel bleibt.

Hier findet Ihr eine Übersicht über alle 250 Kunstautomaten in Deutschland:

Mädchentraum Prinzessin ist wahr geworden

Mädchentraum Prinzessin ist wahr geworden

Rosenheim / Bayern – Prinzessin sein ist Traum vieler Mädchen. Für Miriam Weiß aus Betzigau im Oberallgäu und Alexandra Krumbachner aus Traunstein ging er in Erfüllung. Miriam Weiß ist amtierende Bayerische Milchprinzessin und Alexandra Krumbacher amtierende Bayerische Honigprinzessin. Im Gespräch mit  Innpuls.me erzählen die beiden königlichen Hoheiten, wie sie zu dieser Ehre gekommen sind.

Miriam Weiß ist die amtierende Bayerische Milchprinzessin.
Beitragsbild zeigt Honigprinzessin Alexandra Krumbacher.
Fotos: Wunsam

„Endlich wieder mit Menschen persönlich ins Gespräch kommen“. Die Freude darüber war den beiden jungen Damen bei ihrem gemeinsamen Auftritt bei der Schmankerlstraße in Rosenheim Mitte September 2021 deutlich anzusehen. Die vergangenen Monate waren für sie aufgrund der Corona-Pandemie nicht leicht. „Normalerweise hätten wir jedes Monat um die zehn Termine, jetzt sind es höchsten drei bis vier“, erzählen die beiden Hoheiten. Ihre Regentschaft würde eigentlich nach zwei Jahren enden, aber aufgrund der außergewöhnichen Situation haben die beiden ihre Amtszeiten jeweils um ein Jahr bis September 2022 verlängert.

Arbeit mit Bienen
zur Entspannung

Honigprinzessin Alexandra Krumbachner wuchs zusammen mit zwei Brüdern auf einem Bauernhof in der Nähe von Traunstein auf. „Schon seit der Hofgründung werden bei uns nicht nur Milchkühe gehalten, sondern auch Bienenvölker“, erzählt die 26-jährige. 30 Bienenvölker betreut sie mittlerweile. „Das macht ganz schön viel Arbeit“, sagt die junge Frau. Doch sie empfindet den Umgang mit den kleinen, emsigen Tieren auch als perfekten Ausgleich zu ihrer Arbeit als Besamungstechnikerin bei einem großen Unternehmen.
Miriam Weiß ist ebenfalls auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen. Beruflich arbeitet die 25-jährige als milchwirtschaftliche Laborantin in einer Molkerei. Beide Damen verfügen also über großes fachliches Wissen über die Produkte, für die sie in der Öffentlichkeit mit großer Leidenschaft werben. Das war auch nötig, um zur Prinzessin auf Zeit ernannt zu werden. „Die Kriterien dafür sind streng. Um sich gegen seine Mitbewerberinnen durchzusetzen, muss man sich vor einer Jury beweisen und dabei ist das Fachwissen entcheidend“, erklärt Miriam Weiß.

„Man erlebt so
viel Schönes“

Ihre Regentschaft genießen beide in vollen Zügen. „Man erlebt so viel Schönes“, sind sich die beiden einige. Insbesondere Termine mit Kindern finden Miriam und Alexandra toll: „Für die sind wir wirklich Prinzessinnen.“

Hier noch für Euch ein Video mit der Bayerischen Milchprinzessin Miriam Weiß:

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Spaziergang im Kurpark Bernau

Spaziergang im Kurpark Bernau

BernauSeltene Baumarten, Kneipp-Anlage, Musikpavillon und international anerkannter Lehrpfad für Wünschelruten- und Sondengänger: der rund 18000 Quadratmeter große Kurpark in Bernau am Chiemsee hat viel zu bieten. Bis Ende Oktober konnte auch wieder Kunst bestaunt werden. 

Aufgrund seiner besonderen geologischen Lage ist der Kurpark Bernau auch beliebt bei Wünschelruten- und Sondengängern. Fotos: Staudhammer

Aufgrund seiner besonderen geologischen Lage zwischen Kampfenwand, Achen- und Priental ist Bernau bei Wünschelruten- und Sondengängern sehr beliebt. In der Fachsprache heißt das Radiästhesie und Geomantie. Unter Radiästhesie versteht man die Lehre von angeblichen Strahlenwirkungen auf Organismen. Geomantie wird häufig auch als europäisches Feng Shui bezeichnet. Es geht dabei darum, spezielle Energien eines Ortes zu erspüren.
Wer selbst einmal testen will, ob und wenn wie eine Wünschelrute funktioniert, ist er im Kurpark Bernau genau richtig. Dort haben Fachleute der Geomantie und Radiästhesie 20 Punkte ausgegesucht und gekennzeichnet. Man kann auf eigene Faust losgehen oder an einer Führung teilnehmen.

Der Kurpark Bernau hat aber noch viel mehr zu bieten. Vor allem ist er eine Oase der Ruhe und Entspannung mit weitläufigen Spazierwegen und vielen Bänken, die zum gemütlichen Verweilen einladen.

Bis Ende Oktobe 2021 war die Skulpturenausstellung „Lichtblicke – Durchblicke“ zu sehen. Initiert wurde das Projekt vom KunstKreis Bernau und der Gemeinde Bernau. Der Rundgang führt überwiegend durch den oberen Kurpark-Bereich. Es gibt viel zu entdecken, beispielsweise großformatige Porträts mit Faust und Mephisto, Holzskulpturen von Marco Bruckner aus Pittenhart und einen „Säulentempel“. Ein besonders beliebtes Fotomotiv sind die in einem Baum hängenden Tassen samt Schrank.

Brauch: Seelenbrote für Patenkinder

Brauch: Seelenbrote für Patenkinder

Rosenheim / Bayern – Immer mehr Traditionen und Bräuche geraten in Vergessenheit. So ist es auch mit den Seelenzöpfen und Seelenbroten. Dieses frühere bayerische Kultgebäck zu Allerheiligen und Allerseelen ist heute kaum noch zu finden.

Das entscheidende Detail sind die beiden Löcher, durch die nach altem Glauben die Seelen der Toten schlüpfen konnten. Fotos: Wunsam

Der Seelenzopf wurde früher nur an Allerseelen, dem Tag nach Allerheiligen gebacken. Man verschenke ihn oft an „Seelenleute“ – das bedeutete Bedürftige.
Jedes „Vergelt`s Gott“ für diese Spende erlöste nach altem Glauben eine Seele aus dem Fegefeuer.
Die etwas 30 Zentimeter langen Teig-Zöpfe werden nur an den beiden Enden geflochten. In der Mitte laufen sie parralel. Früher hatte das einen beonderen Grund, wie eine 88-jährige Neubeurerin noch weiß. „Durch das Loch in der Mitte konnten die Seelen schlüpfen“, erzählt sie. Die Seniorin kann sich noch erinnern, dass in früheren Zeiten mancherorts diese besonderen Hefe-Zöpfe auf die Gräber gelegt wurden. Man sei davon ausgegangen, dass die Seelen der Verstorbenen in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen an den Ort des irdischen Wirkens zurückkehren und die bereitgestellten Speisen nehmen.
Die Form des Zopfes hatte auch ihren Sinn. Sie erinnert an einen geflochtenen Haarzopf. Diesen gaben Frauen früher oft ihren verstorbenen Männern mit ins Grab – als Zeichen ihrer Lebenskraft.

Lebenskraft
weit

Der Seelenzopf wurde aber auch gerne an lebende Menschen verschenkt – denen man damit symbolisch ein Stück seiner eigenen Lebenskraft weitergeben wollte, beispielsweise dem Patenkind, damit es durch den harten Winter kommt. Manchmal wurde in das Gebäck auch ein Geldschein oder eine Münze eingebacken. Das nannte man dann „Zopfgeld.“
ergeben

Seelenbrot in Form von
Hirschen und Hennen

Aus dem Seelenzopf hat sich dann etwas später das Seelenbrot entwickelt – für Mädchen in Form einer Henne und für Buben in Form eines Hirschen. Auch diese wurden zu Allerseelen den Patenkindern geschenkt. Zu Zeiten, in denen es noch keine Lebensmittelüberfluß gab, war dieses Gebäck für die Beschenkten etwas ganz Besonderes. „Mein Vater hat die Figur aus Teig sogar immer mit ins Bett genommen. So sehr hat er sich darüber gefreut“, erinnert sich die 88-jährige.

Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst einen Seelenzopf zu backen. Hier ein einfaches Rezept:

Zutaten:
– 500 g Weizenmehl
– 1/2 Würfel Hefe frisch – oder Trockenhefe
– 50 g Zucker
– ca. 150 ml lauwarme Milch
– 75 g Butter, flüssig , abgekühlt
– 1 Tl Salz
– 2 Eier
– 1 Eigelb
– 1 EL Wasser

Zubereitung:
Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. Die Hefe hineinbröckeln, mit 1 TL vom Zucker bestreuen und mit etwas von der lauwarmen Milch zu einem kleinen Vorteig anrühren. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. eine halbe Stunde gehen lassen.

Nun den Vorteig mit dem Mehl mischen. Restlichen Zucker, Salz, flüssige Butter und die 2 Eier zugeben und verkneten. Langsam von der restlichen Milch dazugießen, bis sich ein elastischer Teig ergibt. Er darf nich zu weich sein. Den Teig in 18 gleichgroße Stücke teilen. Diese noch mal eine gute halbe Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen.

Dann jeweils 3 Stücke zu Strängen von ca. 30 cm rollen und mit dem Zopfflechten beginnen. In der Mitte paralell laufen lassen nicht vergessen. Am Ende wieder zusammenflechten.

Die 3 Zöpfe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit dem mit Wasser verquirltem Eigelb bestreichen. Bei 180 Grad ca. eine halbe Stunde backen. Bis sie eine schöne goldgelbe Färbung angenommen haben.