7.Kapitel: Die Aufklärung
Heylents zog sich erst mal zurück, doch bei uns ging es weiter. Beim Essen redeten wir alle wild durcheinander, wie es war, was der Kommissar gefragt hat und alles über das Verhör.
Ich vermisste nur Pamela, die ich heute seit dem Verhör nicht mehr gesehen habe, dachte ich mir. Nach dem Essen ging Betty hinaus auf die Veranda und sah den Gärtner arbeiten. Kurze Zeit später ging sie auf ihn zu. ,,Ist ihnen irgendetwas an Pamela aufgefallen? Nach dem Verhör war sie so anders. Jetzt habe ich sie nicht mehr gesehen, seit sie unser Essen gemacht hat.“
,,Nein, ich weiß nichts, ich glaube, sie ist in ihr Zimmer gegangen,“ antwortete Marko.
,,Und bekamen Sie sonst hier irgendetwas Besonderes mit, Sie sind ja oft hier.““
,,Ich weiß nicht“, er zögerte.
„Sagen Sie mir bitte die Wahrheit!“, bat Betty ihn ,,Ich habe Pamela und Mycroft streiten hören.“
,,Danke,“ sagte sie und wollte gerade wieder gehen.
„Aber, um was ging es denn?“
Ich habe nicht viel gehört, ich war auf dem Weg zu seinem Büro, weil er mich gerufen hatte, doch da wollte ich dann nicht stören“ erzählte mir Marko. ,,Also durfte Pamela schon in Mycroft Büro.“
„Ja, wieso?“
,,Ist egal, aber danke.“
Betty ging wieder ins Haus und wollte Heylents anrufen, um ihm von diesem Gespräch zu erzählen, aber er ging nicht ans Telefon, dann versuchte sie es wieder und wieder.
Nachdem sie ihn nicht erreicht hatte, hatte sie sich wieder zu uns gesetzt und wir haben versucht, sie zu beruhigen. Sie erzählte uns alles und wurde sehr traurig. Sie wollte das alles gar nicht glauben, da Pamela ihr sehr nahe stand und da sie ihr am ehesten wie eine Mutter war. Nachdem wir noch lange geredet hatten und wir Betty getröstet hatten, wollte ich wieder in mein Zimmer gehen. Da kam ich an dem Büro unseres Vaters vorbei, die Tür stand offen, wie sonst nie. Ich erlaubte mir einen Blick durch die Tür. Dort sah ich Pamela, die an Mycrofts Computer war. Sie hatte etwas ausgedruckt und war gerade dabei, es mit dem Papierschredder zu vernichten. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, ob ich sollte, oder ob ich meine Schwestern holen sollte. Ich drehte mich um, als auf einmal mehrere Polizisten zu mir hoch stürmten. Nun wusste ich, was zu tun war, ich steckte den Stecker des Schredders aus und versteckte mich schnell hinter der Tür. Die Polizisten rannten an mir vorbei ins Zimmer.
Pamela Johnsen, Sie sind festgenommen, wegen Mordes an Mycroft Brown“ sagte ein Polizist und legte Pamela Handschellen an. Heylents, der draußen stand, schaute ihr tief in die Augen, als sie an ihm vorbeigeführt wurde. Wir standen alle unten hinter der Tür, als Pamela zum Auto gebracht wurde.
Ihr habt das Geld eures Vaters nicht verdient, nur ich, nur ich“ schrie und Pamela ins Gesicht.
Wir schreckten zusammen und schauten uns verwundert an.
Kommt bitte herein“ bat uns Heylents dann. Betty erzählte ihm noch von dem Gespräch mit Marko. Er war davon gar nicht überrascht und meinte:
,,Sie hat uns angelogen und von dem Streit mit eurem Vater kann ich euch alles erzählen.“
„Euer Vater hatte wohl anfangs Pamela viel Geld versprochen, wenn er sterben sollte. Doch sie hatten dann diesen Streit, den Marko gehört hatte und Mycroft hatte gedroht, das Testament zu ändern, was Pamela gar nicht gefiel. Sie meinte nämlich, dass sie viel mehr Geld verdient hätte, als ihr, weil ihr nie da wart, und nur sie sich um Mycroft gekümmert hatte. Deshalb brachte sie ihn um, bevor er es ändern konnte. Die Unterlagen dazu wollte sie gerade vernichten.“,,Und sie hat uns meistens auch nicht zu unserem Vater kommen lassen“ unterbrach ich den Kommissar. ,,Ja, ich weiß, so wollte sie euch fernhalten“ erklärte er. ,,Und sie wollte das Geld für ihre Familie, die weit weg wohnt und arm ist“, erzählte er uns noch.
Wir waren geschockt, aber wir waren froh, dass alles nun zu Ende war. Der Kommissar verabschiedete sich dann von uns allen Schwestern ,,Meine Arbeit ist hier erledigt“ sagte er und ging mit seinem Team weg. Am nächsten Tag war wieder Ruhe eingekehrt, wir machten uns unser Frühstück und redeten darüber, wie es nun weitergehen sollte. Wir planten die Beerdigung und jeder von uns lud dazu seine Familie ein. Es wurde eine große, schöne und auch traurige Feier. Danach kehrte jeder wieder in sein altes Leben zurück, doch wir haben uns alle immer wieder getroffen und unser Elternhaus wurde unser Ferienhaus, wo wir uns immer trafen.
Ende