Stadtgeschichte lebendig gemacht

Stadtgeschichte lebendig gemacht

Rosenheim – Der Weg zum Rosenheimer Stadtspiel „Versöhnliches Ende –  Streit der Zünfte“ war alles andere als leicht. Bis zuletzt wurden dem Theater Rosenheim Stolpersteine in den Weg gelegt. Umso größer die Erleichterung bei der Premiere am gestrigen Samstagabend auf dem Ludwigsplatz  – bei den rund 100 Akteuren vor und hinter der Bühne, dass alles reibungslos klappte und bei den Besuchern, dass sie nach langer Wartezeit nun endlich wieder auf diese lebendige Art und Weise in die Stadtgeschichte eintauchen durften.

Szene Stadtspiel Rosenheim Kinder
Stadtspiel Szene - kurz Beginn . Neuzeit trifft auf Historie
Szene Rosenheimer Stadtspiel - Frau richtet Mann den Kragen

Das erste Rosenheimer Stadtspiel fand 1995 als Begleitveranstaltung zur Lokschuppen-Ausstellung „Salz, Macht, Geschichte“ statt. Der Erfolg war mit insgesamt 10.000 Zuschauern groß und deswegen wurde diese kurzweilige Art des „Geschichtsunterrichts“ zum festen Programmpunkt beim Theater Rosenheim. Seitdem wird alle zwei Jahre ein Open-Air-Stadtspiel im Herzen der Stadt aufgeführt. Das Besondere dabei ist, wie Zweiter Bürgermeister Daniel Artmann weiß, dass den Zuschauern dabei jedes Mal ein neues Stück präsentiert: „Das kenne ich so von anderen Städten nicht“.

Stadtspiel Rosenheim, Kutsche fährt ein

„Seit vielen Jahren stammen die Vorlagen für die aufwendigen Inszenierungen von Horst Rankl, dem Leiter des Theater Rosenheim. Mit „Versöhnliches Ende – Streit der Zünfte“ hat er sich diesmal einem kaum bekannten Kapitel der Rosenheimer Stadtgeschichte gewidmet – dem Streit zwischen den Pechlern und den Seilern. Dieser beschäftigte die Gerichte einst tatsächlich über 85 Jahre hinweg. Rankl hat daraus eine zweieinhalbstündige Bühnenfassung erarbeitet und kalte Fakten mit herzerwärmender Romantik und zum Teil auch sehr humorvollen Dialogen bereichert.

Szene Stadtspiel Rosenheim

Eigentlich sollte das neue Stadtspiel schon 2020 Premiere feiern, doch dann kam die Corona-Pandemie und bereitete diesem Plan ein jähes Ende. Im Frühling dieses Jahres wagte das Theater Rosenheim mit dem Wegfall der meisten Beschränkungen einen neuen Anlauf. Einfach waren die Proben aber bis zuletzt nicht. „Aufgrund von Corona-Erkrankungen gab es nicht eine Probe mit allen Darstellern“, erzählte Rankl bei der Premiere. Zuletzt machte dann auch noch das Wetter der eigentlich für vergangenen Freitag geplanten Premiere einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund von andauerndem Regen wurde der Start der diesjährigen Stadtspiel-Saison um einen Tag auf den Samstag verschoben.

Blick vom Publikum zur Bühne

Da klappte aber dann endlich alles ohne Probleme. „Zum ersten Mal stehen jetzt wirklich alle Darsteller zusammen auf der Bühne“, freute sich der Leiter des Theaters. Das Wetter zeigte sich auch von seiner besten Seite. Einziger kleiner Wermutstropfen: Aufgrund der Verschiebung blieben einige der Sitzplätze auf der Tribüne leer.
Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch. „Ich freue mich jetzt einfach, dass es wieder losgeht“, meinte einer der Theaterspieler, der den Stadtspielen seit vielen Jahrzehnten die Treue hält, kurz vor Beginn. Neben den menschlichen Akteuren sind auch diesmal wieder einige Pferde dabei. Besonders bei den kleinen Zuschauern war bei ihrem Auftritt die Begeisterung groß.
9 weitere Aufführungen stehen noch auf dem Programm. Der nächste Termin ist am Mittwoch, 6. Juli. Bei schlechtem Wetter gibt es Ersatztermine. Karten sind im städtischen Museum am Mittertor in Rosenheim erhältlich oder an der Abendkasse. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.theater-ro.de.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam / Josefa Staudhammer)

Blick auf Techniker der Stadtspiele Rosenheim
Vor Beginn der Stadtspiele Rosenheim
Szene Stadtspiel Rosenheim
Szene Stadtspiel Rosenheim - Paar küsst sich
Bürgermeister Artmann mit Horst Rankl
Zwei Akteure des Stadtspiel Rosenheim
Abschluss des Stadtspiel Rosenheim

Zum Abschluss noch ein kurzes Video:

Kardinal Marx für Öffnung des Diakonats für Frauen

Kardinal Marx für Öffnung des Diakonats für Frauen

München / Bayern – Kardinal Reinhard Marx hat sich für die Öffnung des Diakonats für Frauen ausgesprochen. „Ich glaube, dass die Zeit reif ist, dass es für Männer und Frauen offenstehen muss und soll“, sagte der Erzbischof von München und Freising am gestrigen Samstag bei einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom.

Das Amt der Diakonen ist eines der ältesten Weihämter innerhalb der katholischen Kirche. Diakone assistieren den Priestern bei der Eucharistie. Auch sie dürfen das Evangelium verkünden, predigen, das Sakrament der Taufe spenden, Beerdigungen leiten und die Kommunion geben. „Wir brauchen einen neuen Ansatz“, so Kardinal Marx gestern.  Generell sei das Diakonat „ein Amt, das in besonderer Weise die Verbindung von Gebet und Einsatz für die Armen sichtbar machen soll, und da hoffe ich sehr, dass wir einen Weg gehen können, dieses Amt noch mehr zu profilieren“. Es werde „theologisch und praktisch“ noch viel gearbeitet: „Ich bin der Überzeugung, dass diese Erneuerung ein großes Geschenk für die Kirche sein kann.“

Der Erzbischof äußerte sich bei einem Gottesdienst anlässlich des 150. Geburtstag von Ellen Ammann, einer prägenden Gestalt der katholischen Frauenbewegung. Bereits 1917 habe Ellen Ammann den Kontakt zum damaligen Erzbischof Michael Faulhaber gesucht und ihn gebeten, eine Gruppe von Frauen zu Diakoninnen zu weihen.
Kardinal Marx sagte, Ellen Ammann habe sich stets gefragt, wie sie konkrete Probleme im Licht des Evangeliums lösen könne: „Gebet und Leben, da war für sie nie eine Trennung. Damit ist Ellen Ammann auch eine wichtige Gestalt, die uns hilft, das biblische Gottesbild zu erkennen.“ Dieses sei ganz entscheidend für den Weg in die Zukunft.
(Quelle: Pressemitteilung erzbistum-muenchen.de (bs) / Beitragsbild: Symbolfoto Julia Dinner, Seekopf Rupolding)

Pferdeglück am Sonntagmorgen

Pferdeglück am Sonntagmorgen

Prien / Landkreis Rosenheim – Pferdeglück am Sonntagmorgen. Diese beiden jungen Damen in Prien- Prutdorf haben die morgendliche Kühle zu einem gemütlichen Ausritt in der schönen Natur genutzt, frei nach dem Motto: „Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“. 

Diese bekannte Redewendung stammt übrigens von dem Autor Friedrich von Bodenstedt (1819-1892). Vollständig heißt es: „Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes“. 
(Quelle: Info, Beitragsbild: Anton Hötzelsperger von den Samerberger Nachrichten)

Schlimmer Unfall auf Serpentinen in Wasserburg

Schlimmer Unfall auf Serpentinen in Wasserburg

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Schlimmer Unfall auf den Serpentinen in Wasserburg am gestrigen Samstagnachmittag: Fünf Menschen wurden schwer verletzt, darunter auch Kinder – diese waren ohne Kindersitz unterwegs.

Nach den Angaben der Polizei waren drei Fahrzeuge in den Unfall verwickelt. Ein 71-jähriger Motorradfahrer war von Gabersee in Richtung Wasserburg unterwegs. Aufgrund einer Panne musste er bei den Serpentinen am rechten Fahrbahnrand anhalten. Eine 60-jährige aus Amerang hatte vier weitere Insassen – darunter zwei Kinder im Alter von 4 und 5 Jahren – in ihren Kleinwagen, als sie aufgrund des liegengebliebenen Motorrads abbremsen musste.
Ein 27-jähriger aus Babensham erkannte die Verkehrssituation zu spät und fuhr mit seinem Wohnmobil auf das Heck des Kleinwagens auf.  Dieser wurde gegen das Motorrad und die Leitplanke geschoben. Der 71-jährige Motorradfahrer und der 27-jährige bleiben unverletzt. Abe die 60-jährige und ein weiterer Insasse wurden bei dem Verkehrsunfall schwer verletzt. Sie wurden mit Rettungshubschraubern in umliegende Kliniken geflogen.
Die beiden Kinder sowie die weitere Person im Wagen kamen mit leichten Verletzungen davon und wurden vorsorglich mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass die Kinder ohne Kindersitz unterwegs waren. Die Fahrerin des Kleinwagens muss deshalb mit einem Bußgeldverfahren rechnen. Die Serpentinen waren für eineinhalb Stunden komplett gesperrt. 
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Wasserburg / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Ereignisreiche Nacht für Brannenburger Polizei

Ereignisreiche Nacht für Brannenburger Polizei

Brannenburg / Landkreis Rosenheim – Ereignisreich war die Nacht auf den heutigen Sonntag für die Brannenburger Polizei. 13 Einsätze haben sie uns aktuell gemeldet. Darunter eine waghalsige Mutprobe auf dem Brannenburger Kirchturm. Außerdem wird immer noch nach einer Frau gesucht, die in der Nacht in den Neubeurer See zu Schwimmen ging und dann als vermisst gemeldet wurde.

Noch während die Brannenburger Polizisten  mit der Abarbeitung zahlreicher Verkehrsverstöße beschäftigt waren, ging um 21. 40 ein Notruf ein, dass am Neubeurer See eine junge Frau ins Wasser gegangen ist und seit drei Stunden nicht mehr gesehen war. Zurück blieb nur ihre Badesachen. Großalarm wurde ausgerufen und zahlreiche ehrenamtliche Helfer von Feuerwehr und Wasserwacht eilten zum Neubeurer See. Mit Sonar-Booten und Polizeihubschrauber wurde nach der Frau gesucht – ohne Erfolg. Gegen Mitternacht wurde der Einsatz abgebrochen. Die Polizei bittet die betreffende Frau oder Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Verbleib der Vermissten geben können, sich unter Telefon 08034 / 9068-0 zu melden.

Drei Männer kletterten zur
Brannenburger Kirchturmspitze hinauf

Zeitgleich zum Großeinsatz am Neubeurer See erhielt die Polizei dann noch die Meldung dass sich drei Männer vom Weinfest in Brannenburg zu einem sehr waghalsigen Abenteuer aufgemacht hatten. Sie stiegen auf den derzeit eingerüsteten rund 40 Meter hohen Kirchturm bis zur Spitze hinauf. Trotz Rufen ließen sich die Männern nach den Angaben der Polizei nicht dazu bewegen, freiwillig wieder herunterzukommen. Deshalb machte sich schließlich auch einer der Beamten an den Aufstieg und nach einem Moment mit gewaltigem Ausblick traten dann auch die drei Männer unter Polizeibegleitung den Rückweg an.

Polizeiauto als
Taxiersatz

Nebenbei mussten Beamte der Brannenburger Polizei dann auch noch einen 40-jährigen Oberaudorfer vom Brannenburger Weinfest nach Hause fahren, der etwas zu tief ins Glas geschaut hatte. Aufgrund seiner Alkoholisierung war er nicht mehr fähig seinen Weg nach Hause selbständig anzutreten und für das Taxi hatte er kein Kleingeld mehr übrig. Der Taxiersatz wird für ihn aber nicht ganz günstig. Die knapp 100 Euro werden dem Mann in Rechnung gestellt, meldet die Polizei.

Erst gegen 3.30 Uhr am heutigen Morgen waren alle Einsätze bei der Brannenburger Polizei abgearbeitet. Bei den verbleibenden Einsätzen handelte es sich vermehrt um Ruhestörungen, Glasscherben auf der Fahrbahn sowie einen weiteren Vermissteneinsatz, bei dem ein Bewohner eines Brannenburger Pflegeheims nach Hause gebracht wurde.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Brannenburg / Symbolfoto re)

Hörgerät vergessen – Polizei kommt

Hörgerät vergessen – Polizei kommt

Rosenheim – Eine 96-jährige Rosenheimern hörte das Klopfen und Klingeln ihrer Nachbarn nicht, weil sie vergessen hatte, ihr Hörgerät einzuschalten. Die Nachbarn informierten die Polizei und dann rückte auch noch die Feuerwehr an.

Die Nachbarn in der Pfaffenhofener Straße konnten nicht schlafen, weil der Fernseher der 96-jährigen so laut war. Auch „Sturm“ läuten führte zu keiner Reaktion. Die Polizei wurde verständigt doch auch diese kam zunächst vor Ort nicht weiter. Deshalb wurde zur Wohnungsöffnung die Rosenheimer Feuerwehr verständigt. Zum Glück ging es der alten Dame gut, sie hatte nur vergessen, ihr Hörgerät einzuschalten. Deswegen war ihr auch die Lautstärke ihres Fernsehers nicht bewusst.
(Quelle: Pressebericht der Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Flohmarkt im OVB Druckzentrum

Flohmarkt im OVB Druckzentrum

Rosenheim – Raritäten- und Schnäppchenjäger zieht es am heutigen Sonntagmorgen zum ersten OVB-Flohmarkt beim Druckzentrum an der Mangfallstraße 33 in Rosenheim. Rund 70 Verkaufsstände sind vor Ort und auch schon einige Besucher, wie diese aktuellen Fotos zeigen, die uns gerade erreicht haben. 

Es gibt sogar ein Gewinnspiel. Verlost werden 2 x 2 Ballonfahrten mit dem OVB-Heißluftballon. Noch bis 14 Uhr ist der Flohmarkt geöffnet.
(Quelle: Info / Beitragsbild, Foto: Gisela Kotschi)

Heißluftballon in Blau auf Wiese mit Aufschrift OVB
Guten Morgen

Guten Morgen

Heute ist der 3. Juli.

Namenstag haben: Anatol, Ramon, Mona, Thomas, 

3 bekannte Geburtstagskinder:

–  Ferdinand Sauerbruch (1875 – war ein deutscher Arzt und einer der bedeutendsten Chirurgen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde er für seine Operationen am offenen Herzen mit der von ihm entwickelten Unterdruckkammer.)

Laura Branigan (1952 – war eine US-amerikanische Sängerin, die in den 1980er Jahren große musikalische Erfolge feierte, mit Hits wie „Gloria“ oder „Self Control“.)

Julian Assange (1971– ist ein australischer Politik-Aktivist und einer der wenigen bekannten führenden Köpfe hinter der Enthüllungsplattform „Wikileaks“, die sich zum Ziel gesetzt hat, geheime Dokumente anonym zu veröffentlichen)
(Quelle: geboren.am)

3 Ereignisse der Geschichte:

  • 1878: Die Spielkartensteuer wird gesetzliche Einnahmequelle im Deutschen Reich und löst die Landesabgaben ab.
  • 1897: Das Riesenrad im Wiener Prater beginnt seinen Fahrbetrieb.
  • 1962: Der VW Käfer wird der Öffentlichkeit vorgestellt.
    (Quelle: wikipedia.org / Beitragsbild: re)
Motocross-Unfall in Hausham

Motocross-Unfall in Hausham

Hausham / Miesbach – Ein schwerer Unfall ereignete sich am heutigen Samstag auf der Motocross-Strecke in Hausham. Ein 19-jähriger verlor die Kontrolle über seine Maschine und wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert. 

Nach den Angaben der Polizei kam es in einer Rechtskurve zu dem Unfall. Der 19-jährige war zunächst bewusstlos, kam aber nach kurzer Zeit wieder zu sich. Mit einem Rettungshubschrauber wurde er in ein Klinikum geflogen.
(Quelle: Pressemeldung Polizeiinspektion Miesbach / Beitragsbild: Symbolfoto re)

„Dagmar“ als Erste ausgeflogen

„Dagmar“ als Erste ausgeflogen

Berchtesgaden / Hilpoltstein  / Bayern – Nur 23 Tage nachdem der bayerische Naturschutzverband LBV und der Nationalpark Berchtesgaden im Klausbachtal zum zweiten Mal zwei noch flugunfähige junge Bartgeier ausgewildert haben, hat das erste der beiden Geierweibchen die eingezäunte Felsnische verlassen. „Heute Morgen um 7.50 Uhr ist Dagmar nicht völlig unerwartet zum ersten Mal abgehoben, nachdem sie zuletzt schon deutliche Anzeichen für ihren unmittelbar bevorstehenden Jungfernflug gezeigt hatte“, erklärt LBV-Projektleiter Toni Wegscheider.

„Ab sofort ist also ein weiterer Bartgeier Teil der bayerischen Alpen und wir sind überglücklich, dass auch heuer der Ausflug so gut geklappt hat“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Einen schöneren Morgen hätte sich Dagmar für ihre ersten Flugversuche gar nicht aussuchen können. Es ist von Mal zu Mal faszinierend, wie sich diese Jungvögel in die Luft erheben. Dieser Moment steht symbolhaft für die Rückkehr dieser tollen Vogelart in die freie Wildbahn“, freut sich auch Nationalparkdirektor Dr. Roland Baier. Bis auch der zweite Jungvogel Recka zum ersten Flug ansetzt, ist es nur noch eine Frage der Zeit. Auch diesen Erstflug kann jede*r mit etwas Glück live per Webcam mitverfolgen unter www.lbv.de/bartgeier-webcam sowie auf der Webseite des Nationalparks Berchtesgaden.

Bereits am gestrigen Freitag ist
Dagmar sehr viel geflattert

Bereits gestern war Dagmar den gesamten Tag über sehr viel geflattert und beide Geier hatten es zuletzt schon auf bis zu 400 Übungsflügelschläge pro Tag gebracht. „Dagmar hat gestern auch schon ihre Startposition getestet und viel Zeit am heutigen Startplatz in der Nische verbracht. Doch gestern hat wohl noch das schlechte Regenwetter den Ausflug verhindert, daher hat sie bis heute abgewartet“, beschreibt Nationalpark-Projektleiter Ulrich Brendel.
Bei idealen Wetterbedingungen hob Dagmar sehr elegant mit nur wenigen Flügelschlägen ab, absolvierte gleich einen 300 Meter langen Gleitflug und flog direkt eine sichere lange Kurve, um punktgenau auf einem außerhalb der Nische liegenden Futterplatz zu landen und sofort zu fressen. „Im Gegensatz zum Vorjahr, als Wally nach dem Ausflug von Bavaria suchend in der Nische umherlief, zeigte sich Recka heute unbeeindruckt und schlief einfach weiter. Doch wenn der erste Bartgeier einmal ausgeflogen ist, hat das einen Zugeffekt auf den Zweiten und so wird Recka in den nächsten Tagen wohl bald nachziehen“, weiß Toni Wegscheider.

In den vergangen vier Wochen haben die beiden Bartgeierweibchen ihr Flugtraining in der gesicherten Auswilderungsnische von Tag zu Tag intensiviert. Beide haben sich seit dem 9. Juni sehr gut entwickelt und sowohl an Gewicht als auch an Flügelspannweite zugelegt. „Die meisten ausgewilderten jungen Bartgeier machen zwischen dem 120. und 125. Lebenstag ihren Jungfernflug. Dagmar ist bereits mit 118 Tagen abgehoben. Ihre große Aktivität zuletzt war ein eindeutiges Zeichen an das Team, dass der Ausflug unmittelbar bevorsteht“, sagt Ulrich Brendel. Bei nur kurzen Gleitstrecken sind junge Bartgeier gerade in der ersten Woche meist alles andere als Präzisionsflieger. Doch jeder Tag voller Übungsflüge bringt deutliche Steigerungen und schon nach wenigen Wochen dürften beide Vögel elegant in den Gipfelregionen des Nationalparks kreisen.
Im Vorjahr haben bereits Wally und Bavaria gezeigt, dass im Nationalpark ausreichend Futter für Aasfresser zu finden ist. „Trotz weiterhin bestückter Futterplätze haben beide Geier das Auswilderungsgebiet irgendwann kaum mehr angeflogen und waren überraschend schnell unabhängig von menschlicher Unterstützung. Einen ähnlichen Verlauf erwarten wir auch dieses Jahr mit Recka und Dagmar“, berichtet Toni Wegscheider.

Ungewohnte Harmonie
in der Nische

Nachdem die erste gemeinsame Woche in der Auswilderungsnische von häufigen Aggressionen der kleineren Recka gegen die deutlich schwerere Dagmar geprägt war, verlief die restliche Zeit bis zum Erstflug dann überraschend harmonisch. Beide Geier schliefen regelmäßig zusammen auf einem Nest, bettelten sich gegenseitig um Futter an und schnäbelten vertraut miteinander. „Obwohl im Vorjahr schon Wally und Bavaria von Experten als außergewöhnlich friedliche Konstellation eingeschätzt wurden, hatte wir diesmal mit den beiden Geiern erneut großes Glück. Fast immer sind die einzelgängerischen Bartgeier deutlich aggressiver zueinander, was andernorts teilweise sogar schon eine nachträgliche Errichtung von Absperrungen in den Nischen erfordert hat“, weiß Toni Wegscheider.

Führungen zu
den Bartgeiern

Am offiziellen Bartgeier-Infostand im Nationalpark an der Halsalm, der auf einer Wanderroute liegt, können sich in den kommenden Wochen alle Besucher*innen täglich bei den Projektmitarbeitenden erkundigen, wo genau sich Recka und Dagmar gerade aufhalten und wo man sie beim Beobachten am wenigsten stört. Sowohl der LBV als auch der Nationalpark Berchtesgaden bieten regelmäßig Bartgeier-Führungen an, eine Anmeldung ist erforderlich. Informationen gibt es unter www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de im Bereich Veranstaltungen sowie unter bartgeier@lbv.de. Darüber hinaus sind vor allem Naturfotograf*innen angehalten, großen Abstand zu den beiden Bartgeiern zu halten. Nationalpark-Ranger sind vermehrt im Einsatz, um die jungen Bartgeier vor aufdringlichen Gästen zu schützen.

Bartgeiersichtungen
dem LBV melden

Neben Bavaria, Recka und Dagmar wurden in letzter Zeit auch mehrfach andere durchziehende Bartgeier in den bayrischen Alpen gesichtet. Der LBV ruft deshalb alle dazu auf, den bayerischen Naturschützer*innen in Zukunft vor allem außerhalb des Auswilderungsbereichs Sichtungen von Bartgeiern per E-Mail zu melden unter bartgeier@lbv.de. „Am wichtigsten ist uns beim Melden, dass immer ein Foto oder Video mitgeschickt wird, selbst wenn es nur unscharf mit dem Smartphone aufgezeichnet wurde“, so Toni Wegscheider. Wenn möglich sollten dabei auch noch die Flugrichtung und mögliche Aktivitäten beschrieben werden, sowie möglichst genaue Gefiedermerkmale wie die Farbe der Federn an verschiedenen Körperstellen sowie helle Flecken oder Markierungen.

Futter in der Umgebung
ist ausgelegt

In Vorbereitung auf den ersten Ausflug hat das Bartgeier-Team von Nationalpark und LBV bereits in Rinnen in direkter Umgebung der Nische Futter ausgebracht, das auch fußläufig für die beiden Geier erreichbar ist. Projektmitarbeiter*innen werden auch in den kommenden Wochen immer vor Ort sein und das Verhalten der beiden jungen Bartgeier weiterhin genauso intensiv überwachen wie bisher.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Helmpflicht für Radler – Ja oder Nein?

Helmpflicht für Radler – Ja oder Nein?

Bayern / Stuttgart / Deutschland – Laut einer DEKRA-Umfrage im Vorfeld der Messe Eurobike 2022 (13 bis 17. Juli in Frankfurt am Main) befürwortet die Mehrheit der Deutschen eine Helmpflicht für Radler. Innpuls.me wollte sich selbst ein Stimmungsbild machen und hat deshalb vor zwei Tagen eine Umfrage zum Thema auf der Social-Media-Plattform gestartet. 844 Stimmen wurden innerhalb eines Tages abgegeben. Hier das Ergebnis.

Umfrageergebnis über Twitter - Screenshot

Sechs von zehn aller Befragten – 59 Prozent – befürworten, dass Personen, die mit dem Fahrrad fahren – unabhängig der Art des Fahrrades – verpflichtet sein sollten, einen Helm zu tragen. Das ist das Ergebnis der DEKRA-Umfrage, die vom Institut forsa durchgeführt wurde.
Geht es um E-Bikes, ist das Ergebnis sogar noch deutlicher. Der Dekra-Umfrage zufolge sind da sogar drei Vierteil der Befragten – 77 Prozent – für eine Helmpflicht.
Interessanterweise fällt bei der Umfrage von Innpuls.me das Ergebnis ganz anders aus. Wir haben gefragt: „Was sagt Ihr: Helmpflicht für Radler sinnvoll?“
844 Stimmen wurden innerhalb eines Tages abgegeben. 56,8 Prozent und die eindeutige Mehrheit antworte: „Nein, keinesfalls“. 29 Prozent waren der Meinung „Auf alle Fälle“ und „Nur für E-Bikes“ haben 14,2 Prozent angeklickt.
Wir haben auch viele interessante Kommentare zum Thema erhalten.
Beispiele hierfür:

  • „Diese Übergriffigkeit geht mir sowas von quer. Soll doch bitte jeder für sich entscheiden. Eigenverantwortung wird immer mehr nach hinten gedrängt“.
  • „Zieh Dich so an, wie du fahren willst. Fahre so, wie du angezogen bist. Leute wissen das schon lange, die etwas zwischen den Ohren haben, das ein Helm U. U. schützen könnte. Eine Pflicht hilft da auch nichts.“
  • „Bitte nicht böse sein, aber brauchen wir für alles eine Pflicht – ein Gesetz – eine Vorschrift – ein Verbot etc. In diesem Land ist schon so viel reglementiert, es riecht einfach. Und ich fahre freiwillig immer mit Helm, weil Schädeldecke dünn-Asphalt aber dick“.
  • „Viel wichtiger wäre eine Kennzeichen-Pflicht für Zweiräder, damit man die Vollidioten unter ihnen Mal zur Rechenschaft ziehen kann“.
  • „Der beste Schutz für Radfahrer sind sichere Radinfrastrukturen. Da muss viel mehr investiert werden.“
  • „Dringende Empfehlung ja, Pflicht nein“
  • „Ratsam wäre es, obwohl ich immer ohne gefahren bin“
  • „Falls das kommt, fahre ich kein Fahrrad mehr“.
  • „Es wäre konsequent. Auf dem Mofa, mit 25 km/h, benötigt man einen Vollhelm. Ein sportlicher Radfahrer ist schneller – und ohne Helm deutlich gefährdeter“.
  • „Und bitte noch Führerschein-Pflicht. Gilt insbesondere für Scooter.“
  • „Meine Kinder und ich fahren nie ohne Helm. Hat man sich einmal daran gewöhnt, ist es komisch, wenn man ihn weglassen müsste. Helmpflicht bleibt sinnvoll, aber die, die keinen tragen wollen, werden erst merken das es besser gewesen wäre, wenn es schon zu spät ist.“
  • „Führerscheinpflicht und Kennzeichen für Radfahrer. Kennzeichen, damit man die rücksichtlosen Irren, die durch Fußgängerzonen rasen und alle Verkehrsregeln missachten, zur Rechenschaft ziehen kann.“
  • „Warum nicht gleich Fahrradverbot! Kranke Welt.“
    (Quelle: Presseinformation DEKRA / Twitter-Account @KWunsam)
„Schule, wie sie sein sollte“

„Schule, wie sie sein sollte“

Stephanskirchen / Landkreis Rosenheim – Den Schulalltag planen, Noten berechnen und schauen, in welchen Fach man noch mehr tun muss – das ist die App „stududu“. Entwickelt von dem jungen Stephanskirchner Luis Haitzer (20 Jahre) und seinem Freund Marinus (ebenfalls 20 Jahre). „Schule, wie sie sein sollte“ lautet das Motto. Im Interview mit Innpuls.me erzählt Luis, wie es zu „stududu“ kam und was er und Marinus mit der App erreichen wollen.

Frage: Von wo kommt ihr beide?
Antwort: Ursprünglich kommen wir beide aus Neubeuern. Jetzt sind wir aber aufgrund unseres Berufsweges weggezogen. Marinus wohnt aktuell in Würzburg und ich in München bzw. am Wochenende in Stephanskirchen bei meinen Eltern.

Frage: Was macht Ihr jetzt und wie stellt Ihr Euch eure Zukunft vor?
Antwort: Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Hauptsächlich konzentriere ich mich aber auf stududu. Marinus konzentriert sich aktuell mehr auf sein Studium. Er studiert Kommunikationsdesign. Wenn ich nächstes Jahr mit meiner Ausbildung fertig bin, möchte ich meine Zeit aber noch mehr stududu widmen.

Frage: Wie würdest Du die App kurz erklären?
Antwort: Unsere App ist im Prinzip wie ein digitales Hausaufgaben-Heft. Sie soll den Schulalltag leichter machen. Man verwaltet damit seine Noten, sieht seinen aktuellen Notenschnitt und auch wann die nächsten Prüfungen anstehen. Außerdem auch die verbleibenden Ferientage. Das ist ja für Schüler auch wichtig.

Frage: Wie bist du auf die App gekommen?
Antwort: Während meiner Abi-Zeit habe ich ein Projekt gesucht, um etwas zu programmieren. Als erstes hab ich mit dem Taschenrechner angefangen, weil ich so was oft im Internet gesehen habe. Dann habe ich angefangen, Schulnoten zu berechnen und daraus hat sich dann unsere App entwickelt.

Frage: Wie bist Du auf den Namen stududu gekommen?
Antwort: Da hab ich lange überlegt. So kleine Details waren schon klar, aber der fertige Name ist mir erst in unserem Kroatien-Urlaub eingefallen. Uns war klar, dass die App mit s anfangen soll, da viele Themen rund um Schule mit s anfangen. Und dann haben wir eigentlich nur noch Wörter zusammen gereimt, bis ein passender Name dabei war.

Frage: Wie hast du Dir das Programmieren beigebracht?
Antwort: Am meisten durch YouTube und Google. Ich habe aber auch viel gelernt nach dem Prinzip „Learning by Doing“. Und bei meiner Ausbildung lerne ich jetzt natürlich auch noch viel über Programmieren – aber in dem Fall mehr auf Webseiten bezogen.

Frage: Wie lange hat es gedauert, bis die fertige App stand?
Antwort: Länger als man vielleicht glauben mag. Gut zwei Jahren hat es gedauert. Natürlich hat sich die Entwicklung aber auch verzögert, weil wir das alles auch noch neben der Schule, mitten im Abistress gemacht haben und ich ja auch erst an stududu das Programmieren gelernt habe.

Frage: Wie viele Nutzer hat die App?
Antwort: Die Zahl bewegt sich aktuell im fünfstelligen Bereich.

Frage: Wollt Ihr noch mehr Apps programmieren?
Antwort: Also ich hab schon auch andere Apps programmiert, aber ich möchte mich auf stududu konzentrieren und die App noch deutlich erweitern.

Frage: Wieso braucht es eine App, um die Schule zu verändern?
Antwort: Also ich bin ein großer Fan von digitalen Sachen und finde die Schule sollte digitaler werden. Smartphones kann man einfach nicht weiter aus der Schule halten, weil eigentlich jeder ab der fünften Klasse ein Handy besitzt. Deshalb finde ich, sollte man faire Apps entwickeln, die nicht süchtig machen, sondern einen echten Mehrwert bieten und sich sinnvoll in den Schul-Alltag integrieren lassen.

Frage: Wie ist es, im Alter von 16 Jahren schon Firmen-Chef zu sein?
Antwort: Ich bin da ja mehr oder weniger hinein gerutscht. Andere sind Unternehmer, weil sie Unternehmer werden wollen. Ich bin Unternehmer, weil ich ein Produkt auf den Markt bringen wollte. Als ich einem Schulfreund von meiner Idee erzählt habe, sagte er „Andere Jugendliche in deinem Alter wünschen sich einen Hund, wenn sie Verantwortung übernehmen wollen und du gründest eine Firma“ und ehrlich gesagt ist die App für mich auch ein bisschen so wie ein kleiner Hund für den man die Verantwortung hat.

Frage: Welche Alters-Gruppen nutzen die App und ist sie eher was für Schüler oder Studenten?
Antwort: Hauptnutzer sind Schüler von der 9 bis zur 12 Klasse. Es sind aber auch schon Schüler ab der 5 Klasse dabei. Studenten nutzen die App bis jetzt eher weniger; wir planen aber eine Erweiterung für Studierende.

Frage: Nutzt Ihr die App auch selbst?
Antwort: Ich natürlich sowieso, weil ich ja viel dran arbeite. Viele meiner Freunde und Bekannte nutzen die App aber auch.

Frage: Ab welchem Alter würdet Ihr die App empfehlen?
Antwort: Ich würde stududu für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse empfehlen.

Mehr Infos zu „stududu“ findet Ihr hier: