Rosenheim – Andere Länder – andere Sitten. Weihnachten wird auf der ganzen Welt gefeiert, aber vielerorts gibt es andere Bräuche. Wir stellen Euch einige vor:
USA: Die Weihnachtsgurke
Sich eine Christbaumkugel in Form einer Essiggurke in den Baum zu hängen, mutet hierzulande immer noch sehr skurril an – auch wenn es mittlerweile auch bei uns den einen oder anderen gibt, der diesen Brauch übernommen hat. Der Überlieferung nach begann diese Tradition im frühen 20. Jahrhundert. Aufgrund der grünen Farbe sieht man die Gurke im Weihnachtsbaum nur schwer. Wer sie als erster entdeckt, hat Glück. Entweder bekommt er ein extra Geschenk oder darf als Erster mit dem Auspacken beginnen.
Mexiko: Las Posadas
In Mexiko ziehen die Kinder in kleinen Gruppen an den Abenden zwischen dem 16. und 24. Dezember von Haus zu haus und erinnern damit an die Herbergssuche von Maria und Josef. Traditionell werden sie an den ersten Häusern noch abgewiesen. Im letzten Haus werden sie dann aufgenommen und bewirtet. Als Höhepunkt der Posada-Feier gibt es die Pinata – eine mit Süßigkeiten gefüllte, bunte Pappfigur. Um an den Inhalt zu kommen, schlagen die Kinder mit einem Stock und verbundenen Augen auf die Pinata ein – solange bis diese zerbricht.
Norwegen: Besen verstecken
In Norwegen werden an Weihnachten alle Besen versteckt. Laut Überlieferung sollen nämlich in der Weihnachtsnacht Hexen aus ihren Verstecken kommen und ihr Unwesen treiben. Um dies zu verhindern, entzieht man ihnen ihr traditionelles Fortbewegungsmittel.
Italien: Weihnachtshexe Befana
Die Weihnachtshexe Befana soll laut Legende dem Jesukind Gaben und Geschenke bringen. Aber sie sah den Weihnachtstern zu spät und kam deshalb nicht rechtzeitig an. Deshalb wird auch das Fest der Befana nicht an Weihnachten, sondern am 5. und 6. Januar gefeiert. Da kommt die Hexe dann von Haus zu Haus und bringt den braven Kindern kleine Gaben und den frechen und ungezogenen Asche und Kohlestücke.
Rumänien: Colindatori
Die Colindatori in Rumänien gleichen den bei uns bekannten Sternsingern. Sie ziehen von Haus zu Haus und tragen Lieder und Gedichte vor. Das soll Glück bringen für das kommende Jahr. Dafür schenkt man ihnen Süßigkeiten und manchmal auch Geld. Begleitet wird die Gruppe stets von einer als Ziege verkleideten Person, der „Capra“. Sie treibt allerlei Unfug.
Spanien: der Caganer
In Spanien sieht man oftmals in den Weihnachtskrippen eine sehr seltsame Figur: den Caganer. In den Händen eine Fahne, sitzt er mit nackten Hinterteil da und verrichtet sein Geschäft. Diesen für uns seltsam anmutenden Brauch gibt es in Spanien schon über 200 Jahren. Ursprünglich wurde die Figur hinter Sträuchern versteckt und die Kinder mussten sie suchen.
Ukraine: die Weihnachtsspinne
In der Ukraine werden Weihnachtsbäume auch gerne mit Deko-Spinnweben umwoben. Das soll Glück bringen. Dahinter verbirgt sich die Legende von einer armen Frau, die sich keinen anderen Schmuck für ihren Weihnachtsbaum leisten konnte. Als sie am nächsten Moren aufwachte, war der Baum mit Spinnweben übersät und diese funkelten und glitzerten dann wunderschön im Sonnenlicht.
Polen: Blick in die Sterne
In Polen steht der richtige Zeitpunkt zum Öffnen der Geschenke in den Sternen geschrieben. Das jüngste Kind in der Familie beobachtet den Himmel und wartet auf den ersten sich zeigenden Stern. Das ist dann das Zeichen zum Auspacken.
Slowakei: Das Pudding-Orakel
In der Slowakei wird mittels Weihnachtspudding die Zukunft vorausgesagt. Das älteste männliche Mitglied einer Familie wirft einen Löffel voll Pudding an die Zimmerdecke. Je mehr Pudding kleben bleibt, desto mehr Glück hat man im kommenden Jahr.
Schweden: Donald-Duck-Special
In Schweden ist das weihnachtliche „Donald Duck Special“ ganz wichtig. Diese gut einstündige Fernsehshow läuft immer pünktlich um 15 Uhr und darum herum planen viele Familien ihre Feierlichkeiten.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)