Rosenheim – Rosenheim bekommt eine weitere Fußgängerzone: in der Münchener Straße zwischen Gillitzer- und Salinstraße – zuerst einmal aber probeweise für ein Jahr.
Der Vorschlag der Stadtverwaltung kam bei der jüngsten Ausschusssitzung für Verkehrsfragen und ÖPNV bei den Stadträten durch die Bank sehr gut an. „Super Idee“, meinte Christine Degenhart von den Freien Wählern. Sie erhofft sich durch die neue Fußgängerzone auch eine Aufwertung für den Salingarten. SPD-Stadtrat Robert Metzger pflichtete bei. „Dadurch kann man die Innenstadt beleben und die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich erhöhen“.
Erster Test für die Fußgängerzone bei „Schall und Brauch“
Wie sich eine weitere Fußgängerzone in der Münchener Straße zwischen Gillitzerstraße und Salinstraße „anfühlt“, konnten die Rosenheimer schon in den vergangenen zwei Jahren während der jeweils mehrtätigen Frühjahrsveranstaltung „Schall & ‚Brauch“ testen – denn neben dem Salingarteb wurde dafür auch schon die Münchener Straße zum sitzen und flanieren genutzt.
Weitere Erfahrungen mit dieser neuen Regelung machte die Stadt dann 2023 durch die Baumaßnahme in der Münchener Straße (kleine Fußgängerzone) und in der Kufsteiner Straße zwischen Brixstraße und Gillitzerstraße. Denn dadurch war die Fahrbeziehung zwischen Kufsteiner Straße zur Münchener Straße unterbrochen. Aus Richtung Bushaltestelle Atrium war ab Einmündung Salinstraße nur noch der Anliegerverkehr möglich. Auch das habe gut geklappt, so das Fazit von Seiten der Stadtverwaltung.
Pflanztröge markieren Anfang und Ende der neuen Fußgängerzone
Zuerst einmal soll die neue Fußgängerzone aber nur probeweise eingerichtet werden. „Die bauliche Unterstützung dieser Regelung wäre provisorisch durch die Aufstellung von Pflanztrögen möglich“, heißt es dazu in Vorlage.
Wann soll es die zusätzliche Fußgängerzone geben?
Die Rosenheimer Stadtverwaltung sieht den frühtestmöglichen Zeitpunkt für die Realisierung der probeweisen Fußgängerzonenregelung nach Beendigung der baustellenbedingten Sperrung des Einmündungsbereichs Kufsteiner-/Brixstraße im Rahmen der diesjährigen Bauarbeiten zum Ausbau der Brixstraße inklusive des Kreisels beim Kultur- und Kongresszentrums.
Für Freie-Wähler-Stadträtin Christine Degenhart kann die neue Fußgängerzone gar nicht früh genug kommen. Sie regte an, doch schon diesen Sommer damit zu starten. Versprechen wollte die Stadtverwaltung nichts, aber: „Wir werden es probieren“, so Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.
Es wird eine Ausnahmeregelung geben
Eines steht auf alle Fälle bereits fest: Für die neue Fußgängerzone wird es eine Ausnahmeregelung geben. Busse werden dort weiterhin fahren dürfen. „Da die Münchener Straße in diesem Abschnitt aus Richtung Gillitzerstraße kommend von allen Bussen auf auf der Stammstrecke des ÖPNV zwischen den Haltestellen Stadtmitte und Bahnhof befahren wird, ist es erforderlich, den Busverkehr im Bereich der neuen Fußgängerzone freizugeben“, heißt es dazu in der Vorlage. Diese Regelung werde in den Städten Ingolstadt und Freising bereits jahrelang problemlos praktiziert. Außerdem bleibt die Münchener Straße in diesen Abschnitt auch für Radfahrer weiterhin frei befahrbar.
Auch von Seiten der Grünen gab es gegen den Vorschlag der Stadtverwaltung an sich nichts auszusetzen. Grünen–Stadtrat Robert Lappy regte aber an, über eine Erweiterung der neuen Fußgängerzone nachzudenken – bis über die Kurve hinaus zur Adler-Apotheke.
Das ging Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzender der CSU, aber dann zu weit. Den Autoverkehr komplett auszusperren, sei nicht zielführend.
Schließlich sprachen sich die Rosenheimer Stadträte einstimmig für den Vorschlag der Stadtverwaltung aus.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)