Rosenheim – Noch neun Spieltage sind in der Hauptrunde der DEL2 zu absolvieren – und die Starbulls könnten sich dank des 5:3-Auswärtssiegs am vergangenen Dienstag (30.1.2024) in Krefeld doch noch einmal die Chance erarbeiten, in den Kampf um Pre-Playoff-Platz zehn einzugreifen. Dafür muss und soll am Freitag ein Heimsieg gegen derzeit sehr starke Selber Wölfe her. Die wiedergefundene Energie im Starbulls-Team, die weiterhin großartige Fan-Unterstützung und das Comeback von Steffen Tölzer im Rosenheimer Trikot versprechen einen ganz besonderen Eishockey-Abend im ROFA-Stadion. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr. Zwei Tage später wollen die Starbulls einen Auswärtssieg gegen Tabellen-Schlusslicht Bietigheim Steelers nachlegen.
Die am Freitag nach Rosenheim kommenden Selber Wölfe haben im Laufe der Saison an zahlreichen Stellschrauben gedreht. Mit Sven Gerike – vor knapp einem Jahr noch Headcoach beim Rosenheimer Achtelfinal-Gegner Leipzig in der Oberliga – kam ein neuer Geschäftsführer. Seit kurz vor Weihnachten ist Ryan Foster als neuer Headcoach für den freigestellten Sergej Waßmiller im Amt. Für die Offensive wurde mit dem finnischen Jungspund Rasmus Heljanko (23) und dem DEL-erfahrenen Deutsch-Kanadier Chad Bassen (40) nachgelegt. Die Defensive verstärkt seit Kurzem der 22-jährige Deutsch-Kanadier Colin Campbell.
Selber Wölfe kommen formstark nach Rosenheim
In den letzten Wochen haben sich die in der zuschauerlosen Oberliga-Saison 2020/21 zum DEL2-Aufstieg geschossenen Oberfranken stark und erfolgreich präsentiert. Sie verloren keine einzige der jüngsten acht Partien nach regulärer Spielzeit und holten dabei 17 von 24 möglichen Punkten. Am Dienstag unterlagen die Porzellanstädter auswärts beim unangefochtenen Ligaprimus Kassel erst nach Penaltyschießen mit 1:2. Dabei bewies auch Torwart Michael Bitzer einmal mehr seine Klasse. Aktuell trennt die Selber Wölfe lediglich das um Nuancen schlechtere Torverhältnis gegenüber dem EHC Freiburg von der Pre-Playoff-Zone. „Selb ist ein starker Gegner, die Mannschaft hat einen richtigen Push bekommen. Aber es spielt keine Rolle, gegen wen wir spielen – jetzt, in der Schlussphase der Saison, ist jeder Gegner ein starker Gegner“, sagt Starbulls-Headcoach Jari Pasanen.
Starbulls mit neuer Energie nach Auswärtssieg in Krefeld
Auswärts holte Pasanens Mannschaft gegen Selb in dieser Saison fünf von sechs möglichen Punkten (4:1 und 3:2 nach Shout-out). Im ersten Rosenheimer Heimspiel Mitte November mussten die Grün-Weißen dagegen eine deutliche 3:7-Niederlage hinnehmen, die sie nun geradebiegen möchten. Vor allem aber wollen sich die Rosenheimer Eishockeyspieler vor ihren treuen und geduldigen Fans für den Auftritt im letzten Heimspiel gegen Ravensburg rehabilitieren. „Das war definitiv nicht unsere Mannschaft, die da auf dem Eis stand“, sagt Jari Pasanen, der froh war, dass zwei Tage später beim Gastspiel in Krefeld die zuvor völlig fehlende Energie trotz – oder gerade wegen – zehn Stunden Busfahrt wieder da war: „Die Jungs haben im Bus viel geschlafen. Forechecking, Backchecking, Aggressivität in den Zweikämpfen und Konsequenz an der Bande – das war alles viel viel besser und genau so müssen wir jetzt weitermachen.“
Tölzer mit Vollmayer, Hauner und Laub neben Stretch
Die in Krefeld gut funktionierende Sturmformation mit Lukas Laub und Norman Hauner neben C.J. Stretch will Pasanen so beibehalten. Dazu schwebt dem Rosenheimer Headcoach vor, Reid Duke als Center mit den Außenstürmern Chris Dodero und Stefan Reiter einzusetzen. Am Freitag gegen Selb ist Reiter allerdings noch gesperrt.
Steffen Tölzer, der von den Bayreuth Tigers zurückgekehrt ist, soll sein Comeback im Rosenheimer Trikot mit Maximilian Vollmayer als Verteidigungspartner geben. „Das hat in der letzten Saison gut funktioniert“, weiß Jari Pasanen, auf den nun weitere Herausforderungen bei der Aufstellung und speziell bei der Nominierung der Verteidiger zukommen, um den Spielordnungsvorgaben gerecht zu werden. So dürfen nur 15 Spieler mit Normallizenz („Ü24“) eingesetzt werden, am Freitag könnten aber deren 19 einsatzbereit sein – wenn keine neuen Krankmeldungen kommen. Denn das Virus, das eine Handvoll Spieler bis jetzt nicht erwischte, hat sich aus Kabine und Teamumfeld anscheinend noch immer nicht ganz verabschiedet.
Zusätzlich gibt die DEL2-Spielordnung vor, dass der 18. und 19. nominierte Feldspieler eine U21-Förderlizenz besitzen müssen. Ein solcher Spieler ist Kilian Kühnhauser, der in Krefeld als einer der sechs Verteidiger auflief und seine Sache sehr gut machte. Drei andere Rosenheimer Verteidiger fallen derzeit aus: Niklas Länger muss wegen einer Zerrung noch etwa eine Woche pausieren, Shane Hanna sollte in der zweiten Februarhälfte wieder zurückkommen können und für Hagen Kaisler dürfte die Saison leider beendet sein.
Sonntagsspiel in Bietigheim gegen personell verstärkte Steelers
Am Sonntag treten die Starbulls auswärts gegen den Tabellenletzten Bietigheim Steelers an. Der Absteiger aus der DEL kam mit komplett umgekrempeltem Kader – der allerdings selten auch nur annähernd komplett war – eine Klasse tiefer nie nachhaltig auf die Beine, war aber oft für viele Tore und stets für Überraschungssiege gut.
Danny Naud, der bei den Steelers Mitte November das Amt des Headcoaches für den freigestellten Dean Fedorchuk übernahm, wurde am vergangenen Samstag nach einer 1:3-Heimniederlage gegen die Lausitzer Füchse von seiner Verantwortung wieder entbunden. Mit neuem Cheftrainer Alexander Dück, dem nun mit Boris Blank auch ein neuer Co-Trainer zur Seite steht, gab es danach trotz guter Auftritte Auswärtsniederlagen in Bad Nauheim (1:3) und Regensburg (2:5).
Gegen Rosenheim am Sonntag werden die Steelers mit dem neu aus Bayreuth geholten Angreifer Brett Schaefer und dem ebenfalls erst vor kurzem verpflichteten tschechischen Außenstürmer Marek Racuk (war wegen eines Stockfouls zuletzt zwei Spiele gesperrt) so breit wie in noch keinem der drei bisherigen Duelle mit den Starbulls aufgestellt sein. Beim ersten Rosenheimer Gastspiel im Ellental im November musste sich die Pasanen-Truppe mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben.
Starbulls wollen sich Chance auf Platz zehn zurückholen
Der Rückstand der Bietigheim Steelers auf die Starbulls Rosenheim beträgt neun Spieltage vor Schluss zwölf Punkte – wie groß er am Sonntagabend ist, soll aus Sicht der Rosenheimer Mannschaft nicht zum Thema werden. Vielmehr wollen die Starbulls alles daran setzen, nach den beiden Wochenend-Spielen doch noch einmal realistische Ansprüche auf das Erreichen des zehnten Platzes zum Ende der Hauptrunde stellen zu dürfen.
Die Spiele der Starbulls Rosenheim am Freitag gegen Selb (19:30 Uhr) und am Sonntag in Bietigheim (17 Uhr) werden live auf www.sprade.tv übertragen. Für das wichtige Heimspiel mit dem Comeback von Steffen Tölzer am Freitag im ROFA-Stadion sind Eintrittskarten auf www.starbulls.de/tickets buchbar und ab zwei Stunden vor Spielbeginn an der Stadionkasse erhältlich.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls / Beitragsbild: Symbolfoto Ludwig Schirmer)