Städtisches Museum Rosenheim: Rätselspaß mit römischen Ziegelscherben

Städtisches Museum Rosenheim: Rätselspaß mit römischen Ziegelscherben

Rosenheim – Hund, Katze, Maus….oder eher Wetterphänomen? Auf römischen Ziegelscherben finden sich so manch interessante Spuren. Das Städtische Museum Rosenheim ruft mit seiner neuen Schaufenster-Sonderausstellung zum Rätselraten auf. 

Römische Ziegelscherben im Schaufenster des Städtischen Museums Rosenheim. Foto: Innpuls.me

Die römischen Ziegelscherben im Städtischen Museum Rosenheim haben eine interessante Geschichte. Fotos: Innpuls.me

Die im Schaufenster im Mittertor präsentierten römischen Ziegelscherben sind eine Leihgabe von Wolfgang Ager. Er hat  dem Städtischen Museum Rosenheim in der Vergangenheit schon zahlreiche Exponate zur Verfügung gestellt und wurde für dieses Engagement vor einigen Jahren  mit der Goldenen Bürgermedaille geehrt.

Römische Ziegelscherbe mit Abdruck. Foto: Innpuls.me

Wer oder was ist wohl für diesen Abdruck verantwortlich? 

Wie kamen nun römische Ziegelscherben nach Rosenheim? Die Stadt war zur Römerzeit Zentrum der Keramikproduktion. Neben Geschirr wurden auch Ziegelsteine hergestellt. 
Zum Trocknen wurden diese ins Freie gelegt und da kam es immer wieder mal vor, dass Wild-, Nutz- und Haustiere über den noch feuchten Ton stolzieren. Damit haben sie bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. Verewigt wurden auf diese Weise aber auch Wetterphänomene, wie Blitz, Schnee oder Hagel.

Das Städtische Museum Rosenheim veranstaltet nun mit den Ziegelscherben ein besonderes Quiz. Mit dem Blick in das neu dekorierte Schaufenster geht es auf Spurensuche. Wer an dem Quiz teilnehmen will, scannt entweder den QR-Code oder holt sich bei der Museumskasse einen Fragebogen.
Wer 3 Fragen richtig errät, darf sich im Museum einen kleinen Preis abholen. Außerdem kann man auch noch zusätzlich an einer Verlosung teilnehmen. Teilnahmeschluss ist der 31. Mai. 
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Sepp, Depp, Hennadreck“ Trachtenverein erleben

Sepp, Depp, Hennadreck“ Trachtenverein erleben

Rosenheim – Singen, Tanzen, Platteln – spielerisch Trachtenverein erleben ist das Motto der Kinder- und Jugendbrauchtumsveranstaltung „Sepp, Depp, Hennadreck“ des Trachtenvereins „Innviertler“ Rosenheim.
 
Die Veranstaltung ist für Kinder und Jugendliche von 4 bis 13 Jahren geeignet und findet am 3. und 4. April jeweils von 14 bis 17 Uhr im Pfarrheim „St. Michael“ in der Westerndorfer Str. 43 statt. Beliebt dabei, ist auch das österliche Spiel des „Oascheims“. Zwischen den Kursangeboten gibt es für die Teilnehmer eine Stärkung. Ergänzt wird das Ganze mit einem „Musikinstrumentenschnuppern“. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen werden unter Telefon 0172 1357706 oder 0151 28942352 entgegengenommen.
(Quelle: Pressemitteilung „Innviertler“ Rosenheim / Beitragsbild: Copyright „Innviertler“ Rosenheim)
Traditionelles Handwerk trifft modernes Design

Traditionelles Handwerk trifft modernes Design

Seeon / Landkreis Traunstein – Noch bis zum 26. Mai  sind im Mesnerhaus Seeon sowie im Außenbereich des Kultur- und Bildungszentrums des Bezirks Oberbayern Arbeiten von Auszubildenden der Berufsfachschule für Holzschnitzerei und Schreinerei des Landkreises Berchtesgadener Land zu sehen.
 
Die Ausstellung „schnitzen.schreinern.machen.“ gibt einen Einblick in den aktuellen Ausbildungsalltag, von der ersten Skizze bis zu den fertigen Arbeiten der Schüler der beiden Fachrichtungen. Besucher können sich dabei vom handwerklichen Geschick sowie den kreativen Arbeiten der Auszubildenden überzeugen. Die Ausstellung ist täglich von 10 – 12:30 Uhr und 13:30 – 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
An der Berufsfachschule für Holzschnitzerei und Schreinerei des Landkreises Berchtesgadener Land wird seit über 150 Jahren traditionelles wie zeitgemäßes Handwerk gelehrt. Das Material Holz, ein wunderbarer, vielfältiger und zeitloser Werkstoff, steht bei beiden Fachrichtungen im Vordergrund. Jedes Jahr kommen Auszubildende aus ganz Deutschland nach Berchtesgaden, um während ihrer dreijährigen Ausbildung die Bearbeitung von Massivholz und das Entwickeln einer eigenen Formensprache zu erlernen. Höchste Anerkennung erhielt die Schule im Jahr 2022 durch die Eintragung in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes, gemeinsam mit vier weiteren Holzbildhauerschulen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, diese Handwerkskunst in Bayern und schließlich auch in unserer Region zu bewahren, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und letztendlich auch die Identität und Vielfalt der bayerischen Kultur prägt.
Der Ausstellungsraum im Mesnerhaus bietet für die handwerklichen Arbeiten den perfekten Rahmen. Neben fertigen Möbeln oder Skulpturen werden auch Beispiele aus der großen Bandbreite des begleitenden Unterrichts gezeigt: Freihandzeichnung, Schrift, farbiges Fassen, digitale Techniken und Druckgrafik. Großformatige Arbeiten werden zusätzlich im Außenbereich aufgestellt.
Interessierte haben am 14. April und 12. Mai um 14 Uhr die Möglichkeit, an einer Ausstellungsführung mit Lehrenden und Auszubildenden der Berufsfachschule teilzunehmen. Im Anschluss stehen die jungen Künstler den Nachmittag über für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.
Mehr Infos zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm unter www.kloster-seeon.de.
(Quelle: Pressemitteilung: Kloster Seeon / Beitragsbild: „Männlicher Akt“ von Luise Sauerbrey Copyright Kloster Seeon Luise Sauerbrey)
Mitgliederzuwachs beim Freundeskreis Lokschuppen

Mitgliederzuwachs beim Freundeskreis Lokschuppen

Rosenheim – Der Freundeskreis Lokschuppen kann sich über steigende Mitgliederzahlen freuen. „Unser Verein hat 907 Mitglieder, das sind 72 mehr als im Vorjahr“, sagte die Vorsitzende des Freundeskreises, Altoberbürgermeisterin Gabriele Bauer bei der Jahreshauptversammlung im KU’KO.

„Mein Ziel bleibt es, dass wir bald die 1000 erreichen. Deshalb bitte ich weiter darum, kräftig für diesen tollen Verein zu werben.“ Unter den Mitgliedern sind auch elf Firmen, die den Freundeskreis finanziell unterstützen. Auch einmalige Spenden an den Freundeskreis seien möglich, betonte Bauer. „Wir haben Patenprojekte wie die Anschaffung von Audio- und Tourguides und mobile Sitzgelegenheiten. Dafür ist keine Mitgliedschaft im Verein erforderlich.“
Die dritte Bürgermeisterin der Stadt Rosenheim Gabriele Leicht bedankte sich im Namen der Stadt beim Freundeskreis für die tatkräftige Unterstützung des Ausstellungszentrums Lokschuppen. „Lobbyarbeit ist für Kulturbetriebe von essentieller Bedeutung. Der Freundeskreis leistet das seit Jahren kontinuierlich.“ Das Ausstellungszentrum sei ein überregional auf hohem Niveau renommiertes Ausstellungshaus. „Diesen Erfolg belegen die wieder steigenden Besucherzahlen, trotz großer Herausforderungen der letzten Jahre, wie etwa den pandemiebedingten Schließungen und den Umbauarbeiten.“
Seit seiner Gründung im Jahr 2008 unterstützt der Freundeskreis den Lokschuppen bei den Ausstellungsprojekten. 2023 stand für die Ausstellung VULKANE eine Fördersumme von 45.000 Euro zur Verfügung. Sie wurde für die spektakuläre Medienproduktion eines Vulkanausbruchs verwendet. Die aktuelle Ausstellung „Heldinnen & Helden“ unterstützt der Freundeskreis mit 25.000 Euro. Mit der Summe finanziert der Verein die Beschaffung und die Montage des Exponates „Herakles Farnese“ und die Medienstation „Schiebefigur und Selfie-Point Heldinnen & Helden“.
„Der Herakles Farnese ist ein absolutes Highlight der Ausstellung“, so Bauer. „Die monumentale, 3,40 Meter hohe Statue gehört zu den berühmtesten der Antike. Der einzigartige Gipsabguss wiegt 700 Kilo. Das macht den Transport und den Aufbau sehr aufwändig und teuer. Durch unsere Förderung ist es dem Lokschuppen möglich, das Exponat zu zeigen.“ Insgesamt hat der Freundeskreis seit 2008 über 478.000 Euro an Spenden und Beiträgen eingenommen.
Die Leiterin des Ausstellungszentrums Lokschuppen Dr. Jennifer Morscheiser gab einen Ausblick auf die nächsten Projekte. „2025 präsentieren wir ‚DIE TITANIC & IHRE ZEIT‘. Wir konnten dafür bereits einzigartige Exponate sichern!“ 2026 zeigt der Lokschuppen „Versunkenes Ägypten“ – eine Ausstellung des international renommierten Unterwasserarchäologen Franck Goddio. Er taucht seit 40 Jahren mit modernstem Equipment im Meer vor Alexandria. „Unsere Ausstellung zeigt die Highlights seiner anerkannten wissenschaftlichen Forschungen und Entdeckungen“, so Morscheiser.
In diesem Jahr können sich die Freundeskreis-Mitglieder noch auf ein attraktives Jahresprogramm freuen. So gibt es exklusive Führungen im Lokschuppen und in der Städtischen Galerie sowie Kinderführungen und die kostenfreie Teilnahme an zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen.
(Quelle: Pressemitteilung Lokschuppen Rosenheim / Beitragsbild: von links: Karl Göpfert, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, die 3. Bürgermeisterin der Stadt Rosenheim Gabriele Leicht, Rechtsanwalt Thomas Möller, Steuerberaterin Ursula Böge-Klarner und die Vorsitzende des Freundeskreises, Altoberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Copyright Lokschuppen Rosenheim)

Auszeichnungen für langjährige und verdiente Feuerwehrleute

Auszeichnungen für langjährige und verdiente Feuerwehrleute

Traunreut / Landkreis Traunstein – Einen festlichen Abend mit „Glanz und Gloria“ bereiteten die Verantwortlichen des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein und des Landratsamtes Traunstein 120 Frauen und Männern der heimischen Feuerwehren im k1 in Traunreut. Beim Ehrenabend wurde sowohl verdiente Feuerwehrleute als auch langjährige Einsatzkräfte ausgezeichnet, die auf eine 40- beziehungsweise 50-jährige Dienstzeit zurückblicken können.
 
Als erste Frau im Landkreis Traunstein erhielt Sabine Köpferl von der Feuerwehr Tittmoning das Feuerwehr Ehrenzeichen des Freistaates Bayern in Gold.
Die Verleihung der Ehrungen wurden durch den stellvertretenden Landrat Karl Schleid und Kreisbrandrat Christof Grundner durchgeführt. „Die Feuerwehr steht sinnbildlich für den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft in unseren Dörfern und Gemeinden und deren Mitglieder zeichnen sich durch Kontinuität und Verlässlichkeit aus“, hob Karl Schleid das Wirken den Geehrten hervor. Darüber hinaus bezeichnete er die Geehrten als Vorbilder für junge Menschen. „Ich bitte euch darum, dass ihr euer Wissen und die gesammelte Erfahrung an die Jugend weitergebt, damit diese diesen unbezahlbaren Dienst am nächsten in gleicher Weise und aus derselben Motivation heraus fortführen“, so der Appell des stellvertretenden Landrats an die Geehrten.
„Die Feuerwehren im Landkreis Traunstein sind allesamt ehrenamtlich aufgestellt“, so der Kreisbrandrat Christof Grundner und führte weiter an, „die 4.900 Aktiven im Landkreis sind rund um die Uhr zur Stelle, wenn angepackt werden muss“. Daher freue es ihn außerordentlich, „dass heuer 120 Frauen und Männer für ihren jahrzehntelangen Einsatz ausgezeichnet werden können.
 
Ehrenabzeichen gingen an:
 
Stefan Wittmann (Taching am See), Georg Wimmer (Engelsberg) und Alfred Mayer (Grassau) sind aus ihren Kommandantenämtern ausgeschieden und erhielten dafür den Ehrenkrug des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Darüber hinaus erhielt Stefan Wittmann des Feuerwehr Ehrenzeichen für seine 15-jährige Amtszeit in Bronze sowie Georg Wimmer (27 Jahre) und Alfred Mayer (25 Jahre als Kommandant und stellvertretender Kommandant) das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes in Gold.
Neben den Kommandanten würdigt der Kreisfeuerwehrverband Traunstein auch Personen, die über viele Jahre ein besonders Amt oder eine Führungsposition eingenommen haben. Für mindestens zwölf Jahre ehrenamtliche Verantwortung wurden Helmut Knur (Nußdorf), Martin Müller (Tengling), Stefan Breitling (Haslach) und Bernhard Obermaier (Traunstein) geehrt. Die Auszeichnung in Silber für mindestens 18 Jahre haben Siegfried Hudelist (Schnaitsee), Andreas Niedermaier (Nußdorf), Markus Stöger (Nußdorf), Klaus Pertl (Eisenärzt)und Thomas Oberpriller (Eisenärzt) aus den Händen von Karl Schleid erhalten.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für mindestens 24 Jahre Dienst in einer verantwortlichen Position wurde an Florian Reiter (Tengling), Stefan Perschl (Palling), Michael Pöpperl (Trostberg), Karlheinz Mayer (Tittmoning), Michael Schrott (Tittmoning), Werner Bosch (Tacherting), Bernhard Kroner (Tacherting), Thomas Bichler (Engelsberg), Franz Steinberger (Engelsberg) und Robert Scholz (Traunstein) verliehen.
Neben dem Bayerischen Feuerwehr Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre sowie dem Bayerischen Feuerwehr Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst gibt es seit 2018 das Große Feuerwehrehrenzeichen des Freistaates Bayern. Mit der Anhebung der Altersgrenze von 63 auf 65 Jahren wurde es möglich, dass Einsatzkräfte auch 50 Jahre im Dienst der Allgemeinheit stehen können. Die Ehrenabzeichen in Silber werden im Rahmen der Jahresversammlungen beiden Feuerwehren überreicht. Zum landkreisweiten Ehrenabend waren 89 Feuerwehrleute die seit 40 Jahren beziehungsweise sechs Einsatzkräfte geladen, die seit einem halben Jahrhundert Feuerwehrdienst leisten.
 
Gold für 40 Jahre aktiven Dienst
 
 
 
Seit 50 Jahren sind Otto Göls (Grassau), Rudi Maier (Pietling), Andreas Siglbauer (Taching), Franz Reitschuh und Manfred Stenger (beide Traunstein) sowie Rudolf Posselt (Übersee) in ihren Feuerwehren aktive Einsatzkräfte. Dafür wurde ihnen das „Große Ehrenzeichen“ stellvertretend für den Bayerischen Innenminister durch Karl Schleid sowie Christof Grundner verliehen.
88 Männer und eine Frau wurden mit dem Feuerwehr Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst gewürdigt. Sabine Köpferl aus Tittmoning ist damit die erste Frau in der Region, die dieses Ehrenzeichen erhalten hat.
Zwischen den Ehrungen blickten die Kreisbrandinspektoren Günter Wambach, Martin Schupfner, Josef Egginger und Rupert Kink in einer Bilderpräsentation auf die Weltgeschehnisse sowie die regionalen Ereignisse zurück. Jeweils in Dekaden, beginnend ab den 70er Jahren, als die „50-Jährigen“ ihre Laufbahn bei der Feuerwehr begannen, wurden über regionale und weltgeschichtliche Ereignisse informiert. So erfuhren die Gäste beispielsweise, wann die ersten Mobiltelefone auf den Markt kamen und wann sich in Stein der große Felssturz ereignet hatte. Für den musikalischen Rahmen sorgte die „Daxenschnoater Danzlmusi“ und das Wirtsteam des Restaurants „Athen“ kümmerte sich um das leibliche Wohl der Gäste.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein Benno Stockklauser)
EU: Erster Rechtsrahmen für KI

EU: Erster Rechtsrahmen für KI

Brüssel / Rosenheim – Das Europäische Parlament gab jüngst grünes Licht für  das Gesetz über KI. Es ist der allererste Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz überhaupt. Innpuls.me hat mit Rosenheims EU-Abgeordneter Maria Noichl (SPD) darüber gesprochen, was dieses Gesetz genau besagt und welche Nutzen und Gefahren sie selbst in diesem technischen Fortschritt sieht. 

Rosenheims Europaabgeordnete Maria Noichl. Foto: Copyright SPDSK

Die Rosenheimer Europaabgeordnete Maria Noichl (SPD). Foto: Copyright SPDSK

Frage: KI ist ja schon länger ein Thema – gab es bis jetzt noch kein Gesetz dazu?
Antwort: Das KI-Gesetz ist der allererste Rechtsrahmen für KI, der die Risiken von KI anspricht und Europa in die Lage versetzt, weltweit eine führende Rolle zu spielen. Die EU nimmt hier also tatsächlich eine weltweite Vorreiter-Rolle ein.

Frage: Um was geht es denn in diesem Gesetz genau?
Antwort: Das KI-Gesetz zielt darauf ab, KI-Entwicklern und -Deployern klare Anforderungen und Pflichten in Bezug auf die spezifische Nutzung von KI zu bieten. Gleichzeitig zielt die Verordnung darauf ab, die administrativen und finanziellen Belastungen für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zu verringern.

Frage: Welche Grundrechte sollen geschützt werden?
Antwort: KI-Anwendungen, deren Risiko als unannehmbar gilt, werden in der EU verboten. Unter dieses Verbot sollen laut vorläufiger Einigung unter anderem folgende Anwendungen fallen: kognitive Verhaltensmanipulation, das ungezielte Auslesen („Scraping“) von Gesichtsbildern aus dem Internet oder aus CCTV-Aufzeichnungen, Emotionserkennung am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen, Sozialkreditsysteme, biometrische Kategorisierung, die auf sensible Daten wie die sexuelle Orientierung oder religiöse Überzeugungen schließen lässt, sowie bestimmte Fälle vorausschauender Polizeiarbeit („Predictive Policing“) in Bezug auf einzelne Personen. Im Wesentlichen geht es darum, KI zu regulieren, da sie gesellschaftlichen Schaden anrichten könnte; dabei gilt es, einen „risikobasierten“ Ansatz zu verfolgen: Je höher das Risiko, desto strenger die Vorschriften.

Fragen: Was für Chancen sieht man in der KI – und wie soll das gesetzlich verankert werden?
Antwort: KI hat das Potenzial, komplexe Herausforderungen zu bewältigen, Arbeitsprozesse zu automatisieren und die Effizienz zu erhöhen. Doch es ist unabdingbar zu beachten, dass die Automatisierung bestimmter Arbeitsbereiche auch zu Änderungen dieser führen wird. Das Europäische AI-Büro, das im Februar 2024 in der Kommission eingerichtet wurde, überwacht die Durchsetzung und Umsetzung des KI-Gesetzes mit den Mitgliedstaaten. Es zielt darauf ab, ein Umfeld zu schaffen, in dem KI-Technologien die Menschenwürde, die Rechte und das Vertrauen respektieren. Es fördert auch die Zusammenarbeit, Innovation und Forschung im Bereich KI zwischen verschiedenen Akteuren. Darüber hinaus führt sie den internationalen Dialog und die Zusammenarbeit in KI-Fragen durch, wobei sie die Notwendigkeit einer globalen Angleichung an die KI-Governance anerkennt. Durch diese Bemühungen ist das Europäische KI-Büro bestrebt, Europa als führend in der ethischen und nachhaltigen Entwicklung von KI-Technologien zu positionieren.

Frage: Gibt es zu diesem Thema einen europaweit einheitlichen Konsens?
Antwort: Es gibt den AI Act, der auf europäischer Ebene abgestimmt wurde.

Frage: Wie stehen Sie persönlich zur KI
Antwort: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Dieser Satz gilt für mich auch bei der KI.
Es ist toll, dass ich Texte jetzt schnell in sämtliche Sprachen übersetzen kann, die KI macht es möglich. Das hilft sehr. Andererseits ist es beängstigend, was zum Beispiel veränderte Bilder bewirken können. Das Foto von Papst Franziskus in der weißen Daunenjacke haben viele noch im Kopf. Lustig einerseits, aber andererseits ist ein Missbrauch von KI brandgefährlich.

Frage: Fiel in der Plenumswoche schon eine Entscheidung?
Antwort: Der AI Act wurde im Februar vom Ausschuss der Ständigen Vertreter (COREPER) und IMCO/LIBE angenommen. Die Schlussabstimmung im Plenum des EP fand in Straßburg Mitte März statt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der AI Act früher in Kraft treten wird. Die juristischen Dienste der Institutionen werden noch an der endgültigen Fassung des Textes arbeiten, der dann ohne Abstimmung im Rat angenommen werden wird. Der Deal hat gehalten, es wurden nur „NischenAMs“ eingereicht. Daher wird das Inkrafttreten höchstwahrscheinlich Ende Mai erfolgen – also eine extra Abstimmung für Technical Language Changes, die aber nichts am Inhalt ändern wird.
(Quelle: Interview: Karin Wunsam ( Beitragsbild: Symbolfoto / Foto: Copyright SPDSK)

Schlückchen aus dem Flachmann – nach dem Einparken

Schlückchen aus dem Flachmann – nach dem Einparken

Rosenheim – Zeugen informierten die Rosenheimer Polizei über einen Autofahrer, der am gestrigen Montag (25.3.2024) erkennbar alkoholisiert in der Innstraße in Rosenheim aus seinem Auto ausstieg. Dann nahm er auch noch ein Schlückchen aus seinem Flachmann.

Ein Atemalkoholtest bei den 56-jährigen Rosenheimer ergab einen Wert weit über 1,10 Promille. Die Polizei ordnete eine Blutentenahme an. Der Führerschein wurde sichergestellt und ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr gegen den 56-jährigen eingeleitet. 
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Polizeieinsatz in Rosenheim: „Dann schlaf ich auf der Straße“

Polizeieinsatz in Rosenheim: „Dann schlaf ich auf der Straße“

Rosenheim – Weil ihn eine Bekannte nicht mehr in die Wohnung ließ, wollte ein 48-jähriger Rosenheimer in der Nacht auf den heutigen Dienstag (26.3.2024) auf dem Gehweg der Kufsteiner Straße in Rosenheim nächtigen. Bei Minusgraden keine gute Idee. Die Polizei wusste eine wärmere Unterkunft.

Gegen 1.30 Uhr wurde die Rosenheimer Polizei verständigt, dass ein Mann in der Kufsteiner Straße randalieren soll. Vor Ort trafen Einsatzkräfte dann auf den 48-järigen, bei dem sich bereits bei der Ansprache eine starke Alkoholisierung bemerkbar machte. Eine Flasche Bier hielt er noch in den Händen.
Dem Rosenheimer wurde ein Platzverweis erteilt. Auf der Straße angekommen, erzählte der Mann dann, dass er nicht zurück in seine Wohnung könne, weil ihn seine Bekannte nicht mehr hinein lassen würde. 
Sein Vorhaben, deswegen auf dem Gehweg zu nächtigen, hielten die Polizisten angesichts Minusgrade nicht für eine gute Idee. Deswegen nahmen sie den 48-jährigen in Gewahrsam. Der verbrachte die restliche Nacht in einer Ausnüchterungszelle.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto Polizeipräsidium Oberbayern Süd)

Kaiserstraße in Rosenheim gesperrt – so läuft es aktuell

Kaiserstraße in Rosenheim gesperrt – so läuft es aktuell

Rosenheim – Seit dem gestrigen Montag (25.3.2024) ist die Kaiserstraße in Rosenheim für den Autoverkehr gesperrt: Grund: Die Fahrbahn wird erneuert und die Fernwärme kommt. Die Autofahrer scheinen sich schnell mit der neuen Situation arrangiert zu haben.

Seit dem gestrigen Vormittag ist die Kaiserstraße zwischen Salzstadel und Ruedorfferstraße vollgesperrt. Auch der Ludwigsplatz ist in diesem Zusammenhang, vom  Salzstadel kommend- nur noch sehr eingeschränkt befahrbar. Für den Durchgangsverkehr stehen zwei großräumige Umleitungen zur Verfügung: über die Frühling- und Prinzregentenstraße sowie über die Ellmaier- und Schönfeldstraße.
Die Sperrung dauert voraussichtlich bis Ende August. Zum Beginn des Rosenheimer Herbstfestes soll die Straße dann wieder befahrbar sein.

Die neue Regelung hat sich nach Angaben eines Anwohners relativ schnell eingespielt. „Hin und wieder ignoriert ein Autofahrer die großflächige Beschilderung, versucht den Ludwigsplatz zu passieren und landet dann in der Sackgasse“, so seine Beobachtung.
Wichtig zu wissen: Der Grüne Markt und die Weinstraße sind Fußgängerzone und dienen nicht als Umleitung. Dies wird auch von der Polizei überwacht.
Fußgänger und Radfahrer dürfen den Ludwigsplatz aber weiter regulär befahren, in der Kaiserstraße stehen die Gehsteige ebenfalls den Fußgängern ohne Einschränkungen zur Verfügung.

In der Adlzreiterstraße könnte es eng werden

Was sich nach Meinung des Anwohners nicht bewährt, ist die neue Regelung in der Adlzreiterstraße. Dort wurde für die Dauer der Maßnahme die Einbahnregelung aufgehoben. Doch schon mit Ein-Richtungsverkehr wird es dort immer wieder mal sehr eng. „Wenn am Wochenende dort dann alle vor den Gaststätten und Bars draußen sitzen, fehlt mir noch die Fantasie dafür, wie sich da zwei Autos problemlos begegnen sollen“; so der Anwohner im Gespräch mit Innpuls.me.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)

Feuerwehr entgegnet erfolgreich dem „Fachkräftemangel“

Feuerwehr entgegnet erfolgreich dem „Fachkräftemangel“

Trostberg / Landkreis Traustein – Das „Trostberger Modell“ bei der Suche neuer „Feuerwehr Fachkräfte“ ist sehr erfolgreich. Innerhalb weniger Monate haben sich zehn Quereinsteiger gemeldet, die bereits fester Bestandteil der Einsatzmannschaft sind.

Der „Fachkräftemangel“ ist derzeit allgegenwärtig zu spüren und auch in den Feuerwehren hat man alle Hände voll zu tun, damit man einer Überalterung der Einsatzmannschaft entgegnet, um auch in Zukunft genügend Freiwillige für die vielfältigen Aufgaben zu finden. In den letzten Monaten konnten insgesamt zehn Frauen und Männer als sogenannte Quereinsteiger gewonnen werden, die mittlerweile fester Bestandteil der Einsatzmannschaft sind und voll in das Team integriert wurden.
Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein hat nun mit einigen Kameraden vor Ort gesprochen und einen Blick hinter die Kulissen der erfolgreichen Mitgliederwerbung erhascht.
Erwin Lanzinger, Tobias Heimes, Michael Wichmann und Daniel Wiucha sind vier der insgesamt zehn neuen Gesichter bei der Feuerwehr Trostberg. Sie erzählen sowohl über ihre bisherigen Erlebnisse in der Feuerwehr und berichten aber auch über ihre persönlichen Beweggründe als „Spätberufene“ in das Ehrenamt Feuerwehr eizusteigen. Trostbergs Kommandant freut sich, dass gerade eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit einschließlich einer geschickten Nutzung der Sozialen Medien wesentlich dazu beigetragen hat, dass sich die Feuerwehr über so großen Zulauf erfreut. „Letztlich hilft es uns enorm, dass wir unseren Auftrag für Schutz und Sicherheit zu sorgen, damit weiterhin gerecht werden und zu jeder Tages- und Nachtzeit ausreichend Freiwillige zur Verfügung haben“, so Hans-Peter Heimbach.

„Der Gesellschaft etwas zurückgeben“

Erwin Lanzinger hat als Kind in Ruhpolding gelebt und hatte dort bereits erste Berührungspunkte mit der Feuerwehr gesammelt. Ein Umzug nach Inzell führte dazu, dass die Verbindung zur Feuerwehr abriss und die Jahre zogen ins Land. Vor einigen Jahren hat sich der Maurer zusammen mit seiner Frau in Trostberg ein Haus gekauft. „Nachdem ich nun mit beiden Beinen fest im Leben stehe ist in mir der Wunsch entstanden, dass ich der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte“, so Erwin Lanzinger und ergänzt, „da ist mir die Mitgliedervorstellung in den Sozialen Medien aufgefallen und ich habe einfach ihnen einfach mal eine Nachricht geschickt“.

Freundin mit Feuerwehrgen

Freundin Christina Pöpperl war der Türöffner zur Feuerwehr für Tobias Heimes. Ihr wurde das „Feuerwehr-Gen“ bereits in die Wiege gelegt, denn ihr Papa Michael ist unter anderem Vorstand des Trostberger Feuerwehrvereins. „Beim Hallenfest der Feuerwehr hat sie mich dann einfach mitgenommen und zur Kinderbetreuung am Nachmittag eingeteilt“, erinnert sich Tobias Heimes und erzählt weiter, „es kam auch immer wieder vor, dass Christina abends plötzlich weg war, weil sie zu einem Einsatz gerufen wurde und ich saß dann nur zuhause und hab blöd in die Glotze geschaut“. Seinen Entschluss bereut er keine Sekunde und hat neben der Grundausbildung mittlerweile den Atemschutzlehrgang besucht.
 Seine Empfehlung für Alle die sich mit dem Gedanken spielen sich ehrenamtlich zu engagieren, „einfach starten und loslegen! Bei der Feuerwehr ist es einfach schön, weil man ein Gefühl bekommt, etwas Gutes zu tun“.

Feuerwehr als Familienhobby

Der Bürokaufmann und dreifache Familienvater Daniel Wiucha ist im Einsatz- und Übungsgeschehen häufig ganz vorne dabei. „Interessiert hat mich das Thema Feuerwehr schon viele Jahre aber ich hab’s immer vor mir hergeschoben“, sagt er im Gespräch und berichtet stolz „zwei meiner Kinder sind ebenfalls dabei – die Tochter in der Kinderfeuerwehr und der Mittlere bei der Jugend“. In Erinnerung ist ihm insbesondere die gute Willkommenskultur geblieben. „Alle haben sehr schnell gewusst, wer ich bin, und haben mich auch jeweils mit meinem Namen angesprochen“, so der Feuerwehrmann.
Als positiv beschreibt er die gute Organisation in der Feuerwehr. „Es wurde nicht lange gefackelt und ich erinnere mich noch gut daran, dass in Trostberg gerade für ein Abzeichen trainiert wurde ich einfach in die Trainingsgruppe gesteckt wurde. Geschafft hab ich den Test dann auch noch und bin ziemlich stolz auf das damals erworbene Abzeichen“. 
Bleibt Ende noch die Frage nach dem Erfolgsrezept im Raum stehen. Hans-Peter Heimbach nennt dazu mehrere Gründe. In erster Linie sieht er eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit als zentralen Baustein. „Hier müssen sowohl die Menschen hinter den Feuerwehrleuten zum Vorschein kommen als auch das zu sehen sein, was die Feuerwehr alles macht. Vom Einsatz bis zum Vereinsfest sollen die Bürger erkennen, dass Feuerwehr sehr vielseitig ist und alle eine Aufgabe und ihren Platz im Team finden können“.
Darüber hinaus ist seiner Einschätzung das Eigenmarketing der Mitglieder von zentraler Bedeutung. „Unsere Mitglieder sind die besten Werbeträger! Mit ihrer Begeisterung im eigenen Umfeld ist es gleich mehrmals gelungen, neue Gesichter in unseren Reihen zu begrüßen“, gibt sich Trostbergs Kommandant sichtlich stolz. „Quereinsteiger haben mittlerweile auch schon neue Quereinsteiger zur Feuerwehr gebracht“, dies wertet der Kommandant als Zeichen, dass die Kameradschaft in der Mannschaft stimmt und der eingeschlagene Weg für die Anwerbung und Aufnahme neuer Mitglieder der Richtige ist.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

Vogelstimmenwanderung im Priener Eichental

Vogelstimmenwanderung im Priener Eichental

Prien / Landkreis Rosenheim – Anlässlich des touristischen Jahresmottos „Prien am Chiemsee für alle Sinne“ veranstaltet der BUND Naturschutz in Bayern e. V. nochmals am Mittwoch, 10. April, um 17 Uhr, eine Vogelstimmenwanderung im Eichental.

Der Naturpark am westlichen Ortsrand von Prien ist die Heimat einer Vielzahl an Vögeln. Gemeinsam mit dem Naturführer Gerhard Märkl erkunden die Teilnehmer den Lebensraum der gefiederten Freunde und erhalten dabei äußerst interessante Einblicke. „Gerade im März und April kehren langsam die Zugvögel zurück, beginnen mit der Partnersuche, dem Nestbau und der Brut“, erklärt der Vogelexperte Gerhard Märkl. „Das ist die perfekte Zeit, um ihrem Gesang zu lauschen.“ Letzter Termin ist am Donnerstag, 18. April, um 17 Uhr. Treffpunkt ist jeweils am Parkplatz Beilhackstraße 1. Die „Vogelstimmenwanderung“ des BUND Naturschutzes ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
(Quelle: Pressemitteilung Markt Prien am Chiemsee / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Baggern für den Artenschutz in Wasserburg

Baggern für den Artenschutz in Wasserburg

Wasserburg / Landkreis Rosenheim  – Baggerarbeiten mitten im Inn in Wasserburg (Landkreis Rosenheim)! So mancher Spaziergänger hat sich darüber Anfang März gewundert.  Um was es bei dieser Maßnahme ging, erklärt der Kreisfischereiverein Wasserburg.

Bagger arbeitet im Inn bei Wasserburg. Foto: Andreas Irtel

Über diesen Anblick wunderte sich Anfang März so mancher Spaziergänger in Wasserburg: Mitten im Inn wurde gebaggert. Fotos: Andreas Irtel

An der Kapuzinerinsel und auf Höhe der Realschule wurde im Inn gebaggert. Und wie in jedem Jahr mag sich so mancher Spaziergänger gewundert haben, was genau da passiert. Die Antwort darauf kennt Franz Göpfert, der Vorsitzende des Kreisfischereivereins Wasserburg am Inn e.V., der sich für die Maßnahme verantwortlich zeichnet. „Für viele Fischarten steht im Frühjahr die wichtigste Zeit des Jahres vor der Türe, die Laichzeit“, sagt Göpfert. „Und mit dem Bagger sorgen wir dafür, dass sie auch ablaichen können.“ Ablaichen wird es genannt, wenn Fische ihre Eier legen.

Vielen Nasen auf ihrem Zug durch den Inn. Foto: Andreas Irtel

Im Frühjahr ist auch für die Nasen Laichzeit. 

Aber warum brauchen sie dafür die Hilfe eines Baggers? „Unsere Flüsse sehen inzwischen ganz anders aus als früher, bevor wir Menschen angefangen haben, sie für unsere Zwecke zu nutzen“, sagt Hans Ellmer, Gewässerwart des Vereins. „Die Fische haben sich aber über Jahrhunderttausende an den ursprünglichen Zustand angepasst, den wir in wenigen Jahrhunderten zerstört haben. Das führt natürlich zu Problemen.“ Kernproblem seien einerseits die befestigten Ufer, andererseits die Querbauwerke, also alle künstlichen Strukturen, die quer durch das Flussbett errichtet wurden. Das schließe natürlich auch die großen Kraftwerke ein. Ursprünglich sei ein Fluss wie der Inn ein dynamisches System gewesen, das ständig seine Gestalt verändert habe. Die Kraft des Wassers habe Gestein unterschiedlichster Größen aus den Bergen flussab transportiert, sie habe es aus den Ufern gespült und an anderer Stelle im Flussbett wieder angelagert. Kiesbänke seien entstanden und wieder verschwunden. Aber vor allem hätten diese ständigen Umlagerungsprozesse dafür gesorgt, dass immer ausreichend lockerer, sauberer Kies im Inn vorhanden gewesen sei. Lockerer, sauberer Kies, das ist das entscheidende Stichwort, denn der fehlt im regulierten Fluss. „An den Kraftwerken kommt der Kies nicht durch“, sagt Franz Göpfert“, die lassen nur den feinen Sand passieren. Und auch aus den befestigten Ufern kann kein Nachschub kommen.“ Dieser feine Sand lege sich zwischen und über die Steine, er verstopfe die feinen Lücken zwischen den Kieseln und mache den Flussgrund hart wie Beton. Das ist der Grund, warum wir Fischer in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und dem Kraftwerksbetreiber „Verbund“ hier mittels Bagger nachhelfen.

Eine Nase. Foto: Andreas Irtel

Die Fische profitieren von der Maßnahme gleich in mehrerer Hinsicht. 

„Jeder Wasserburger kennt das“, ergänzt Ellmer, „wenn man auf der Kiesbank am Inn spazieren geht, sind die Steine wie einbetoniert. Das ist aber nicht der natürliche Zustand, sondern Schuld des Menschen.“ Doch lockeren Kies bräuchten die Fische dringend, um ihre Eier ablegen zu können, erklären die Fischer. Forellenartige Fische wie Huchen und Äschen vergrüben ihre Eier sogar im Kies. Andere würden sie zumindest auf dem lockeren Gestein ablegen, von wo sie die Strömung in die feinen Lücken zwischen den Steinen trage. Dort, zwischen den Kieseln, könnten sich die Eier gut geschützt entwickeln, bis nach mehreren Wochen kleine Fischlarven schlüpfen würden. Diese Larven würden dann sogar noch tiefer in den Schutz des Lückensystems zwischen den Steinen hinabschlüpfen. Dann dauere es, abhängig von Fischart und Gewässertemperatur, wieder viele Wochen, bis sie bereit seien, ihr sicheres Versteck zu verlassen und sich in den Fluss zu wagen. „Mit dem Bagger helfen wir den Fischen gleich in mehrerlei Hinsicht“, sagt Hans Ellmer. „Wir lockern den Kies einerseits auf, andererseits wird dabei der ganze, feine Sand ausgespült. Und zum Dritten heben wir frischen Kies in kleinerer Korngröße unter. Denn auch der fehlt.“

Ausgediente Christbäume werden zum Lebensraum für Fische. Foto: Andreas Irtel

Ausgediente Christbäume werden zum Lebensraum für junge Fische. 

Aber hier endet die Unterstützung der Fischer noch nicht. Etwas weiter flussab haben sie zwei ausgediente Christbäume mit Stahlseilen am Ufer verankern lassen. „Es bringt ja nichts, wenn die kleinen Fischchen zwar schlüpfen, aber dann keine passenden Lebensräume mehr finden und entweder Fressfeinden zum Opfer fallen, oder einfach fortgespült werden“, erklärt Franz Göpfert auf die Frage, wozu die Bäume gut seien. Jungfische bräuchten flache Bereiche mit Totholz, das ihnen Schutz und Nahrung biete, fügt er hinzu. Aber sowohl Totholz als auch flache Bereiche seien in unseren verbauten Flüssen, die vielerorts eher monotonen Kanälen glichen, Mangelware. „Früher hat die Dynamik des Flusses von alleine dafür gesorgt, dass alle nötigen Lebensräume vorhanden waren“, ergänzt Ellmer. „Heute müssen wir nachhelfen.“

Die Maßnahmen des Vereins wirken

Dass die Maßnahmen des Vereines wirken, belegen inzwischen auch eindrucksvoll vom Verbund in Auftrag gegebene Untersuchungen der Technischen Universität München, die Eier oder Larven von 17 verschiedenen Fischarten unterhalb der sanierten Laichplätze nachgewiesen haben. Unter den drei am häufigsten nachgewiesenen Arten sind auch Nase, Äsche und sogar Huchen, die im Inn inzwischen als besonders gefährdet gelten. „Das sind tolle Ergebnisse. Zugleich ist diese breite Akzeptanz des wiederhergestellten Laichareals ein weiterer Hinweis auf die Dringlichkeit der Maßnahme“, stellt Franz Göpfert fest. Eine Maßnahme, die aufgrund der großen Menge Sand, die der Inn mit sich führe, jedes Jahr notwendig sei. „Schön wäre es“, ergänzt Hans Ellmer, „wenn in der Öffentlichkeit ein breiteres Bewusstsein für die Probleme unserer Flüsse entstünde. Für den aufmerksamen Beobachter sei es übrigens durchaus möglich, in den kommenden Wochen im flachen Wasser die mächtigen Schatten laichender Huchen zu entdecken, sagt Göpfert.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfischereiverein Wasserburg / Beitragsbild, Fotos: Copyright Andreas Irtel)