Traunstein – Seit Jahren bemühen sich die Gemeinde Surberg und der Markt Teisendorf (Landkreis Traunstein) um einen straßenbegleitenden Geh- und Radweg entlang der Bundesstraße B304. Nun wird aus diesem Wunsch bald Wirklichkeit.
Bei Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen wurde wiederholt auf die Notwendigkeit einer Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrer hingewiesen. Mehrmals waren die Bürgermeister mit Vertretern zweier Initiativen aus den Gemeinden beim Staatlichen Bauamt in Traunstein, um ihrer Forderung nach einer baldigen Umsetzung der Maßnahme entsprechenden Nachdruck zu verleihen.
Am vergangenen Montag (15.4.2024) fand eine weitere Informationsveranstaltung in Traunstein statt, bei der das Staatliche Bauamt eine Realisierung in den kommenden Jahren in Aussicht stellte. Ziel ist es, mit einem ersten Bauabschnitt im kommenden Jahr zu beginnen und – sofern die erforderlichen Grundstücke zur Verfügung stehen – den Radweg auf gesamter Länge zwischen den Ortsteilen Lauter und Spöck bis Mitte 2027 fertig zu stellen.
Leicht wird es für das Staatliche Bauamt in Traunstein allerdings nicht, den berechtigten Wünschen der Gemeinden und Anlieger einerseits und den technischen und rechtlichen Anforderungen andererseits gerecht zu werden. Das Planungsteam des Bauamtes informierte bei einer Informationsveranstaltung zum Bau des Geh- und Radweges entlang der Bundesstraße B304 zwischen Surberg und Oberteisendorf die beiden Bürgermeister Michael Wimmer und Thomas Gasser sowie mehrere Anlieger über den aktuellen Stand der Planungen und über die bisherigen Grunderwerbsverhandlungen. Dabei ist der etwa 4,5 km lange Radweg entlang der B304 nicht das einzige Projekt in der näheren Umgebung, das die Behörde in den kommenden Jahren realisieren möchte. Neben der in Bau befindlichen Ortsumfahrung Neusillersdorf im Zuge der St 2104 steht auch der Ausbau der BGL 10 zwischen Thundorf und Vachenlueg im Herbst dieses Jahres und der Ausbau der B304 westlich Straß ab 2025 in den Startlöchern. Bei allen Projekten werden Radwege mit angelegt. Damit wird der hohen Bedeutung des Radverkehrs Rechnung getragen, die sich auch im Radwegeprogramm der Staatsregierung und künftig in dem derzeit in Aufstellung befindlichen Ausbauplan Radwege an Bundes- und Staatsstraßen wiederspiegelt. „In den Ausbauplan werden wir auch den Geh- und Radweg an der B304 mit aufnehmen“, so Behördenleiter Christinan Rehm. „Der Radweg hat für uns eine sehr hohe Priorität.“
Bei der Realisierung des Projekts spielt neben den Anforderungen an den Naturschutz und das Wasserrecht vor allem der Erwerb der erforderlichen Grundstücke eine entscheidende Rolle. In den vorausgegangenen Jahren konnte nach aufwendigen Untersuchungen und nach dem Vergleich verschiedener Varianten in Abstimmung mit den betroffenen Behörden eine naturschutzverträgliche Lösung gefunden werden.
Nun müssen notwendige Grundstücke erworben werden
Nun gilt es die notwendigen Grundstücke zu erwerben. Nach den Informationsveranstaltungen mit den vom Grunderwerb betroffenen Anliegern im August 2022 wurden mit den Grundeigentümern in den vergangenen Monaten die persönlichen Gespräche über einen Erwerb bzw. etwaigen Grundstückstausch geführt. „Das sieht momentan sehr gut aus, auch wenn noch nicht alles unterschrieben werden konnte“, berichtete das Bauamt. Im Bereich Teisendorf werden die notwendigen Flächen landwirtschaftlich sehr intensiv genutzt, weshalb hier sicherlich noch Klärungsbedarf bezüglich Ersatzflächen besteht. Die zuständigen Mitarbeiter in Traunstein sind jedoch optimistisch, dass dies in den kommenden Monaten bis zu einem möglichen Baubeginn im kommenden Jahr gelingt. Bis dahin sind allerdings noch weitere Abstimmungsgespräche erforderlich.
Was die Bauabwicklung betrifft, so sind auch hier weitere Rahmenbedingungen zu beachten. So ist beispielsweise die Bundesstraße B304 als Bedarfsumleitung für die Autobahn A8 ausgewiesen und darf daher in der Hauptreisezeit nicht gesperrt werden. Außerdem soll in der zweiten Jahreshälfte 2027 die Bahnlinie zwischen Traunstein und Freilassing unter Vollsperrung saniert werden, so dass der dafür erforderliche Schienenersatzverkehr über die Bundesstraße sichert gestellt werden muss. Es gilt also den Bauzeitenplan dahingehend auszurichten.
(Quelle: Pressemitteilung Staatliches Bauamt Traunstein / Beitragsbild: Staatliches Bauamt Traunstein, zeigt von links: Georg Quentin, Dritter Bürgermeister Teisendorf, Bürgermeister Teisendorf Thomas Gasser, Bürgermeister Surberg Michael Wimmer, Gemeinderat Surberg Robert Hintereder, Initiative aus Oberteisendorf Christian Greisberger, Initiative aus Oberteisendorf Monika Maier, Gemeinderat Surberg Andreas Wimmer, Leiter des Staatlichesn Baumts Traunstein Christian Rehm)