Landkreis Rosenheim – Die Zahl der Straftaten im Landkreis Rosenheim ist 2023 um 20.7 Prozent gestiegen. Das geht es aus dem Sicherheitsreport hervor, die das Polizeipräsidium Oberbayern Süd jetzt dem Landratsamt Rosenheim vorgelegt hat.
Der Wert von 20,7 Prozent enthält, nach Auskunft des Rosenheimer Landratsamtes, auch sämtliche ausländerrechtliche Verstöße, also Taten wie beispielsweise illegale Einreise oder Aufenthalt, die nur nicht deutsche Staatsbürger begehen können. Bereinigt man den Wert um diese Taten, kommt man aber immer noch auf einen Anstieg der Gesamtstraftaten um 7,1 Prozent.
Mit dieser Steigerung liegt der Landkreis im bayernweiten Trend. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd liegt der durchschnittliche Anstieg bei 8,5 Prozent.
Gleichzeitig konnte die Aufklärungsrate gesteigert werden. „Der Sicherheitsreport des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat wieder einmal gezeigt, dass der Landkreis Rosenheim einer der sichersten Regionen in Bayern ist. Die bereits hohe Aufklärungsquote aus dem Vorjahr konnte noch einmal gesteigert werden. Nahezu acht von zehn begangenen Straftaten können im Landkreis Rosenheim im Schnitt von der Polizei aufgeklärt werden. Insgesamt ist der Landkreis im Verantwortungsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd der drittsicherste Landkreis. Das ist eine Zahl, die mich als Landrat natürlich besonders freut. Mein ausdrücklicher Dank richtet sich an dieser Stelle an die Polizistinnen und Polizisten. Ihr Einsatz trägt einen maßgeblichen Anteil daran, dass der Landkreis Rosenheim weiterhin so sicher und lebenswert ist“, so Rosenheims Landrat Otto Lederer
Wohnungseinbrüche weiter auf niedrigem Niveau
Die Zahl der Wohnungseinbrüche bewegt sich im Landkreis weiter auf niedrigem Niveau. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 44 Einbrüche gezählt. Das sind fünf mehr als im Vorjahr 2022. Ähnlich verhält es sich mit dem Anstieg bei den gewerblichen Einbrüchen (51 in 2023, 44 in 2022).
Marginaler Rückgang bei Sexualstraftaten
Bei den Sexualstraftaten meldet das Polizeipräsidium Oberbayern Süd einen marginalen Rückgang um 0,7 Prozent. Das heißt, im vergangenen Jahr wurden 296 Straftaten gezählt, im Vorjahr waren es 298. Insgesamt ist die Aufklärungsquote auch in diesem Bereich mit 88,5 Prozent sehr hoch. Meist besteht bei den Delikten eine Beziehung zwischen Täter und Opfer, die Mehrheit der Straftaten ereignet sich laut Polizeistatistik im häuslichen Umfeld.
Der Großteil der erfassten Delikte entfällt auf Straftaten in Zusammenhang mit der Verbreitung pornographischer Schriften. Gerade mit Blick auf die Verbreitung und den Besitz von Kinderpornographie spielen das Internet im allgemeinen und Smartphones im Besonderen eine sehr große Rolle.
Erheblicher Anstieg bei Trickbetrug
Einen erheblichen Anstieg um 39,8 Prozent gab es bei allen Arten von Trickbetrug. Betroffen davon sind überwiegend Seniorinnen und Senioren. Die Täter versuchen die Opfer sowohl am Telefon als auch persönlich an der Haustüre um ihr Erspartes zu bringen. Am häufigsten versuchen sie es mit so genannten Schockanrufen und als falsche Polizeibeamte. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Landkreis 2.546 Straftaten dieser Art gezählt (Vorjahr: 1.822 Straftaten). Die überwältigende Zahl davon (90 Prozent) bleibt jedoch im Versuchsstadium hängen.
Zahl der Diebstähle im Landkreis Rosenheim gesunken
Die Zahl der Diebstahldelikte ist im Landkreis Rosenheim entgegen dem bayernweiten Trend gesunken. Insgesamt wurden 1.510 Diebstahldelikte gezählt (Vorjahr: 1.571), über zwei Drittel davon waren einfache Diebstähle (1.080 Fälle). Bei schweren Diebstählen lag die Zahl bei insgesamt 430. Ein schwerer Diebstahl liegt vor, wenn beispielsweise eine Sicherheitsvorkehrung überwunden werden muss, um in ein Objekt einzudringen. Bayernweit stieg die Zahl der Diebstähle im vergangenen Jahr um 10,5 Prozent, im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd war es ein Plus von 4,5 Prozent.
Drei Menschen kamen bei Bergunfällen ums Leben
Das Präsidium verfügt seit dem vergangenen Jahr erstmals über einen hauptamtlichen Alpinen Einsatzzug. Dieser gliedert sich in drei Alpine Einsatzgruppen in Rosenheim, Traunstein und Weilheim für die insgesamt 50 Polizeibergführer und Alpinbeamte im Einsatz sind. Im Landkreis Rosenheim kamen bei Bergunfällen im vergangenen Jahr drei Menschen ums Leben.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim ( Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim, zeigt von links: Polizeidirektor Ludger Otto, Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, Landrat Otto Lederer und Polizeipräsident Manfred Hauser, Leiter des Polizeipräsidiums Oberbayern)