München / Hilpoltstein / Bayern – Am 1. Mai beginnt erneut der Hauptsammelzeitraum des Citizen-Science-Projekts „Dawn Chorus“. Gemeinsam laden das Naturkundemuseum Bayern/BIOTOPIA Lab und der LBV Menschen auf der ganzen Welt ein, einen Moment innezuhalten, den morgendlichen Vogelchor vor der eigenen Haustür zu erleben, aufzunehmen und zu teilen.
Zum ersten Mal können Teilnehmende in diesem Jahr auch eine automatische Vogelstimmenerkennung in der Dawn Chorus App verwenden. Diese soll es ermöglichen, Vogelstimmen leichter zu erkennen und so mehr über die vorkommenden Arten in der eigenen Umgebung zu lernen. Die im Projekt gesammelten Aufnahmen bilden eine wertvolle, wachsende Datenbank für die Biodiversitätsforschung. Gleichzeitig bietet Dawn Chorus verschiedene Möglichkeiten, kreativ zu werden und stellt somit eine einmalige Symbiose aus Kunst und Wissenschaft dar.
Der für das Projekt namensgebende Dawn Chorus ist ein faszinierendes Phänomen, das seinen Höhepunkt in Europa jetzt im Mai findet. „Etwa eine Stunde vor der Morgendämmerung beginnt es überall zu zwitschern, zu pfeifen und zu trillern. Der Gesang der erwachenden Vogelwelt ist nun bis etwa eine Stunde nach der Morgendämmerung am intensivsten. Das macht den Dawn Chorus besonders interessant für die Wissenschaft: Veränderungen in der Artenvielfalt – etwa durch den Klimawandel oder Veränderung der Lebensräume – lassen sich hier erkennen. Im Rahmen des Citizen-Science-Projekts haben alle Bürger die Möglichkeit, einen Beitrag zur Forschung zu leisten“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Mit der gleichnamigen, kostenlosen App ist es ohne Vorkenntnisse möglich, hochwertige, wissenschaftlich standardisierte Tonaufnahmen zu machen und hochzuladen.
Vogelstimmenerkennung in der App
In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal die Möglichkeit, eine in die App integrierte Vogelstimmenerkennung zu nutzen. Diese soll den Teilnehmenden dabei helfen zu erfahren, welche Arten auf ihren Aufnahmen zu hören sind. Auch die wissenschaftliche Auswertung der Daten soll so in Zukunft leichter werden. „Die automatische Vogelstimmenerkennung kann Menschen zukünftig dabei helfen, nicht nur zuzuhören, sondern sich gleichzeitig weiterzubilden und mehr über die Vögel, ihren Lebensraum und ihre Gesänge zu lernen. Selbst immer mehr Arten am Gesang erkennen zu können, übt eine große Faszination aus und eröffnet deshalb eine neue Dimension des Dawn Chorus Projekts“, erklärt Dr. Auguste von Bayern, Vorstandvorsitzende des Förderkreises BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern e.V., Forscherin am Max-Planck-Institut für Biologische Intelligenz und Mitinitiatorin von Dawn Chorus. Grundlage für die automatische Vogelstimmenerkennung von Dawn Chorus ist der Algorithmus der bekannten Vogelstimmen-App „BirdNET“, die von einem Forschungsteam um Dr. Stefan Kahl der TU Chemnitz und dem renommierten Cornell Ornithology Lab entwickelt wurde.
Die große Vielfalt des morgendlichen Konzerts ist für die automatische Vogelstimmenerkennung momentan noch eine Herausforderung und muss weiter entwickelt werden. Damit künftig alle Stimmen zuverlässig identifiziert werden können, ist die Mithilfe der Teilnehmenden gefragt. Wer sich mit Vogelstimmen auskennt und die Identifizierung der App für fehler- oder lückenhaft hält, hat die Möglichkeit sich in der App dazu zu äußern und somit zur Optimierung der Vogelstimmenerkennung beizutragen. Zudem helfen ehrenamtliche Vogelstimmen-Experten dabei, die Künstliche Intelligenz immer weiter zu verbessern.
Stadt vs. Land Challenge am 19. Mai
Der wissenschaftliche Hauptsammelzeitraum findet auch in diesem Jahr vom 1. bis 31. Mai statt. Zur beliebten „Stadt versus Land Challenge“ ruft das Projektteam am 19. Mai auf. Ziel ist es, an diesem Tag so viele Aufnahmen wie möglich zu sammeln, egal ob aus dem urbanen oder dem ländlichen Raum. Mehr Informationen zur Teilnahme und weiteren Aktionen im Zusammenhang mit Dawn Chorus sind zu finden unter www.dawn-chorus.org. Aufnahmen von Vogelstimmen sind auch außerhalb des Hauptsammelzeitraums willkommen.
Die Vogelstimmen des Dawn Chorus erklingen unter:
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(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)