Rosenheim / Landkreis / Bayern / Deutschland – Angesichts neuer Zahlen der Deutschen Rentenversicherung macht sich der DGB Stadt- und Kreisverband Rosenheim stark für eine gute Rente.
Laut DGB-Rentenreport erhielten Männer, die 2023 in der Stadt Rosenheim erstmals eine Altersrente bezogen haben, durchschnittlich 1.161 Euro pro Monat, im Landkreis 1.308 Euro. Frauen mussten mit durchschnittlich 1.027 Euro in der Stadt Rosenheim und mit 915 Euro im Landkreis Rosenheim auskommen.
Deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle
Damit liegen sowohl Frauen als auch Männer deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle von zuletzt 1.322 Euro im Jahr 2023. Im Vergleich zum Regierungsbezirk Oberbayern beziehen Männer in Stadt und Landkreis Rosenheim niedrigere Durchschnittsrenten, Frauen in der Stadt Rosenheim liegen knapp über und Frauen aus dem Landkreis knapp unter dem Durchschnitt. In Oberbayern erhielten Männer im Schnitt 1.348 Euro, Frauen 956 Euro.
„Deutschland steht nach der Bundestagswahl 2025 an einem Wendepunkt. Wir brauchen schnell eine stabile Regierung, die die Weichen für ein zukunftsfähiges Land stellt“; so der DGB Stadt und Kreisverband Rosenheim in einer aktuellen Pressemitteilung. Bei all den Debatten um militärische Weichenstellungen dürfe eines nicht vergessen werden. Ein starker Sozialstaat sei kein Luxus, sondern die Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenhalts! „Dazu gehört eine verlässliche und gute gesetzliche Rente. Sie ist für viele Menschen die einzige Alterssicherung. Wir brauchen ein starkes Rentensystem, das für alle Generationen funktioniert und soziale Gerechtigkeit garantier“, so der DGB Stadt- und Kreisverband Rosenheim.
Mit Blick auf die Daten aus dem neuen Rentenreport des DGB Bayern erfülle sich das sozialstaatliche Grundversprechen, nach einem langen Arbeitsleben eine ausreichende Rente zu erhalten, für viel zu viele Menschen in Stadt und Landkreis Rosenheim nicht. „Neben der Stabilisierung und perspektivischen Anhebung des Rentenniveaus auf mindestens 50 Prozent braucht es vor allem wieder mehr Ordnung am Arbeitsmarkt, also unter anderem eine höhere Tarifbindung wie auch ein Zurückdrängen des Niedriglohnsektors, um eine gute Absicherung im Alter zu organisieren. Letzterer ist auch im Landkreis Altötting überdurchschnittlich ausgeprägt. Dafür braucht es faire Löhne, mehr Beschäftigung und bessere Arbeitsbedingungen“, so Manuel Halbmeier, Vorsitzender des DGB Stadt- und Kreisverbands Rosenheim.
Laut DGB Stadt- und Kreisverband lag der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Vollzeit im unteren Entgeltbereich im Jahr 2023 in der Stadt bei 14,3 und im Landkreis bei 16,4 Prozent. Bayernweit lag der Anteil bei 14,3 Prozent (weniger als 2.598 €/Brutto/Vollzeit). Gleichzeitig waren im Jahr 2023 10.168 Menschen in der Stadt und 28.404 Menschen im Landkreis Rosenheim ausschließlich geringfügig beschäftigt.
Nicht nur aus sozialpolitischer, sondern auch aus arbeitsmarkt- und gleichstellungspolitischer Sicht sind Minijobs, nach Meinung des DGB, nicht zu befürworte: “ Minijobs verdrängen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Gerade Minijob-Beschäftigte arbeiten zudem häufig deutlich unterhalb ihrer eigentlichen Qualifikation zu Niedriglöhnen und partizipieren kaum an beruflichen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Auch zeigt sich, dass ihnen wichtige Rechte wie der Mindestlohn, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Urlaub teilweise vorenthalten werden“.
„Minilöhne bringen lediglich Minirenten hervor. Nur Gute Arbeit sorgt auch für gute Renten. Gute Arbeit ist Arbeit, bei der Beschäftigte mitbestimmen und mitgestalten können. Gute Arbeit ist Arbeit mit einer fairen Entlohnung, einem nachhaltigen Arbeits- und Gesundheitsschutz und sozialer Sicherheit.
Mehr Gute Arbeit ist die Grundlage für eine starke Rente und zudem eine
Voraussetzung, um die nach wie vor große Rentenlücke zwischen den Geschlechtern zu schließen, die insbesondere bei uns vor Ort sehr groß ist“, so Manuel Halbmeier abschließend.
(Quelle: Pressemitteilung DGB Stadt und Kreisverband Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)