Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

500 Bambusstäbe für das Braunkehlchen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

21. Mai 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Landkreis RosenheimIm südlichen Irschener Winkel zwischen Birkenallee, Siebertweg (Chiemsee-Uferweg), Bahndamm und Autobahn gilt seit dem 1. März wieder eine Wegesperrung für die durchquerenden Pfade. Bis Ende Juni soll dieses Gebiet den seltenen Wiesenvogelarten vorbehalten sein. Zu ihnen gehört auch das Braunkehlchen, einer unserer am stärksten gefährdeten Wiesenbrüter in Bayern. Die Bestände sind in den vergangene 25 Jahren um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Umso bedeutender ist, dass noch einige Brutpaare in der Chiemseeregion vorkommen.

Mann mit grüner Jacke steht mit Feldstecher in Feld

Der Gebietsbetreuer Dirk Alfermann beim Setzen der Sitzwarten für das Braunkehlchen. Foto: Johannes Almer

Braunkelchen auf Zweig

Braunkehlchen-Männchen, welches dieses Jahr schon im Gebiet beobachtet wurde. Foto: Johannes Almer

Im Irschener Winkel brütete der vom Aussterben bedrohte Vogel zuletzt Ende der 1990er-Jahre. In den vergangenen Jahren konnten wieder einzelne Tiere beobachtet werden, zur Brut ließen sie sich bislang jedoch nicht nieder. Um dies zu ändern, wurden mit Beginn der Wiesenbrüterzeit durch den Gebietsbetreuer Dirk Alfermann und den Hobby-Ornithologen Johannes Almer zusätzliche Sitzwarten für das Braunkehlchen auf geeigneten Streuwiesen mit Zustimmung der Landwirte aufgestellt. „Diese „Überreizmethode“ wurde in anderen bayerischen Regionen bereits erfolgreich eingesetzt und ehemals verwaiste Gebiete werden mittlerweile wieder besiedelt“, weiß Alfermann.

Bambusstäbe sollen
Wiederansiedlungen fördern

Insgesamt 500 Bambusstäbe sollen eine Wiederansiedlung im Irschener Winkel nun zusätzlich fördern. Finanziert wird diese Maßnahme aus Naturschutzmitteln der Regierung von Oberbayern. In den vergangenen Wochen konnten nun bereits wieder Braunkehlchen im Gebiet beobachtet werden, die sich auch auf den künstlichen Sitzwarten aufhielten. Damit es zu einer Brut kommt, ist es mitentscheidend, dass die Vögel keinen Störungen wie etwa querfeldeinlaufenden Besuchern oder freilaufenden Hunden ausgesetzt sind.
Dirk Alfermann bittet daher alle Besucher, sich weiterhin nur auf den ausgewiesenen Wegen aufzuhalten und Hunde unbedingt anzuleinen. Hiervon profitieren auch andere Wiesenbrüterarten, wie etwa die Bekassine, die sich bereits seit einigen Wochen im Gebiet aufhält und hier brütet.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Niko Thum)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.