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Bürgerentscheid in Rosenheim: Bürger wollen keine zentrale Biotonne

Biomüll auf Komposthaufen.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Juni 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Nach jahrelangen kontrovers geführten Diskussionen im Stadtrat haben die Rosenheimer Bürger nun mittels Bürgerentscheid am gestrigen Wahlsonntag (9.6.2024) beim Thema „Biotonne“ eine klare Entscheidung gefasst: „Nein“ zur zentralen Biotonne.

Schon früh bei der Auszählung der Stimmen zeichnete sich ab, in welche Richtung es geht (wir berichteten). Die Wahlbeteiligung lag bei 49,3 Prozent. Insgesamt 22.448 Rosenheimer haben ihre Stimme abgegeben. Auf die Frage  „Sind Sie für die Sammlung der Bioabfalle in Rosenheim an Wertstoffinseln statt in einer Biotonne am Wohngebäude?“ antworteten 72,3 Prozent (16.119 Wähler) mit „Ja“. Lediglich 23,7 Prozent (6185 Wähler) kreuzten bei „Nein“ an. Das Quorum (Beschlussfähigkeit) von  6836 Stimmen wurde damit sehr deutlich überschritten. Eine klare Sache also.
Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März hält das von ihm angestoßene Ratsbegehren für den richtigen Schritt: „Das Quorum von 6836 Stimmen wurde mit insgesamt rund 22.300 Stimmen deutlich überschritten. Das zeigt, dass es richtig war, den Bürgerentscheid herbeizuführen. Die Rosenheimerinnen und Rosenheimer haben eindeutig entschieden und jetzt liegt es an uns, dieses Votum umzusetzen.“

So geht es nun mit dem Biomüll in Rosenheim weiter

Wie geht es nun weiter? Die Umsetzung soll, nach Auskunft der Stadtverwaltung in einer Pressekonferenz wenige Wochen vor dem Bürgerentscheid (wir berichteten), innerhalb der beiden kommenden Jahre umgesetzt werden. Bis dahin muss wohl ein neues Spezialfahrzeug angeschafft werden. Außerdem braucht man spezielle Biomüllcontainer. Diese sollen mindestens einmal wöchentlich geleert werden.
Insgesamt gibt es im Rosenheimer Stadtgebiet 80 Wertstoffinseln. An 15 davon wird man dann zukünftig einen dieser speziellen Biomüllcontainer finden. Je nach vorhandenen Platz zusätzlich zum Grüngutcontainer oder, wenn der Platz nicht reicht, als Ersatz für einen Grüngutcontainer. Stellt sich heraus, dass die Zahl der Biomüllcontainer nicht ausreicht, will die Stadt nachjustieren.
Bis dahin kann Bioabfall weiterhin an den zwei Biogut-Presscontainern an den Wertstoffinseln am ESV-Sportplatz in der Hochfellnstraße sowie an der Ecke Traberhof- / Kaltwiesstraße in Happing abgegeben werden. Der dazu benötigte Chip ist beim Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Rosenheim kostenfrei erhältlich. Zusätzlich kann Biogut auch am Werststoffhof in der Innlände abgegeben werden.
An der Restmüllabholung ändert sich durch Bürgervotum nichts.

Wie sich die Neuerung auf die Abfallgebühren auswirkt, kann die Stadt aktuell noch nicht sagen. Aber eines scheint klar: Die Einführung einer häuslichen Biomülltonne wäre in der Endrechnung für die Bürger teurer gewesen als die dezentrale Lösung.
Zu diesem Thema gibt es auch einen Kommentar.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

1 Kommentar

  1. Avatar

    Eine gute Entscheidung, die klarer nicht ausfallen konnte 😀 und fast zu erwarten war!
    Dank vor allem dem Rosenheimer Seniorenbeirat, der dies auf den Weg gebracht hat 😀😃 !
    Viel öfter sollten die Bürger ein Mitspracherecht haben und solche Entscheidungen nicht nur von den Obrigkeiten der Stadt getroffen werden können.
    Wer anderer Meinung ist – gut. Vielleicht hat er ja Platz für einen Bioabfallcontainer auf seinem Grundstück , wenn die Wertstoffinseln nicht ausreichend sind.

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