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Erzbistum trauert um Weihbischof Franz Dietl

Brennende Kerze vor schwarzem Hintergrund

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

24. März 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Rosenheim – Der langjährige Bischofsvikar der Seelsorgsregion Süd des Erzbistums München und Freising Weihbischof Franz Dietl ist am 22. März im Alter von 90 Jahren in Gräfelfing gestorben. Dietl wirkte mehr als ein Jahrzehnt als Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd und war dabei auch immer wieder in Rosenheim im Einsatz. 

Der ehemalige Bischofsvikar Franz Dietl. Foto: Copyright Erzbistum München Freising

Der ehemalige Bischofsvikar Franz Dietl. Foto: Erzbistum München-Freising

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, würdigte den Verstorbenen mit Blick auf sein Wirken im Erzbistum als „überzeugenden Seelsorger“, der „seinen Dienst gemäß seinem Wahlspruch ‚Ex toto corde‘ aus ganzem Herzen erfüllt“ habe. Dietl habe es verstanden, den christlichen Glauben den Menschen nahezubringen, und dabei vor allem die Bedeutung des Gebets und der Sakramente für eine tiefe Gottesbeziehung immer wieder hervorgehoben. Dietl habe als Weihbischof die „aktuellen und auch die kommenden Herausforderungen für die Seelsorge“ im Blick gehabt. „Überzeugungskraft, Offenheit und Begeisterungsfähigkeit“ sowie der „Wille zu einem guten, kollegialen Miteinander“ hätten sein priesterliches und bischöfliches Wirken ausgezeichnet.

Besonders lagen Dietl in seiner Zeit als Bischofsvikar die Neustrukturierung der Seelsorge und die Zukunft der Pfarrverbände am Herzen. Aus diesem Antrieb heraus war er auch aktiv in den diözesanen Dialogprozess „Dem Glauben Zukunft geben“ eingebunden. Verdienste erwarb sich Dietl um die Passionsspiele in Oberammergau, indem er sich für eine fundierte theologische Begleitung und die Ökumene einsetzte. In der vom Tourismus geprägten Seelsorgsregion Süd engagierte er sich stets für zeitgemäße pastorale Angebote für Urlauber und Kurgäste. Dietl wirkte außerdem als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Seelsorge für Menschen mit Behinderung und als Vorsitzender der Ökumenekommission der Katholischen Bistümer in Bayern.

Dietl wurde am 20. März 1934 in Moosburg an der Isar als Sohn eines Landwirts geboren. Er studierte in Innsbruck Theologie und Philosophie. 1953 trat er der Kongregation der Herz-Jesu-Missionare bei, die sich in Bayern und Österreich vor allem erzieherischen Aufgaben widmet, 1959 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht. Dietl war Präfekt im Jugendwerk Schloss Birkeneck, Religionslehrer und Referent für Heimerziehung beim Landesverband Katholischer Einrichtungen der Heim- und Heilpädagogik. 1973 wurde er an der Universität München zum Doktor der Philosophie promoviert. 1985 wechselte er in den Dienst der Erzdiözese München und Freising und wurde Pfarrer der Pfarrei St. Peter und Paul in Oberammergau. Später wurde er Mitglied des Münchner Domkapitels.

1999 wurde Dietl in München zum Bischof geweiht und zum Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd bestellt. Sein Wahlspruch „Ex toto corde“ („Aus ganzem Herzen“) stammt aus dem fünften Buch Mose des Alten Testaments. 2010 wurde Dietl in den Ruhestand verabschiedet.
(Quelle: Pressemitteilung Erzbistum München-Freising / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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