Bayern / Berchdesgaden / Rosenheim – Das gemeinsame Naturschutzprojekt „Bartgeier-Wiederansiedlung“ des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) und des Nationalparks Berchtesgaden geht 2025 in sein fünftes Jahr. Ziel des Projekts ist es, den in den Alpen ausgerotteten Bartgeier wieder dauerhaft in der Region anzusiedeln und so die Artenvielfalt und natürliche Ökosystemprozesse zu stärken.
Am 27. Mai wurden die beiden jungen Bartgeier-Weibchen „Generl“ und „Luisa“ erfolgreich in einer Felsnische im Klausbachtal ausgewildert. „Luisa“ stammt aus einer Zuchtstation in Österreich, „Generl“ aus dem Zoo Ostrava in Tschechien. Die Vögel sind aktuell noch flugunfähig und werden in den nächsten Wochen ihre Muskulatur trainieren, bevor sie ihre ersten Flüge starten. Insgesamt konnten seit Projektstart 2021 zehn Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert werden.
Ausrottung des Bartgeiers anfang des 20. Jahrhunderts
Der Bartgeier wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Alpenraum ausgerottet, weil er als gefährlich für Vieh und Menschen galt. Dank des Wiederansiedlungsprojekts kehrt der Greifvogelart nun zurück. Die Auswilderung erfolgt so, dass die jungen Vögel ohne menschlichen Kontakt in einer 1.300 Meter hoch gelegenen Felsnische aufwachsen. Dort werden sie über Kameras und einen Live-Stream überwacht, sodass Forscher mögliche Probleme frühzeitig erkennen können.
Bereits ausgewilderte Bartgeier kehren regelmäßig in die Region zurück, und es gibt Hoffnung, dass bald ein Bartgeierküken in Bayern schlüpft, das erste seit mehr als 140 Jahren.
Interessierte können die Entwicklung der beiden Jungvögel „Generl“ und „Luisa“ live über die weltweit einzige Bartgeier-Webcam verfolgen und dank GPS-Sendern sogar ihre Flugrouten auf einer Online-Karte beobachten.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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