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Mistelbefall nimmt bei Kiefern dramatisch zu

Mistelzweig

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

16. April 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Nürnberg / Bayern – Ein Mistelzweig soll Glück in der Liebe bringen. Aber Bäumen kann die Mistel stark zusetzen. Das zeigte sich jüngst bei einem Ortstermin der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und des Forstbetriebs Nürnberg im Nürnberger Reichswald. Dort ist der Mistelbefall wesentlich stärker als zunächst angenommen und sorgt insbesondere bei den Waldkiefern für Vitalitätsprobleme. 

Die Kiefern im Großraum Nürnberg werden derzeit in Hinblick auf ihre Vitalität und ihr Wachstum untersucht. Die LWF hat für diese Studie neben den Bayerischen Staatsforsten auch das Amt für Waldgenetik (AWG), die Universität Bayreuth, die Technische Universität München sowie die Bayerischen Staatsforsten an Bord geholt.
Dr. Peter Pröbstle, der Präsident der LWF begründet die Durchführung des Projektes: „Die Föhre, wie die Kiefer bei uns in Franken auch genannt wird, ist die zweitwichtigste Nadelbaumart in Bayern. Doch extreme Trockenheit und die rasante Klimaerwärmung haben dieser Baumart in den letzten Jahren stark zugesetzt. Wir wollen daher untersuchen, auf welchen Standorten die Föhre besonders risikoanfällig ist und auf welchen Standorten sie vielleicht auch künftig noch eine Zukunftsperspektive als Mischbaumart hat. Nach den ersten Datenerhebungen im Forstbetrieb Nürnberg zeigt sich bereits, dass die Kiefernmistel am Schadgeschehen noch wesentlich stärker beteiligt ist, als wir es erwartet haben.“

Mistelbefall hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen

Für Johannes Wurm, Forstbetriebsleiter am Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten ist das Mistelthema grundsätzlich nicht neu. „Wir sind den Forschern der LWF sehr dankbar für ihre Bemühungen, hier wissenschaftlich fundierte Fakten zu erarbeiten. Der Mistelbefall hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.“, so Wurm. „Die genauen Auswirkungen sind aber bislang nur im Grundsatz abschätzbar.“ Die neue Studie bringe hier mehr Licht ins Dunkel.

Drohnen liefern interessante Daten

Ein Mistelzweig soll Glück in der Liebe bringen. Aber Bäumen kann die Mistel stark zusetzen. Das zeigte sich jüngst bei einem Ortstermin der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und des Forstbetriebs Nürnberg im Nürnberger Reichswald

Als äußerst hilfreich empfindet man von Seiten des Forstbetriebs Nürnberg die Befliegung der Forstreviere mit einer LWF-Drohne. „Diese Daten haben uns gezeigt, dass der Perspektivwechsel erst die ganze Dimension des Befalls offenbart“, so Wurm. Häufig werde der Mistelbefall, der ja überwiegend die oberen Kieferkronen betreffe, aus der „Froschperspektive“ stark unterschätzt. Die Kiefer ist bei uns im Reichswald mit rund zwei Dritteln Anteil die vorherrschende Baumart. Daher werden die Ergebnisse der Studie auch in die Beurteilung des Waldzustands und in die Entscheidung über die künftige Behandlung der Waldbestände mit einfließen.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerische Staatsforsten / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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