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Südtiroler Platz vor Rosenheimer Bahnhof offiziell eingeweiht

Am Bahnsteig 6 fand die nicht alltägliche Zeremonie statt.. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn (BRB) enthüllten zuerst gemeinsam den Namen des Zugs: Rosenheim. Dann gab es für das Fahrzeug eine kräftige Sektdusche und für Rosenheims Stadtoberhaupt eine Urkunde zur Erinnerung an die Fahrzeugtaufe. Arnulf Schuchmann stellte in Aussicht, dass es vielleicht auch bald einen Zug mit dem Namen "Landkreis Rosenheim" geben könnte. Allerdings müsse die BRB dafür im Herbst diesen Jahres erst einmal den Zuschlag bei der Ausschreibung für das Rosenheimer Kreuz ab dem Jahr 2028 bekommen. "Ein Zug ist immer auch ein Ort der Begegnung" Den geistlichen Segen für den Zug spendeten Monsignore Thomas Schlichting und Pfarrer Dr. Bernd Rother. Monsignore Schlichting sieht in einer Bahn einen Lebensort. Gerade bei Bahnfahrten habe er selbst schon viele gute Gespräche über Gott und die Welt mit teils völlig fremden Menschen geführt. "Ein Zug ist auch immer ein Ort der Begegnung", steht für ihn darum fest. Eine Fahrzeugsegnung sei heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. "Aber wer, wenn nicht die Bahn weiß, was höhere Gewalt bedeutet", meinte er schmunzelnd.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

24. April 2024

Lesezeit: 4 Minute(n)

Rosenheim – Offiziell eingeweiht wurde am gestrigen Dienstagnachmittag (23.4.2024) der neugestaltete Südtiroler Platz vor dem Rosenheimer Bahnhof. Genutzt wurde der Termin auch für eine Fahrzeugtaufe der BRB. Damit trägt nun ein Zug den Namen „Rosenheim“. Mit dabei auch viele Rosenheimer Stadträte. Nur die Fraktion der Grünen blieb der Feier- bis auf eine Ausnahme – gezielt fern, weil es aus ihrer Sicht in Sachen „Südtiroler Platz“ nichts zum Feiern gibt. (siehe auch unseren Kommentar dazu)

Dr, Bernd Rother spendet zusammen mit Monsignore Schlichting den kirchlichen Segen für den neugestalteten Platz. Foto: Innpuls.me

Dr. Bernd Rother spendete zusammen mit Monsignore Thomas Schlichting den kirchlichen Segen für den Südtiroler Platz. Fotos: Innpuls.me

Am Bahnsteig 6 fand die nicht alltägliche Zeremonie statt.. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn (BRB) enthüllten zuerst gemeinsam den Namen des Zugs: Rosenheim. Dann gab es für das Fahrzeug eine kräftige Sektdusche und für Rosenheims Stadtoberhaupt eine Urkunde zur Erinnerung an die Fahrzeugtaufe.
Arnulf Schuchmann stellte in Aussicht, dass es vielleicht auch bald einen Zug mit dem Namen „Landkreis Rosenheim“ geben könnte. Allerdings müsse die BRB dafür im Herbst diesen Jahres erst einmal den Zuschlag bei der Ausschreibung für das Rosenheimer Kreuz ab dem Jahr 2028 bekommen.

„Ein Zug ist immer auch ein Ort der Begegnung“

Den geistlichen Segen für den Zug spendeten Monsignore Thomas Schlichting und Pfarrer Dr. Bernd Rother. Monsignore Schlichting sieht in einer Bahn einen Lebensort. Gerade bei Bahnfahrten habe er selbst schon viele gute Gespräche über Gott und die Welt mit teils völlig fremden Menschen geführt. „Ein Zug ist auch immer ein Ort der Begegnung“, steht für ihn darum fest. Eine Fahrzeugsegnung sei heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. „Aber wer, wenn nicht die Bahn weiß, was höhere Gewalt bedeutet“, meinte er schmunzelnd.

Nach der Fahrzeugtaufe ging es mit den Feierlichkeiten auf dem Bahnhofsvorplatz weiter. Mit Fertigstellung der Bauabschnitte 2, 3 ist die Neugestaltung des sogenannten Südtiroler Platz abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 6,5 Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit 3,5 Millionen Euro Fördermittel durch die Regierung von Oberbayern.
„Erste Überlegungen zur Neugestaltung des Südtiroler Platzes gab es bereits im Jahr 1981“, erzählte Oberbürgermeister Andreas März. Im November 2020 wurden die Arbeiten dann in Angriff genommen. Nach Fertigstellung kommt auch immer wieder Kritik von verschiedensten Seiten, dazu zählen auch die Grünen-Stadträte. Sie beschlossen darum, der Feier gezielt fern zu bleiben. „Da gibt es nichts zu feiern“, meint Fraktionssprecher Peter Rutz. Von ursprünglich 40 Bäumen auf diesem Areal sei letztendlich nur ein Baum übrig geblieben. „Der Platz ist eine Steinwüste“, ärgert sich Rutz.

Am Bahnsteig 6 fand die nicht alltägliche Zeremonie statt.. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn (BRB) enthüllten zuerst gemeinsam den Namen des Zugs: Rosenheim. Dann gab es für das Fahrzeug eine kräftige Sektdusche und für Rosenheims Stadtoberhaupt eine Urkunde zur Erinnerung an die Fahrzeugtaufe. Arnulf Schuchmann stellte in Aussicht, dass es vielleicht auch bald einen Zug mit dem Namen "Landkreis Rosenheim" geben könnte. Allerdings müsse die BRB dafür im Herbst diesen Jahres erst einmal den Zuschlag bei der Ausschreibung für das Rosenheimer Kreuz ab dem Jahr 2028 bekommen. "Ein Zug ist immer auch ein Ort der Begegnung" Den geistlichen Segen für den Zug spendeten Monsignore Thomas Schlichting und Pfarrer Dr. Bernd Rother. Monsignore Schlichting sieht in einer Bahn einen Lebensort. Gerade bei Bahnfahrten habe er selbst schon viele gute Gespräche über Gott und die Welt mit teils völlig fremden Menschen geführt. "Ein Zug ist auch immer ein Ort der Begegnung", steht für ihn darum fest. Eine Fahrzeugsegnung sei heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. "Aber wer, wenn nicht die Bahn weiß, was höhere Gewalt bedeutet", meinte er schmunzelnd.

Sektdusche für den Zug „Rosenheim“. 

Trotz Ankündigung der Grünen, sich nicht an der Einweihung beteiligen zu wollen, war dann aber doch ein Grünen-Stadtrat vor Ort. „Ich hab das Schreiben zu spät mitbekommen“, erklärte Karl-Heinz Brauner dazu. An Kritik an der Gestaltung des Platzes spart aber auch er nicht: „Da wurde viel zu viel Fläche versiegelt“.

Südtiroler Platz gerüstet für Großschadenslagen

Kritik, die auch Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März immer wieder mal zu hören bekommt. Er hält an der Gestaltung aber fest. Das Areal sei so geplant worden, damit es bei Großschadenslagen von verschiedensten Einsatzfahrzeugen befahren werden könne.. Neben der Funktionalität sei es aber auch wichtig gewesen, den Menschen, die am Bahnhof Rosenheim ankommen, ein attraktives Tor zur Stadt zu eröffnen. „Das ist gelungen“, meint er. Kleinere Verbesserungsmöglichkeiten seien aber durchaus noch möglich.
Für CSU-Stadtrat Dr. Wolfgang Bergmüller braucht es dann auch noch Geduld bis zum endgültigen Ergebnis: „Es sind ja wieder Bäume gepflanzt worden. Aber es dauert halt nun etliche Jahrzehnte, bis sie so groß sind wie die alten“.

Bahn will Innenraum des Rosenheimer Bahnhofs verschönern

Lobende Worte für den neugestalteten Südtiroler Platz kamen dann auch von Helmut Zöpfel, Leiter des Bahnhofsmanagement Rosenheim. Da die Arbeiten am Vorplatz nun beendet seien, wolle auch die Bahn die Hände nicht in den Schoss legen: „Wir wollen die Wartehalle mit einem neuen Farb- und Lichtkonzept aufwerten“; berichtete er. Außerdem seien neue Sitzmöglichkeiten und neue Türen im Bahnhof Rosenheim geplant. Ebenso sollen die Treppen zu den Bahnsteigen erneuert und die Unterführungen in den kommenden Jahren verschönert werden: „Damit dann alles rundum tip top ist“.
Auch für den Südtiroler Platz gab es einen kirchlichen Segen. Helmut Zöpfel legte dabei Wert darauf, dass neben katholischen und evangelischen Geistlichen auch Vertreter der muslimischen DITIB-Gemeinde vor Ort waren. „Der Bahnhofsvorplatz ist ein Ort, der unterschiedlichste Kulturen zusammenführt““, so Zöpfel.
Nach dem offiziellen Teil gab es noch Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jugend-Bigband unter der Leitung von Günther Innerlohinger.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Karin Wunsam)

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