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Trauriger Jahresstart im Tierpark Hellabrunn

Gorilla im Tierpark Hellabrunng. Bild von Marc Müller - Copyright Tierpark Hellabrunn

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

3. Januar 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

München – Trauriger Jahresbeginn im Tierpark Hellabrunn in München:  neugeborenes Gorilla-Baby musste aufgrund sehr schlechten Gesundheitszustandes eingeschläfert werden.

Die Tierpfleger fanden das Gorillababy bei Dienstbeginn in den frühen Morgenstunden des Silvestertages. Es wurde weder von seiner Mutter noch von anderen Gruppenmitgliedern beachtet.

Mutter Neema zeigte kein
Interesse an ihrem Kind

Das weibliche Jungtier war in der Nacht zur Welt gekommen und stark unterkühlt. Als Mutter konnte schnell die 35-jährige Neema identifiziert werden, die daraufhin – nach einer ersten tiermedizinischen Versorgung des Jungtiers – noch einmal gezielt mit dem Neugeborenen zusammengeführt wurde. Leider gab es auch hier keine Annäherung beziehungsweise Interesse von Neema am Kind, was möglicherweise auch mit dem lebensschwachen Zustand des Jungtiers erklärt werden kann.

Aufgrund des schwachen Gesundheitszustandes wurde nach Einberufung und Beratung einer gemeinsamen Kommission bestehend aus Hellabrunner Primatenpfleger, Direktion, Tierärzten und Kuratoren sowie der zuständigen Veterinärbehörde und diversen Experten des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Gorillas die schwere Entscheidung einstimmig getroffen, das Jungtier zu erlösen.

Trächtigkeit von Neema
war nicht bekannt

„Vorherige Anzeichen einer Trächtigkeit waren bei Neema nicht beobachtet worden, was bei Gorillas jedoch aufgrund des immer ausgeprägten Bauchs, der mit ihrer pflanzlichen Ernährung wie zum Beispiel Blättern zusammenhängt, nicht ungewöhnlich ist.“ erklärt Dr. Christine Gohl, leitende Tierärztin, in Hellabrunn. „Auffällig war das völlige Desinteresse der gesamten Hellabrunner Gorillagruppe am Neugeborenen. Aus der Natur ist bekannt, dass Wildtiere schon sehr frühzeitig erkennen, ob ihr Nachwuchs gesund ist und damit eine Aufzucht eine Aussicht auf Erfolg hat. Dieses aus menschlicher Sicht harte Verhalten sichert in der Wildbahn unter anderem wichtige Energieressourcen des Muttertieres, die bei einer nicht erfolgreichen Aufzucht verbraucht würden“, so Carsten Zehrer, zoologischer Leiter des Tierparks.

Pathologische Untersuchungen
bestätigten schwerwiegende Vorerkrankungen

Erste pathologische Untersuchungen des Jungtiers bestätigen indes schwerwiegende Vorerkrankungen. So wies das Neugeborene eine Blutung im Kopf sowie eine fortgeschrittene Nabelentzündung auf, was die getroffene Entscheidung im Sinne des Tierwohls bestätigt.
(Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Copyright Tierpark Hellabrunn / Marc Müller)

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