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Umwandlung zum Habitatsbaum

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

1. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Tuntenhausen / Landkreis Rosenheim – Insgesamt 44 Bäume im Landkries Rosenheim tragen aktuell den Schutzstatus eines Naturdenkmals. Einer davon ist die rund 200 Jahre alte Linde in Schönau in der Gemeinde Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim. Doch ihr Lebensweg geht nun langsam zu Ende. Sie ist von einem Pilz befallen. Die Fäulnis schon zu weit fortgeschritten (wir berichteten). Dennoch soll sie nicht gefällt werden, sondern in Würde sterben. Darum wird sie nun zum Habitatbaum umgestaltet. Die Arbeiten dafür haben jetzt begonnen.


Georg Weigl, Bürgermeister von Tuntenhausen, war sehr froh darüber, dass die alte Linde bleibt. „Die Verkehrssicherungspflicht ist wichtig, aber orts- und landschaftsprägende Solitärbäume müssen erhalten bleiben. Ich bin sehr, sehr froh, dass das so gemacht wird. Der Baum ist einfch schon immer da. Der hat Geschichte“, so Weigl.
Die Sommerlinde wird nach den Angaben des Landratsamtes etwa um die Hälfte zurückgeschnitten. „Es gibt zwar einen groben Plan, doch wie der Baum am Ende wirklich aussehen wird, hängt davon ab, was die Baumpfleger oben finden“, erklärt Roman Pröll, Fachberater für Gartenkultur und Landschaftspflege im Landratsamt Rosenheim. Der Baum soll so umgebaut werden, dass er in Zukunft möglichst vielen Tieren einen Lebensraum bietet. „Wenn der Baumpfleger weiter oben Höhlungen entdeckt, die zum Beispiel als Lebensraum für Fledermäuse int3eressant sind, werden wir versuchen, diese weiter unten wieder einzubauen. Auch künstliche Höhungen und lange Bruchkanten sollen geschaffen werden“, so Pröll. Durchgeführt werden die Arbeiten von Baumgutachter und Baumpfleger Georg Kiesl sowie Baumpfleger Peter Lobis. Sie sollen im Laufe des heutigen Dienstags beendet sein.
Nicht nur im Baum selber, sondern auch drum herum soll weiterer Lebensraum entstehen. Denn das meiste Holz und die abgeschnittenen Äste bleiben vor Ort. Die größeren abgesägten Baumstücke werden zu Totholz aufgeschichtet. Dieses aufgeschichtete Holz kann auch Kriechtieren einen Unterschlupf und damit neuen Lebensraum bieten. Die feineren Äste werden zu einer sogenannten Benjeshecke aufgeschichtet. Dazu werden an vier Seiten Pflöcke in den Boden geschlagen und die Äste darin aufgeschichtet. So entsteht ein stabiler Wall. Tiere bringen mit den Jahren Samen mit, sodass sich mit der Zeit auch andere Pflanzen dort etablieren und gedeihen können.

Umwandlung zum Habitatbaum
kostet zwischen 4000 und 7000 Euro

Zwischen 4000 und 7000 Euro kostet die Umwandlung der sterbenden Sommerlinde zum Habitatbaum. Die Kosten übernimmt der Landkreis Rosenheim. Der unteren Naturschutzbehörde stehen Gelder für den Erhalt von Naturdenkmälern zur Verfügung.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)

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