Landkreis Rosenheim – Viele Bürger wollen die Folgen des Ausweichverkehrs in den Städten und Gemeinden entlang der Autobahn nicht mehr länger akzeptieren. Aus diesem Grund wenden sich Rosenheim Landrat Otto Lederer, Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von 14 Landkreis-Kommunen direkt an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder. Ihr Ziel: In Zeiten hoher Verkehrsbelastung soll es unter anderem ein zeitlich befristetes Abfahrverbot geben.
Den Brief übergab Landrat Otto Lederer an die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium des Innern und Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig. Sie wird das Schreiben in der kommenden Sitzungswoche dem Bundesverkehrsminister übergeben. „Ich kann den Unmut der Bürgerinnen und Bürger sehr gut verstehen. So kann es nicht weitergehen. Da aber der Bund nicht nur für die Autobahnen, sondern auch für das Verkehrsrecht in Deutschland zuständig ist, brauchen wir hier Veränderungen, damit ähnlich wie in Österreich, temporäre Abfahrtsverbote eingeführt werden können. Deshalb fordern wir eine Weiterentwicklung des bestehenden Rechts, um die Anlieger wirkungsvoll schützen zu können“, so Rosenheims Landrat Otto Lederer.
Baustelle auf der A 8 sorgt zusätzlich für Verkehrschaos
„Ich habe großes Verständnis für diese Initiative“, so Daniela Ludwig. „Für die Menschen in den Gemeinden entlang unserer viel befahrenen Autobahnen sind das Verkehrschaos und der Stau in den Ortschaften eine Zumutung. Wir müssen alles versuchen, um zu einer halbwegs befriedigenden Lösung zu kommen.“ Mit Verkehrsbehinderungen müsse aber in nächster Zeit gerechnet werden, betonte Ludwig. „Die Bauarbeiten auf der A 8 werden aufgrund des maroden Zustands dieser Autobahn anhalten. Dass eine einzige Baustelle hier für ein gewaltiges Verkehrschaos sorgt, führt uns deutlich vor Augen, wie dringend ein sechsspuriger Ausbau dieser Autobahn ist. Eine langfristige und effektive Entlastung für die Anliegergemeinden kann es nur geben, wenn mehr Fahrstreifen und vor allem ein Standstreifen zur Verfügung stehen.“
Das temporäre Abfahrverbot soll insbesondere für den Lkw- und Durchgangsverkehr gelten. An den Anschlussstellen sollen Hinweisschilder aufgestellt werden. Weil dies nach geltendem Recht nicht möglich ist, fordern die Unterzeichner des Briefes, die rechtlichen Möglichkeiten für Abfahrverbote hilfsweise zu schaffen.
Neben dem zeitlich befristeten Abfahrtverbot und dem Aufstellen von Hinweisschildern an den Anschlussstellen dringen Landrat, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auch auf Einflussmöglichkeiten auf den Verkehr in den Ortschaften. Sie reichen von Durchfahrtsbeschränkungen bis zu temporären Sperrungen von Ortsdurchfahrten. Um die Belastungen objektiv beurteilen zu können, soll der Verkehr zu den Hauptreisezeiten auf der Autobahn A8 systematisch erhoben werden. Zudem wollen die Gemeinden verbindlich in die Planungen zu Sperrungen, Baustellen und Verkehrslenkungsmaßnahmen im Bereich der A8 und der A93, der Inntalautobahn, eingebunden werden.
Den Brief an den Bundesverkehrsminister unterzeichneten Landrat Otto Lederer, Oberbürgermeister Andreas März sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Simon Frank (Aschau), Stephan Schlier (Bad Aibling), Max Singer (Bad Feilnbach), Irene Biebl-Daiber (Bernau), Matthias Jokisch (Brannenburg), Daniel Mair (Frasdorf), Peter Kloo (Kolbermoor), Christoph Schneider (Neubeuern), Susanne Grandauer (Nußdorf a.Inn), Olaf Kalsperger (Raubling), Christoph Vodermaier (Riedering), Simon Hausstetter (Rohrdorf), Georg Huber (Samerberg) und Karl Mair (Stephanskirchen).
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)
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