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Weißstörche kehren aus dem Süden zurück

Zwei Störche sitzen in ihrem Nest

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

7. März 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern –  Den bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) erreichten schon über 50 Meldungen von bereits besetzten Weißstorchennestern im Freistaat Bayern.

Ehrenamtliche Horstbetreuer und Anwohnende haben die vorzeitigen Frühlingsboten zum Beispiel in Pettstadt (Landkreis Bamberg) und in Schierling (Landkreis Regensburg) schon vor dem 1. März gesichtet. „Rund 300 Weißstörche überwintern mittlerweile im Freistaat. Nun kehren auch die ersten Störche aus den südeuropäischen Überwinterungsgebieten zurück“, erklärt Oda Wieding, LBV-Weißstorchexpertin. Die Zugrouten der in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut in Radolfzell mit Satellitensendern ausgestatteten Störche lassen sich verfolgen unter www.lbv.de/senderstoerche.

Heimkehrer haben vermutlich
in Spanien überwintert

Als klassische Zugvögel verbrachten die meisten Weißstörche bis in die 1980er Jahre das Winterhalbjahr in West- und Ostafrika. Die bereits jetzt zurückgekehrten Störche haben vermutlich in Spanien überwintert oder sogar noch kürzere Strecken, wie zum Beispiel aus der Rhonemündung in Südfrankreich, zurückgelegt. „Manche Störche ziehen nur bei echtem Wintereinbruch, als sogenannte Winterflucht, für einige Wochen zum Beispiel ins Rheintal. Wird das Wetter wieder milder kommen sie zurück nach Bayern, oft schon Ende Januar oder Anfang Februar“, so die LBV-Weißstorch-Expertin.
Weißstörche binden sich stärker an ihre Nester als an ihre Partner und führen eine sogenannte „Saisonehe“. Meist kommen die Männchen zuerst aus dem Süden zurück und beginnen, das alte Nest auszubessern. Vorzeitig zurückgekehrte Westzieher, die nur in Spanien überwintert haben und somit einen kürzeren Rückweg ins bayerische Brutgebiet haben, sind dabei im Vorteil. „Ostzieher fliegen über die Türkei und Israel und suchen dann Winterquartiere in Zentralafrika oder noch südlicher auf. Sie machen sich meist erst Ende Februar oder Anfang März auf den vierwöchigen Rückflug nach Bayern und kommen im April im Brutgebiet an. In diesem Winter hat sich einer unserer bayerischen Senderstörche im Tschad aufgehalten, dem klassischen Überwinterungsbereich in Nordafrika“, sagt Oda Wieding. Alle Weißstörche umfliegen das Mittelmeer, weil ihnen dort die fürs Fliegen nötige Thermik fehlt.
Ganz Bayern kann in den nächsten Wochen die Rückkehr der bekannten Frühlingsboten beobachten. 
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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