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Wölfe sollen hohen Schutzstatus verlieren

Wolf im Schnee

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Dezember 2023

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München / Bayern – Die EU-Kommission hat in der vergangenen Woche vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention herabzustufen. Der Bayerische Bauernverband (BBV) dazu: „Erster Schritt in richtige Richtung, aber noch nicht ausreichend“.

Der Vorschlag der EU-Kommission (hier einzusehen) geht nun an den Europäischen Rat, in dem die Mitgliedstaaten in einer qualifizierten Mehrheit dem Vorschlag zustimmen müssen. Erst dann kann der Vorschlag beim „Ständigen Komitee der Berner Konvention“ eingereicht werden. Dort muss sich dann wiederum eine Mehrheit für die Herabstufung finden. 
Ein Anlauf zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes wurde zuletzt 2018 durch die Schweiz eingereicht und war 2023 gescheitet. Ein neuer Versuch, falls der Vorschlag der Kommission die Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten findet, kann erst in der nächsten Sitzung i November 2024 unternommen werden. Hintergrund der Initiative der Europäischen Kommission ist die Tiefenanalyse, bei der die wachsende Population und deren Folgen untersucht wurden.
Für Stefan Köhler, Umweltpräsident des BBV ist dies ein erster Schritt, denen viele weitere Folgen müssen. „Zum einen muss die Herabstufung in der Berner Konvention passieren, aber gleichzeitig muss die Europäische Kommission den Wolf in der FFH-Richtlinie herabstufen, um ein Bestandsmanagement zu ermöglichen. Jetzt müssen die EU-Mitgliedsstaaten Einheit beweisen und diesem ersten wichtigen Vorschlag für die Änderung der Berner Konvention zustimmen.“
Erst die Absenkung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie gelte als grundlegend für ein ausgewogeneres Miteinander von Landwirtschaft und Naturschutz. Der Bauernverband sieht darin die Chance, praxistaugliche Lösungen im Umgang mit Konflikten zwischen Wölfen und Nutztieren zu entwickeln, die den Interessen aller Beteiligten gerecht werden. Einem unkontrollierten Populationswachstum von bis zu 30 Prozent pro Jahr könne nun durch ein gezieltes Bestandsmanagement entgegengewirkt werden.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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