Aschau im Chiemgau – Seit dem Jahr 2000 wandert das herausragende Kunstobjekt „Himmelsleiter“ durch ganz Deutschland und erstmals kommt diese nun in den Landkreis Rosenheim. In Aschau im Chiemgau wird die Himmelsleiter von 7. März bis 20. November zu sehen sein. In der Fastenzeit wird nach 3 Jahren Pause auch wieder das barocke Aschauer Heilig Grab errichtet.
Dieses war nach aufwändiger Restaurierung 2019 nach 65 Jahren erstmals wieder aufgestellt worden und hat unzählige Besucher angezogen. Ab Anfang Juni wird dann noch ein neuer Meditations- und Skulpturenweg verschiedener Künstler und Gruppen, ebenfalls zur Auseinandersetzung von „Oben und Unten“ im eigenen Lebensweg, seinen Aufstiegen und Abstürzen anregen. Die Frage, wie man denn „die Erde himmeln kann und den Himmel erden“, wird sich durch das Ausstellungsjahr in Aschau im Chiemgau ziehen.
Zur Himmelsleiter gibt es natürlich einen sehr interessanten Hintergrund: Am Anfang war – eine Vision. Jakob, so erzählt die Bibel im Buch Genesis, hat sich das Erstlingsrecht von seinem Bruder Esau erschwindelt. Daraufhin muss er vor seinem Bruder fliehen. In der Nacht hat er einen Traum von einer Leiter, die von der Erde bis zum Himmel reicht. Engel steigen darauf auf und ab und er sieht Gott vor sich, der ihn segnet. Für Jakob das Zeichen, dass der Mensch Fehler machen darf und doch von Gott nicht fallen gelassen wird. In einer eigenen Vision zur Jahrtausendwende setzte der Gaißacher Künstler Erwin Wiegerling den Jakobstraum in eine Lichtinstallation um: Eine 28 Meter hohe Leiter aus 12 Sprossen und mit sieben Engelsflügeln versehen in den Farben rot und blau trägt eine tiefe Symbolik: Blau ist die Farbe des Wassers und Himmels, rot, die Farbe des Blutes, der Wärme und der Liebe. So vereinen sich auf der Projektion himmlisches und irdisches. Die Zahlen sieben und zwölf wollen die heiligen Zahlen im Hebräischen abbilden.
Kunstobjekt war schon
in ganz Deutschland unterwegs
Um die letzten Absprachen vor der Installation in Aschau zu treffen, ist die Aschauer Delegation in der Werkstätten Wiegerling nach Gaißach gefahren. „Dieses Kunstobjekt war schon in ganz Deutschland unterwegs und hat für großes Aufsehen gesorgt. Ab März leuchtet die Himmelsleiter dann bei uns am Fuße der Kampenwand für ein Dreivierteljahr. Das ist eine große Freude weit über unseren Pfarrverband hinaus“, so Pfarrer Paul Janßen (stehend hinten rechts). Künstler Erwin Wiegerling (sitzend Zweiter von links) geht es darum, „neue Wege und Zugänge zum Glauben zu finden“. Die Himmelsleiter soll zukunftsweisend sein und ein Zeichen der Hoffnung. Herbert Reiter (sitzend rechts), Mitglied der Kirchenverwaltung, sieht als Leiter der Projektgruppe „Himmelsleiter“ gerade die Verbindung von Gestern, mit dem Heiligen Grab und der Geschichte Aschaus, und dem Heute sowie der Zukunft, abgebildet durch die Himmelsleiter. Und auch, dass „die Menschen, passend zum touristischen Jahresmottos der Gemeinde, schauen, staunen, innehalten sollen, wenn sie die Himmelsleiter sehen“, so Reiter. Der Kirchenpfleger Werner Weyerer (links) freut sich insbesondere über den Zusammenhalt, „es packen alle mit an, vom Aufbau über die Organisation bis zur Gestaltung des Programms“.
Konzerte von Klassik
bis Volkmusik
Begleitet werden Himmelsleiter, Heiliges Grab und Skulpturenweg von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Verschiedene Konzerte von Klassik bis Volksmusik, Gottesdienste und Meditationen, Führungen und Lesungen bereichern das spirituelle und künstlerische Leben der Gemeinde. Der Eröffnungsgottesdienst wird am Freitag, 11.03.2022 um 19.00 Uhr gefeiert und nach der Segnung wird in Anwesenheit des Künstlers Erwin Wiegerling die Vision Himmelsleiter erstmals erstrahlen.
Ausführliche Informationen sind auf einem kostenlosen Faltblatt, das in Kirchen aufliegt und auf den Homepages der Kath. Pfarrgemeinde Aschau Darstellung des Herrn und der Tourist Info, Telefon 08052/90490 bzw. unter www.aschau.de kostenlos erhältlich ist.
(Quelle: Tourist Information Aschau /Foto: re)