Herbstfest-Bericht der Polizei: Tag 4
Rosenheim – Der Rekord für das schnellste Wiesnverbot wurde vermutlich am gestrigen Dienstag geknackt. Außerdem beschäftigte die Rosenheimer Polizei auf dem Herbstfest noch ein „Fanga-Mandl“ um ein Fahrgeschäft herum und ein „Show-Boxkampf“. Hier die Pressemitteilung wieder im Original-Wortlaut:
„Der vierte Wiesntag war vom Wettergott malerisch arrangiert. Nicht nur die Temperaturen waren angenehm warm, sondern fast schon heiß. Viele Besucher zog es deshalb auf das Festgelände zum Rosenheimer Herbstfest. Auch die Gemüter vom ein oder anderen Festbesucher stiegen etwas an, überhitzten zu später Stunden.
Die Wiesnwache spielte beim
„Fanga-Mandl“ um ein Fahrgeschäft mit
Drei Jugendliche aus Rosenheim verwechselten das Festgelände mit einem Spielplatz. Sie liefen um ein Fahrgeschäft herum und meinten, dass sie Fangen spielen müssen. Wenn keine anderen Besucher sich gestört fühlen, mag es vielleicht in Ordnung sein, doch das Trio rempelte ständig andere Anwesende an. Die Wiesnwache spielte dann etwas mit, gewann dann auch, da alle drei eingefangen. Vielleicht mag die Spurtgewalt der Beamten etwas höher gewesen sein.
Klare „Regieanweisung“ der
Wiesnwache für einen „Show-Boxkampf“
Fünf weitere Jugendliche aus Rosenheim meinten, sie müssten jetzt auf dem Festgelände einen „Show-Boxkampf“ abhalten. Sie standen sich gegenüber und führten filmreiche Szenen mit Fußtritten und Faustschlägen durch. Die Wiesnwache war mit den „Schauspielern“ und ihrer „Schauspielkunst“ nicht ganz einverstanden und machte klare und eindeutige Regieanweisungen – „Danke Ende“, so die Weisung.
Wiesnverbot schon
auf den ersten Metern
Vermutlich den Rekord für das schnellste Wiesnverbot hat jetzt ein 18-jähriger Münchner inne. Er fiel einer Streife der Wiesnwache auf, nachdem er nur ein paar Meter ins Festgelände eintrat. Bereits hier schrie er lauthals herum, pöbelte und belästigte andere Besucher an. Von der Wiesnwache darauf angesprochen meinte der 18-Jährige, er könne nicht anders. Er sei immer aggressiv und sucht Streit und die nächste Keilerei sei für ihn schon vorprogramiert. Schließlich muss man seine Kraft ja mit anderen „messen“. Solche Besucher braucht man eigentlich überhaupt nicht und deshalb wurde dem Mann ein Wiesnverbot ausgesprochen.
Halb stolperten sie – halb fielen sie. Direkt neben dem Festgelände schob ein 28-jähriger Rosenheimer sein Rad. Er war für eine Fahrt sowieso viel zu betrunken. Beim Schieben verfing sich sein Bein im Rahmen und der Mann fiel über seinen Drahtesel in eine Wiese. Mit rund drei Promille war der Alkoholwert von einem satten Ergebnis geprägt. Ein ähnliches Missgeschick passierte einem 42-jährigen Rosenheimer. Er schob zwar kein Rad, stolperte aber beim Verlassen des Festgeländes über einen abgestellten Roller. Auch er hatte gut „getankt“, ein Alkoholtest ergab ebenfalls rund drei Promille.
45-jährige Rosenheimer
trank sich durch die Biertischreihen
Kostenfrei trinken wollte wohl eine 45-jährige Frau aus Rosenheim Jedenfalls ging sie in einem Festzelt von Tisch zu Tisch, nahm einfach ein Getränk von anderen Gästen vom der Bierbank und trank daraus jeweils einen kräftigen Schluck. Dass man auch hier ordentlich betrunken werden kann ergab der Alkoholtest über 2,50 Promille der Wert. Die Frau wurde anschließend vom Festgelände verwiesen und trat den Fußmarsch nach Hause an.
„Schilderdieb“ hatte es auf
Polizeischild am Polizeiauto abgesehen
„Schilderdieb“ – Diebstahl ist per se nicht erlaubt und keine gute Sache. Aber wenn man sich an ein Auto der Polizei anpirscht und dann eine angebaute Magnettafel mit der Aufschrift „Polizei“ stehlen möchte, dann ist das salopp ausgedrückt, doch etwas ungeschickt. So wurde von den Einsatzkräften zumindest ein 18-jähriger aus Poing angetroffen. Ihn erwartet ein Verfahren wegen Diebstahls.
Kurz nach Ende gerieten dann am Herbstfestausgang zur Kaiserstraße hin, zwei Männer aneinander. Ein 22-Jähriger sowie ein 16-jähriger, beide aus dem Stadtgebiet, schlugen sich nach einem Wortgefecht mit den Fäusten. Die Wiesnwache musste die beiden Trennen und da der Ältere weiter aggressiv war, mussten ihm sogar Handschellen angelegt werden. Da er sich nicht beruhigen ließ, musst er die restliche Nacht in einer Ausnüchterungszelle der Rosenheimer Polizei verbringen.
Auch die Verkehrsüberwachung im Umfeld des Rosenheimer Herbstfestes wird weiter fortgeführt. Konsequent erfolgen Abschleppungen in den Not-/Rettungswegen sowie auf Behindertenparkplätzen. Auch gestern mussten fünf Fahrzeug abgeschleppt werden. Mit über 0,50 Promille wurde kurz nach 18 Uhr Nähe des Festgeländes ein 51-jähriger Autofahrer aus Feldkirchen-Westerham gestoppt. Ihn erwartet ein Bußgeldverfahren mit Punkten in Flensburg sowie einem 1-monatigem Fahrverbot.“
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)