Bundespolizei: Mutmaßlichen Schleuser in Mittenwald gefasst

Bundespolizei: Mutmaßlichen Schleuser in Mittenwald gefasst

Mittenwald / Garmisch-Partenkirchen – Die Bundespolizei ermittelt gegen einen rumänischen Pkw-Fahrer, der am Freitag (14. Juni) in Mittenwald festgenommen worden ist. Dem Mann wird vorgeworfen, sieben syrische und eine türkische Staatsangehörige eingeschleust zu haben.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Gestoppt wurde das in Rumänien zugelassene Fahrzeug des mutmaßlichen Schleusers gegen 1:00 Uhr von Beamten der Murnauer Grenzpolizei. Der 52-Jährige am Steuer wies sich mit einem rumänischen Pass aus. Seine Mitfahrer hingegen verfügten über keine Papiere. Den Erkenntnissen zufolge handelt es sich um eine 30-jährige Türkin, drei Syrer im Alter von 43, 16 und 16 Jahren sowie eine 34-jährige syrische Frau mit ihren drei minderjährigen Kindern. Für die drei Mädchen gab es keine Kindersitze. Sie lagen ungesichert auf der Rückbank.
Die offenkundig Geschleusten und ihr Fahrer wurden getrennt voneinander zum zuständigen Bundespolizeirevier nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Nach eigenen Angaben hätten ihnen andere Schleuser unterwegs alle ihre Dokumente abgenommen. Für die etappenweise Beförderung über die Türkei und Slowenien, wo sie zwischenzeitlich in einer Flüchtlingssammelstelle untergebracht waren, bis nach Deutschland wären für jeden Mitfahrer mehrere Tausend Euro von im Hintergrund tätigen Schleppern verlangt worden. In Italien wurden zu Beginn der organisierten letzten Etappe nochmals bis zu 500 Euro pro Person fällig.
Nach Abschluss der ersten bundespolizeilichen Ermittlungen ist vorgesehen, die beiden 16-Jährigen, die ohne Verwandte unterwegs waren, der Obhut des Jugendamtes anzuvertrauen. Die übrigen Migranten sollen zurückgeschoben und der österreichischen Polizei überstellt werden. Der Fahrzeugführer wurde wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt. Er wird dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend beim Haftrichter vorgeführt. Sein Auto hat die Bundespolizei sichergestellt.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Copyright Bundespolizeiinspektion Rosenheim)

„Zuflucht Zukunft“: Ökumenisches Kunstprojekt in Rosenheim

„Zuflucht Zukunft“: Ökumenisches Kunstprojekt in Rosenheim

Rosenheim – Am gestrigen Freitag (14.6.2024) startete in Rosenheim das ökumenische Kunstprojekt „Zuflucht Zukunft“. Künstler Josef Hack will damit auf die Zusammenhänge von Klimawandel und Migration hinweisen,

Bemaltes Pfadfinderzelt vor der Erlöserkirche in Rosenheim. Foto: Josefa Staudhammer
Vor der Erlöserkirche wurde ein Pfadfinderzelt bemalt. Fotos: Josefa Staudhammer
Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Rosenheim. Mit Mitte Juli bleiben die Kunstinstallationen in der Stadt. Bis einschließlich den morgigen Sonntag, 16. Juni, gibt es dazu begleitend Aktionen in der Christkönigkirche, der Heilig-Geist-Kirche, der Kirche Allerheiligen, der Kirche St. Nikolaus, der Erlöserkirche. der Städtischen Galerie in Rosenheim und der evangelischen Freikirchen Gemeinde.
Interreligiöser Friedensweg startete am Abend

Wer am gestrigen Freitag einen Blick hinauf zum Kirchturm St. Nikolaus warf, sah dort eine Fahne mit der Aufschrift „Zuflucht Zukunft“ in Wind flattern. Vor der Erlöserkirche bemalte Hermann Josef Hack ein Pfadfinderzelt und bei der Freikirchlichen Gemeinde am Innzipfel wurden „Klimaschutzwesten“ gestaltet. Am Abend startete dann am KuKo ein interreligiöser Friedensweg.

Kunstprojekt in der Kirche St. Nikolaus. Foto: Josefa Staudhammer

Auch in der Kirche St. Nikolaus kann man derzeit Kunstinstallationen betrachten.

Hermann Josef Hack setzt sich seit über 30 Jahren für eine nachhaltige Erneuerung der Gesellschaft durch die Kraft der Kunst ein. Das führte den Träger des Bundesverdienstkreuzes bis vor den Reichstag in Berlin, zur documenta in Kassel und zur UNO in New York.
Das Projekt ist Rosenheim findet In Kooperation der ACK Rosenheim mit dem Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising, dem Kunst beauftragten der Evangelischen-Lutherischen Kirche für München und Oberbaren sowie dem Kunstverein Rosenheim statt.

Am heutigen Samstag (15.6..2024) startete am Vormittag zusammen mit dem Künstler eine Fahrradtour zu den Ausstellungsorten. Um 15 Uhr gibt es dann eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Rolle der Kultur bei der Bewältigung der Klimakrise“mit Künstler Josef Hauck, Dr. Olena Balun, Kunsthistorikerin und Vorsitzende des Kunstvereins Rosenheim, Maximilian Freiherr von Seckendorf, Physiker und Theologe und Louisa Grieblinger, Flüchtlings- und Integrationsberaterin der Diakonie.

Ökumenischer Gottesdienst zum Abschluss

Den Abschluss der drei Aktionstage bildet am morgigen Sonntag, 16. Juni, der zentrale ökumenische Gottesdienst in der Alt-Katholischen Kirche in Rosenheim mit einer Gesprächspredigt zum Thema „Scböpfung und Migration – Wie gestalten wir die Zukunft?“ mit Hermann Josef Hauck. Der ökumenische Projektchor übernimmt die musikalische Gestaltung. Nach dem Gottesdienst wird zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Josefa Staudhammer)

Sechs Migranten im Priener Ortsteil Urschalling abgesetzt

Sechs Migranten im Priener Ortsteil Urschalling abgesetzt

Prien / Landkreis Rosenheim – Sechs Migranten, darunter eine Familie mit drei Indern, wurden von einem Schleuser im Priener Ortsteil Urschalling (Landkreis Rosenheim) abgesetzt. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Die Bundespolizei hat am Dienstag (11. Juni) nach einer Absetzung von sechs Migranten im Priener Ortsteil Urschalling die Ermittlungen wegen Einschleusens von Ausländern aufgenommen. Unter den offenkundig Geschleusten befand sich eine Familie mit drei Kindern. Nach eigenen Angaben waren sie mehrere Tage in verschiedenen Fahrzeugen unter menschenunwürdigen Zuständen unterwegs.

Nachdem eine Rosenheimer Taxizentrale von einem anonymen Anrufer einen ungewöhnlich erscheinenden Fahrauftrag für die Strecke von Urschalling nach Nordrhein-Westfalen erhalten hatte, setzte diese sich mit der Polizei in Verbindung. Die verständigten Beamten stellten kurz darauf am Urschallinger Bahnhaltepunkt zwei Erwachsene und drei Kinder (6,8,11) fest. Die syrische Familie verfügte weder für die Einreise noch für den Aufenthalt in Deutschland über die nötigen Papiere. Wenig später wurde eine andere Polizeistreife an der nahegelegenen A8 auf einen Fußgänger aufmerksam, der auf Höhe der Anschlussstelle Bernau lief. Auch er konnte sich nicht ausweisen und gab an, zuvor mit einer Familie abgesetzt worden zu sein.

Auf Ladefläche eines Transporters regelrecht gestapelt

Die insgesamt sechs mutmaßlich geschleusten Personen wurden zu der für Schleusungsdelikte zuständigen Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht. Dort schilderte der Familienvater, welche Strapazen und Gefahren die jeweiligen Etappen mit sich gebracht hatten. So sollen die beförderten Menschen auf der Ladefläche eines Transporters regelrecht gestapelt worden sein. Eine Frischluftzufuhr im Laderaum habe es zudem nicht gegeben. Für die Schleusung von der Türkei über Griechenland und Bosnien verlangten die Schlepper rund 20.000 Euro von der Familie. Der auf der Autobahn angetroffene 28-jährige Syrer berichtete, dass er für seinen „Transport“ von Griechenland nach Deutschland 6.000 Euro zu zahlen hatte. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wurden alle Personen an eine Aufnahmeeinrichtung in München weitergeleitet. Die Ermittlungen der Rosenheimer Bundespolizei zu dem bislang unbekannten Schleuser und dessen Hintermännern dauern an.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)
 

Elfköpfige Migrantengruppe am Bahnhof Rosenheim in Gewahrsam genommen

Elfköpfige Migrantengruppe am Bahnhof Rosenheim in Gewahrsam genommen

Rosenheim – Am Dienstag (11. Juni) hat die Bundespolizei am Bahnhof in Rosenheim eine elfköpfige Migrantengruppe in Gewahrsam genommen. Die Afghanen waren mit einem Regionalzug von Kufstein nach Rosenheim unterwegs.

Die Pressemitteilung im Wortlaut: 
Bei der grenzpolizeilichen Kontrolle im Zug stellten die Bundespolizisten fest, dass keiner der elf Personen Papiere dabeihatte. Den Erkenntnissen zufolge handelt es sich um zwei Familien, die aus vier Erwachsenen und sieben Minderjährigen bestehen. Die afghanischen Staatsangehörigen wurden vom Rosenheimer Bahnhof zur örtlichen Bundespolizei-Dienststelle gebracht. Dort zeigten sich die erwachsenen Migranten im Alter von 43 und 41 sowie 34 und 30 Jahren alles andere als auskunftsfreudig. Angaben zu den Hintergründen ihrer gemeinsamen Reise oder den damit verbundenen Absichten wollten sie nicht machen. Sie wurden jeweils wegen des Verdachts des illegalen Einreiseversuchs angezeigt. Mitgeführte Fahrkarten belegen, dass sie zuvor mit dem Zug durch Österreich gefahren waren. Mithilfe der Fingerabdrücke der Eltern stellte sich zudem heraus, dass diese in der Vergangenheit bereits in Italien registriert worden waren. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen hatten die Migranten das Land wieder zu verlassen. Sie wurden von der Bundespolizei nach Österreich zurückgewiesen.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Bundespolizeidirektion München registriert rund 6700 illegale Einreisen von Januar bis April

Bundespolizeidirektion München registriert rund 6700 illegale Einreisen von Januar bis April

München /  Bayern – Unerlaubte Einreisen in Bayern Januar bis April 2024: Die Bundespolizeidirektion München zeigt rund 6700 illegale Grenzübertritte an. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es 6772 Fälle.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:

Monatlich stellten die Beamten im Zeitraum Januar 2021 bis April 2024
jeweils die folgende Anzahl unerlaubt eingereister Personen in Bayern
fest:

Januar 2021 / 2022 / 2023 / 2024: 881 / 1.380 / 1.936 / 1.974

Februar 2021 / 2022 / 2023 / 2024: 998 / 1.243 / 1.288 / 1.565

März 2021 / 2022 / 2023 / 2024: 1.042 / 1.438 / 1.751 / 1.588

April 2021 / 2022 / 2023 / 2024: 1.011 / 1.778 / 1.797 / 1.581

Mai 2021 / 2022 / 2023: 928 / 1.781 / 1.952

Juni 2021 / 2022 / 2023: 1.238 / 2.685 / 2.099

Juli 2021 / 2022 / 2023: 1.355 / 2.286 / 2.673

August 2021 / 2022 / 2023: 1.401 / 2.778 / 3.631

September 2021 / 2022 / 2023: 1.511 / 3.685 / 5.282

Oktober 2021 / 2022 / 2023: 2.050 / 4.157 / 7.745

November 2021 / 2022 / 2023: 1.742 / 3.510 / 1.751

Dezember 2021 / 2022 / 2023: 1.542 / 2.508 / 2.304

Gesamt: 2021 / 2022 / 2023 / 2024: 15.699 / 29.229 / 34.209 / 6.708
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)

 

Polizeigewerkschafter Rainer Wendt zu Besuch in Rosenheim: Grenzschutz ist kein Kindergarten“

Polizeigewerkschafter Rainer Wendt zu Besuch in Rosenheim: Grenzschutz ist kein Kindergarten“

Happing / Rosenheim – Rainer Wendt ist in Fernsehen und Funk ein gern gesehener Gast, denn der Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft ist ein Mann mit klarer Line und klaren Worten – auch beim Thema Flüchtlingspolitik. Auf Einladung der CSU sprach er jetzt im Gasthaus „Happinger Hof“ zum Thema „Europa stärken – Migration begrenzen“. Das Interesse war groß.

Das Thema „Migration“ ist nicht einfach. Wer eine härtere Linie fordert, gerät leicht in Gefahr, in die rechte Ecke gestellt zu werden. Rainer Wendt ist deshalb nicht unumstritten und erntete in der Vergangenheit auch immer wieder Kritik für so manche seiner Aussagen. 
Bevor er im vollbesetzten Saal des Gasthof „Happinger Hof“ das Wort ergriff, leitete aber erst einmal Landtagsabgeordneter und Zweiter Rosenheimer Bürgermeister Daniel Artmann in die Veranstaltung ein. Migration sei kein neues Thema und die CSU habe dazu bereits 2015 eine klare Haltung mit festen Zielen gehabt, wie Schutz der europäischen Außengrenze, stationäre Grenzkontrollen und einheitliche Standards bei Verteilung der Flüchtlinge und sozialen Leistungen. Aber, so Artmann „Wir haben mit der Umsetzung zu lange gezögert, diese Kritik müssen wird uns gefallen lassen.“ 
Dass sich was ändern muss an der Flüchtlingspolitik, steht auch für ihn außer Frage. „Einen weiteren Zustrom werden wir nicht schaffen“, sagte er. Das sei keine Frage des Wollens, sondern des Könnens: „Wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen“. 

Auch für Rainer Wendt steht fest, dass in der Vergangenheit in Sachen Flüchtlingspolitik eine Menge falsch gelaufen ist und sich dringend etwas ändern müsse. „Die Kommunen ächzen unter den unkontrollierten Zuwanderung“, sagte er. Das habe nicht mit Kontrollverlust zu tun, sondern viel mehr mit bewussten Kontrollverzicht: „Ich kann nicht verstehen, wie es sein kann, dass jemand, der bei seiner Einreise lügt, bei seinem Namen, seinem Alter und seiner Herkunft und dennoch ins Land darf.“
Besonders scharf attackierte Wendt in seinen Ausführungen immer wieder Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), insbesondere wegen der Einsparungen bei der Bundespolizei. Kritik gab es aber auch für Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne): „Die Bundespolizei würde sich schon freuen, wenn sie das Geld bekommt, das Frau Baerbock in einem Monate für  Friseure und Visagisten ausgibt“. 

Der Polizeigewerkschafter plädierte für scharfe stationäre Grenzkontrollen in Deutschland. „Diese werden noch sehr viele Jahre Bestand haben“, ist Wendt überzeugt. Er fordert, der Bundespolizei die notwendigen Kompetenzen für die Durchführung von Abschiebungen zu übertragen: „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Bundespolizei diese Aufgabe bewältigen kann“ und weiter:  „Ein Land, dass seine Grenze aufgibt, gibt seine Existenz auf.“
Immer wieder gab es für die Ausführungen von Rainer Wendt zustimmenden Applaus.  Nach dem Vortrag von Wendt gab es noch die Möglichkeit zur Diskussion. Die Moderation übernahm Sigrid Knothe, CSU-Europakandidatin für die Region Rosenheim.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)