6 Syrische Migranten in Urschalling abgesetzt  – von zwei fehlt noch jede Spur

6 Syrische Migranten in Urschalling abgesetzt – von zwei fehlt noch jede Spur

Prien / Landkreis Rosenheim – Ein Schleuer hat sechs Syrische Migranten am vergangenen Samstag (4.5.2024) in Priener Ortsteil Urschalling (Landkreis Rosenheim) abgesetzt. Von zwei fehlt trotz längerer Suche der Bundespolizei und einem Hubschreiber derzeit noch jede Spur.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Am Samstag (4. Mai) hat die Polizei im Gemeindebereich Prien am Chiemsee mehrere syrische Migranten in Gewahrsam genommen. Die Gruppe ist offenbar von einem Schleuser nach Deutschland gebracht und abgesetzt worden. Den Angaben zufolge mussten zwei Syrer die mehrstündige Fahrt mangels verfügbarer Sitzplätze durchgängig im Kofferraum zubringen. Von zwei der insgesamt sechs Geschleusten fehlt trotz längerer Suche der Bundespolizei mit mehreren Streifen und einem Hubschrauber jede Spur.
Einem Zeugenhinweis entsprechend trafen Polizeibeamte am Haltepunkt Urschalling nahe Prien zwei Männer, 19 und 29 Jahre, eine Frau, 29 Jahre, sowie einen 16-jährigen Jugendlichen an. Keiner von ihnen verfügte über die erforderlichen Einreisepapiere. Im Rahmen einer ersten Befragung stellte sich heraus, dass die Gruppe ursprünglich aus sechs Personen bestanden hatte. Die Fahndung der verständigten Rosenheimer Bundespolizei mittels Streifenwagen und Polizeihubschrauber im Umfeld verlief ohne weitere Erkenntnisse. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die beiden fehlenden Männer, die sich unmittelbar nach der Absetzung vom Haltepunkt Urschalling entfernt haben sollen, absprachegemäß von einem weiteren Schleuser mitgenommen worden sind.

Laut der zuständigen Bundespolizeiinspektion in Rosenheim gleicht der Fall einer Absetzung, die knapp eine Woche zuvor in derselben Gegend festgestellt worden war. Auch bei der am Samstagvormittag angetroffenen Gruppe handelt es sich um geschleuste Syrer, die von Slowenien aus mitgenommen worden sein dürften. Die gesamte Schleusung, die bis zu 7.000 Euro pro Person gekostet haben soll, ist offenkundig von einer Schlepperorganisation im Hintergrund geplant und etappenweise durchgeführt worden. Um möglichst viele Personen schleusen zu können, schreckte der Fahrer nicht davor zurück, zwei Migranten ungesichert im Kofferraum zu befördern. Die Bundespolizei ermittelt wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Bedingungen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die erwachsenen Syrer, die um Schutz in der Bundesrepublik nachgesucht hatten, einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Der Minderjährige konnte der Obhut des Jugendamts anvertraut werden.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)

 

Migranten irren orientierungslos durch Waldstück bei Prien

Migranten irren orientierungslos durch Waldstück bei Prien

Prien / Landkreis Rosenheim – In einem Waldstück bei Prien am Chiemsee fand die Bundespolizei 8 geschleuste Syrer. Die Migrantengruppe irrte orientierungslos durch das Grenzgebiet.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Die Bundespolizei hat am gestrigen frühen Montagmorgen (29. 4.2024) eine achtköpfige Migrantengruppe in einem Waldstück nahe Prien am Chiemsee in Gewahrsam genommen. Vier von ihnen waren noch minderjährig. Offenbar waren die acht Personen in der Nacht von einem bislang unbekannten Schleuser in der deutsch-österreichischen Grenzregion abgesetzt worden. Nach ersten Erkenntnissen mussten mehrere der Geschleusten während der stundenlangen Fahrt von Slowenien bis Deutschland ungesichert auf der Ladefläche eines hinten geschlossenen Wagens zubringen.

Durch einen Zeugenhinweis wurde die Polizei gegen 2.30 Uhr in der Nacht auf eine orientierungslos wirkende Personengruppe im Priener Ortsteil Urschalling auf Höhe des Bahnhaltepunkts aufmerksam gemacht. Nach Eintreffen mehrerer Streifen von Landes- und Bundespolizei fehlte von der Gruppe zunächst jede Spur. Im Rahmen einer etwa einstündigen Fahndungsaktion konnten die offenkundig umherirrenden Migranten in einem Waldstück nahe der Priener Ortslage Hoherting auf einem Forstweg gefunden werden. Papiere führten weder die vier Jugendlichen noch die vier Männer mit. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um syrische Staatsangehörige, wobei die Erwachsenen zwischen 27 und 34 Jahre und die Minderjährigen zwischen 14 und 17 Jahre alt sind. Sie erklärten, dass sie einige Stunden zuvor von einem ihnen unbekannten Schleuser abgesetzt worden zu sein. Am Tag zuvor hätte er sie in Slowenien mitgenommen. Allerdings mussten sie laut einem der Geschleusten zunächst alle auf der vom Pkw abgetrennten geschlossenen Ladefläche ohne Sicherungsmöglichkeiten sitzen beziehungsweise liegen. Nach einigen Stunden Fahrzeit wurde es zumindest drei von ihnen gestattet, auf der Rückbank zu sitzen.

Die in Gewahrsam genommenen Migranten wurden zur Bundespolizei-Dienststelle nach Rosenheim gebracht, wo sie zunächst versorgt wurden. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen sind die vier erwachsenen Syrer, die jeweils ein Schutzersuchen gestellt hatten, einer Aufnahmestelle für Migranten zugeleitet worden. Der Obhut des Kreisjugendamts Rosenheim konnten die vier Minderjährigen, die alle ohne Verwandte unterwegs waren, anvertraut werden. Die Ermittler der Bundespolizei gehen davon aus, dass es sich bei der Fahrt von Slowenien nach Deutschland um die letzte Etappe einer vermutlich in der Türkei organisierten Schleusung handelt. Den Geschleusten zufolge kostete die etappenweise Beförderung von ihrer Heimat bis in die Bundesrepublik bis zu 7.000 Euro pro Person.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Bundespolizeiinspektion Rosenheim)

Minderjährige in Kofferraum gepfercht – Schleuser festgenommen

Minderjährige in Kofferraum gepfercht – Schleuser festgenommen

Penzberg / Landkreis Weilheim-Schongau – Die Bundespolizei ermittelt gegen einen 18-jährigen Ukrainer, der 6 Syrer nach Deutschland geschleust haben soll. Zwei Minderjährige beförderte er im Kofferraum seines Auto. Auf der Autobahn bei Penzberg (Landkreis Weilheim-Schongau) wurde die Fahrt beendet.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Die Bundespolizei beschuldigt einen Ukrainer, sechs Syrer mit seinem Pkw unter zum Teil lebensgefährdenden Bedingungen eingeschleust zu haben. Der 18-Jährige war am Sonntagmorgen (28. April) an der Autobahn Garmisch-Partenkirchen – München festgenommen worden. Inzwischen befindet er sich auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft.

Beamte der Grenzpolizeiinspektion Murnau unterzogen die Insassen des Autos mit deutschem Kennzeichen an der A95 auf Höhe Penzberg einer Kontrolle. Der Wagen war in Richtung München unterwegs. Bei dem Fahrer handelt es sich um einen in Deutschland registrierten ukrainischen Migranten. Seine sechs Begleiter stammen ursprünglich aus Syrien. Papiere für die Einreise oder den Aufenthalt in der Bundesrepublik hatten sie nicht. Vier von ihnen befanden sich, ohne angegurtet zu sein, auf der Rückbank. Die anderen beiden, zwei Minderjährige im Alter von fünf und 15 Jahren, lagen ungesichert im Kofferraum. Nachdem der Jugendliche von der Polizei aus seiner misslichen Situation befreit worden war, musste er sich übergeben. Dem hinzugezogenen Rettungsdienst zufolge war jedoch keine weitergehende Behandlung notwendig.

Der Fahrzeugführer und die von ihm offenkundig geschleusten Personen wurden getrennt voneinander zu der für Schleusungsdelikte zuständige Bundespolizei-Dienststelle nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Dort stellte sich heraus, dass der Ukrainer in Rheinland-Pfalz gemeldet ist. Ersten Erkenntnissen zufolge wollte sich der verschuldete Handwerker mit der „Abholung“ der Syrer aus Slowenien etwas dazu verdienen. Für diese Fahrt sollte er über 3.000 Euro bekommen. Angaben der Geschleusten zufolge hätte die gesamte Tour von Syrien über die Türkei und Serbien bis nach Deutschland pro Person 9.000 Euro gekostet. Die Ermittler gehen von einer organisierten Schleusung aus.

Nach Abschluss der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wurden fünf der geschleusten Syrer einer Münchner Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Der 15-Jährige, der ohne Verwandte allein unterwegs war, konnte der Obhut des Jugendamts in Garmisch-Partenkirchen anvertraut werden. Den mutmaßlichen Schleuser führten die Bundespolizisten am Montag beim Haftrichter in München vor. Dieser ordnete dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend die Untersuchungshaft an. Der Ukrainer wurde in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim gebracht.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Bundespolizeiinspektion Rosenheim) 

Demo von „Rott Rottiert“: Ruf nach humanitärer Asylpolitik

Demo von „Rott Rottiert“: Ruf nach humanitärer Asylpolitik

Rott am Inn / Gmund am Tegernsee – Nach wie vor setzt sich die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ dafür ein, die geplante Erstaufnahmeeinrichtung für 506 Flüchtlinge und Asylbewerber in Rott zu stoppen. Dazu fand jüngst, trotz widrigster Wetterbedingungen, eine Demo im Gut Kaltenbrunn in Gmund am Tegernsee statt.

Demonstration der Bürgerinitiative Rott Rottiert. Foto: Bürgerinitiative Rott Rottiert

Das Wetter bei der Demonstration der Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ in Gmund am Tegernsee war alles andere als schön. Fotos. Bürgerinitiative Rott Rottiert

Die geplante Einrichtung soll Platz für gut 500 Personen bieten und befindet sich in einem Gewerbegebiet der Gemeinde Rott am Inn mit 2.200 Einwohnern im Ortskern (mit angrenzenden Ortschaften umfasst die Gemeinde rund 4200 Einwohner)
„Die Demonstration richtete sich explizit nicht gegen die Menschen, die in der Einrichtung untergebracht werden sollen. Vielmehr sollte sie die Sorgen und Bedenken der Anwohner und Bürger von Rott bezüglich der geplanten Anzahl an Flüchtlingen und die Auswirkungen auf die Gemeinde aufmerksam machen“, so der Wortlaut in der Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Rott Rottiert“. Sorgen bereitet der Bürgerinitiative vor allem die Unterbringung von so vielen Menschen auf engstem Raum in einer ehemaligen Produktionshalle: „Das ist menschenunwürdig“. 
Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Bürgeriinitiative hat auch eine Online-Petition gestartet. Dabei kamen knapp 5000 Unterschriften zusammen: Wir sind überzeugt, dass keine Gemeinde dieser Größe mit einer Massenunterkunft in dieser Größenordnung belastet und überfordert werden sollte“. 
(Quelle: Pressemitteilung Bürgerinitiative Rott Rottiert / Beitragsbild, Foto: Bürgerinitiative Rott Rottiert)

Themenabend zur Migrationspolitik in Rosenheim

Themenabend zur Migrationspolitik in Rosenheim

Rosenheim – Bündnis90/Die Grünen Ortsverband Rosenheim veranstaltet am Montag, 6. Mai, einen Themenabend zum Thema „Zukunftsorientierte Migrationspolitik“ im Stellwerk 18 in Rosenheim. 

Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr. Referentin ist Professorin Dr. Gesine Schwan. Sie ist Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD und frühere Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin. Sie will an diesem Abend Einblicke geben in „die Herausforderungen und partnerschaftlichen Migrationspolitik“.
Bündnis90/Die Grünen Ortsverband Rosenheim schreibt dazu: „Überforderte Kommunen, spaltende Politik, Fachkräftemangel, Verteilung und erfolgreiche Integration von Migranten sowie die Bewältigung der Fluchtursachen sind zentrale Themen, denen wir uns widmen wollen“:
(Quelle. Pressemitteilung Bündnis 90 / Die Grünen Ortsverband Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Bundespolizei verhaftet Bosnier in Regionalzug in Rosenheim

Bundespolizei verhaftet Bosnier in Regionalzug in Rosenheim

Rosenheim – Im Regionalzug aus Kufstein hat die Bundespolizei am Dienstag (9.4.2024) in Rosenheim einen Bosnier festgenommen, gegen den gleich drei Haftbefehle vorlagen. Der Mann wird voraussichtlich über hundert Tage im Gefängnis bleiben müssen.

Bei der grenzpolizeilichen Kontrolle des Zugreisenden konnte sich dieser mit seinem Pass ordnungsgemäß ausweisen. Im Polizeicomputer fanden die Beamten zu seinen Personalien allerdings verschiedene Hinweise: Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis in drei Fällen sowie wegen fahrlässiger Körperverletzung in Tateinheit mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort hatte er noch Geldstrafen offen, die von den Amtsgerichten in Lehrte und Hannover im Jahr 2022 verhängt worden waren. Zusammengerechnet hatte der 36-Jährige einschließlich Verfahrenskosten Justizschulden in Höhe von rund 3.600 Euro.

Am Rosenheimer Bahnhof beendeten die Bundespolizisten die Reise des bosnischen Staatsangehörigen. Er musste den Zug, der in Richtung München fuhr, verlassen und den Beamten zur Dienststelle folgen. Dort gelang es ihm weder, die geforderte Summe selbst zu begleichen, noch, einen Bekannten oder Verwandten zu finden, der ihm finanziell unter die Arme greifen hätte können. Somit blieb ihm keine andere Wahl, als die Haft in der Justizvollzugsanstalt Bernau anzutreten. Die Gerichte hatten ersatzweise Freiheitsstrafen von insgesamt 103 Tagen festgelegt.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)