Happing / Rosenheim – Urlauber mit Wohnmobil haben in der Stadt Rosenheim ein Problem: Im Stadtgebiet gibt es noch keine Stellplätze für ihre fahrbaren Unterkünfte. Die Betonung liegt auf dem Wort „noch“ – denn nun scheint eine Lösung in Happing gefunden.
Schon seit vielen Jahren monieren die Stadträte quer durch die verschiedenen Fraktionen das Fehlen von Wohnmobil-Stellplätzen im Rosenheimer Stadtgebiet. Als Notlösung nutzen Urlauber darum oftmals die Loretowiese – aber die ist dafür weder gedacht noch perfekt für diesen Zweck geeignet.
Nun aber scheint eine Lösung gefunden. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss präsentierte die Stadtverwaltung eine aus ihrer Sicht geeignete Fläche im Rosenheimer Stadtteil Happing. Diese liegt ganz in der Nähe des Happinger Sees zwischen der Seestraße und der Bahnlinie Rosenheim – Kiefersfelden. Im Norden befindet sich ein beschrankter Bahnübergang und im Süden eine Kiesabbaufläche.
Entstehen sollen dort 30 bis 35 Stellplätze für Wohnmobile.
Für die Bewirtschaftung der Anlage sind eine Rezeption, Duschen, Aufenthaltsraum und Lager vorgesehen. Gastronomie oder Kiosk sind aktuell nicht geplant.
An den Stellplätzen soll den Urlaubern ein Stromanaschluss zur Verfügung gestellt werden. Frischwasser soll zentral an einen Punkt bezogen werden können. Für das Abwasser der Campingfahrzeuge ist eine Entleerungsstation im Bereich des geplanten Gebäudes angedacht. Entsorgt werden soll das Abwasser dann über eine private Kleinkläranlage.
Die Kosten, die für die Errichtung anfallen, sollen von dem Betreiber getragen werden.
Wohnmobilstellplätze sind nicht für Dauercamper gedacht
Wichtig ist der Stadt Rosenheim, dass sich in der Anlage keine Dauercamper niederlassen, wie Stadtdezernent Herbert Hoch in der Sitzung erörterte. „14 Tage sollen nicht überschritten werden“; erklärte er. Explizit richte sich das Angebot deshalb auch nur an Wohnmobilfahrer und nicht an Wohnanhänger mit Vorbauten usw.
*“Die Idee ist gut an dieser Stelle „, findet Christine Degenhart von den Freien Wählern. Weiter meinte sie: „Es ist schön, dass das jetzt endlich kommt“.
Abuzar Erdogan, Vorsitzender der SPD-Fraktion sieht das ebenso: „Seit zehn Jahren sprechen wir schon über dieses Thema. Gut, dass es nun endlich soweit ist“. Seinen Worten schloss sich CSU-Stadtrat Herbert Borrmann an: „Das ist eine gute Geschichte“. Verbesserungsmöglichkeiten sah er allerdings noch bei der Gestaltung gegenüber den vorgestellten ersten Entwürfen.
Grundsätzlich hat auch Anna Rutz von den Grünen nichts gegen einen Wohnmobilstellplatz in der Stadt einzuwenden. Ein Problem sah sie aber bei den aktuellen Plänen doch: „Es ist ein großer Eingriff in den Außenbereich“. Darum sei es wichtig, dass mit der Verwirklichung auch wirklich ein nachweisbarer Nutzen einhergehe. Mit Blick auf die Ökobilanz dieses Projekts meinte sie au0erdem:: „Auf den Plänen sind gut 60 Bäume dargestellt. Ich hoffe, die kommen dann auch wirklich und es ergibt sich durch diese Maßnahme ein Mehrwert auch für die Natur“.
Einstimmig sprachen sich die Stadträte schließlich dafür aus, das Projekt weiterzuverfolgen. Nach Einleitung des Bebauungsplanverfahrens soll nun die Vorentwurfsplanung für das Vorhaben erarbeitet und Gutachten erstellt werden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)