Gut gerüstet für den Ernstfall

Gut gerüstet für den Ernstfall

Altenmarkt / Landkreis Traunstein –  Ein bisschen stolz dürfen die ehrenamtlichen Ausbilder und Verantwortlichen im Ausbildungswesen der Feuerwehren im Landkreis Traunstein schon sein. Kürzlich wurde der 200. Grundausbildungslehrgang im frisch renovierten Feuerwehrhaus in Rabenden erfolgreich beendet. 5.000 angehende Feuerwehrleute haben in den vergangenen 25 Jahren das grundlegende Rüstzeug für ihren späteren Einsatz in den Feuerwehren vor erhalten. Für den kürzlich ausgeschiedenen Fach-Kreisbrandmeister für die Ausbildung, Josef Linner, war die Teilnahme am Abend eine Ehrensache.

24 Frauen und Männer der Feuerwehren Chemiepark Trostberg, Heiligkreuz, Kienberg, Obing, Rabenden, Seebruck, Tacherting, Truchtlaching und Waldhausen besuchten den mehrwöchigen Abendkurs, um sich auf die MTA-Zwischenprüfung vorzubereiten. Am letzten Lehrgangstag stellten sie sich den Aufgaben in Theorie und Praxis und meisterten Disziplinen wie das fachgerechte Aufstellen einer Feuerwehrleiter oder die Inbetriebnahme von Hydranten.
Die Ausbildung wurde in all der Zeit immer wieder an die Erfordernisse der Feuerwehren angepasst. Über viele Jahre hinweg bildete der Truppmann- und Truppführerlehrgang zusammen mit dem Funklehrgang die Grundausbildung der heimischen Feuerwehren. „Mit der Einführung der Modularen Truppausbildung habe im Ausbildungswesen vor einigen Jahren ein Paradigmenwechsel stattgefunden – man nahm Abstand von reiner Wissensvermittlung und ist zu einer kompetenzorientierten Ausbildung übergegangen“, erklärt Josef Linner.
Für die Ausbilder des Verbandes bedeutete dies jede Menge Arbeit, die bisherige Ausbildung an die neuen Anforderungen anzupassen. Das praktische Tun ist dabei in den Vordergrund gerückt, was zur Folge hatte, dass wir neben den Lehrsälen der Feuerwehren auch vermehrt auf Ausrüstung und Geräte zurückgreifen mussten. „Da kann man den Kommunen in unserer Region einfach nur danken. Sie tragen den Ausbildungsbedarf ihrer Feuerwehrleute voll mit und stellen stets die dafür nötigen Mittel zur Verfügung“, zeigt sich Josef Linners Nachfolger Florian Ettmayr dankbar.
„Aus der Praxis – für die Praxis! Dafür steht jedes Angebot in unserem breitgefächerten Ausbildungskatalog des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein“, so Kreisbrandrat Christof Grundner und fügt hinzu, „dass ich unheimlich stolz auf die Ausbilder bin. Ohne deren Engagement und persönlichen Einsatz hätte man in den zurückliegenden 25 Jahren niemals 5.000 Einsatzkräfte ausbilden können und die Qualität der Arbeit unserer heimischen Feuerwehren wäre bei weitem schlechter“.
Für die erfolgreichen Absolventen in Rabenenden ist die Grundausbildung noch nicht abgeschlossen. Sie werden sich nun bei ihren Feuerwehren vor Ort und im Rahmen des Vorbereitungslehrganges zum zweiten Teil der Modularen Truppausbildung weitere Fachkenntnisse aneignen und das sogenannte Funkmodul besuchen, um sich auch mit der digitalen Technik vertraut zu machen. „Für die meisten der Nachwuchskräfte wird die Ausbildung innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein. Ab dem Zeitpunkt der letzten Prüfung gelten sie als „vollwertige Einsatzkräfte“ für ihre heimischen Feuerwehren.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein-hob / Beitragsbild: Anita Mussner-Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

14 neue Gruppenführer gewonnen

14 neue Gruppenführer gewonnen

Gendorf / Traunreut – Eine der vielen Herausforderungen im Feuerwehrwesen besteht in der Ausbildung und Qualifikation von Führungskräften. Die Basis dafür bildet ein Gruppenführerlehrgang, der dazu befähigt, eine Löschgruppe mit neun Einsatzkräften im Einsatz zu führen. Diese Lehrgänge werden im Regelfall durch die drei bayerischen Feuerwehrschulen angeboten und durchgeführt. Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein geht seit drei Jahren zusätzlich einen innovativen und neuen Weg, um ausreichend heimische Feuerwehrkräfte diese Ausbildung zu ermöglichen.

In Kooperation mit der Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf wurde ein Teilzeitlehrgang entworfen, der die Qualifikation in zwei Wochen in Form von Abend- und Wochenendveranstaltungen ermöglicht. Im Gegensatz zur klassischen Ausbildung in Geretsried, Regensburg oder Würzburg können insbesondere Einsatzkräfte diese Ausbildung abschließen, die sich nicht ohne weiteres für eine Woche von der Arbeit freistellen lassen können oder bei denen die Familiensituation keine fünftägige Abwesenheit zulässt.
Dabei legen die Verantwortlichen großen Wert darauf, dass die Teilnehmer aus dem Landkreis Traunstein nicht zu lange Reisewege haben. Die Abende mit den theoretischen Unterrichtsteilen, zu denen beispielsweise die Rechtsgrundlagen, Einsatztaktik, vorbeugender Brandschutz und Unfallverhütung zählen, wurden allesamt im Gerätehaus der Feuerwehr Traunreut abgehalten. Dort wurden auch praktische Teile in Form von Planspielen umgesetzt.
Der Hauptteil der praktischen Ausbildung besteht aus Einsatzübungen, bei denen alle Bausteine eines realen Einsatzes, angefangen bei der Anfahrt und dem Positionieren des Löschfahrzeugs, über die taktischen Einsatzüberlegungen des Gruppenführers bis zum simulierten Funkverkehr trainiert werden können. Das Feuerwehr Ausbildungs- und Kompetenzzentrum der Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf in der Keltenhalle Burgkirchen bietet dabei eine breite Möglichkeitenpalette, um die angehenden Führungskräfte auf ihre umfangreichen Aufgaben vorzubereiten.
14 Aktive der Feuerwehren Ising, Kirchstätt, Maisenberg, Otting, Rabenden, Schnaitsee, Tittmoning, Traunstein, Truchtlaching und Wolkersdorf konnten so zusätzlich qualifiziert werden und stehen den heimischen Feuerwehren ab sofort als Führungskräfte zur Verfügung. „Das Angebot des Kreisfeuerwehrverbandes sehe ich als großartige Ergänzung zum bestehenden Lehrgang an den staatlichen Feuerwehrschulen“, freut sich Kreisbrandrat Christof Grundner. Da die Prüfung vom Lehrpersonal einer Feuerwehrschule abgenommen werden und die Inhalte der Ausbildung ebenfalls eng abgestimmt sind, ist die Wertigkeit der Qualifikationsebene bei beiden Möglichkeiten identisch.
Der Fach-Kreisbrandmeister Florian Ettmayr betont, „die Nachfrage nach dieser Alternative nimmt kontinuierlich zu, was uns zeigt, dass dieses Angebot genau zur richtigen Zeit geschaffen wurde und es einer breiteren Anzahl an Ausbildungswilligen ermöglicht wird, die Qualifikation des Gruppenführers zu erwerben“. Insgesamt planen die Verantwortlichen im Kreisfeuerwehrverband Traunstein zwei dieser Lehrgänge pro Jahr anzubieten. Rund 30 Frauen und Männer können dadurch zusätzlich zu den zugeteilten Lehrgangsplätzen an einer Feuerwehrschule die Gruppenführerausbildung abschließen.
(Quelle: Artikel: Kreisfeuerwehrverband Traunstein -hob / Beitragsbild: Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf)