Komet ab sofort mit bloßem Auge über Bayerns Himmel sichtbar

Komet ab sofort mit bloßem Auge über Bayerns Himmel sichtbar

Rosenheim / Landkreis Rosenheim – Derer Tage könnte sich am Abend der Blick in den Himmel hinauf wieder lohnen – nicht nur wegen möglicher Polarlichter, sondern auch wegen Komet Tsuchinshan-ATLAS. Laut Einschätzung von Professor Dr. Elmar Junker von der Rosenheimer Sternwarte ist er ab dem heutigen Freitag (11.10.2024) mit bloßem Auge zu sehen.

„Alle Prognosen sagen: der Komet wird ein sehr gutes Objekt im Fernglas und wahrscheinlich auch gut mit bloßem Auge beobachtbar“, so Professor Dr. Junker.
Am 27. September durchlief der Komet den sonnennächsten Punkt auf seiner Bahn (Perihel) und bereits am dem heutigen 11. Oktober könnte es möglich sein, ihn mit bloßem Auge kurz nach Sonnenuntergang am Abendhimmel direkt über dem Westhorizont zu sichten.

Beste Sichtbarkeit des Kometen vom 12. bis 20. Oktober 2024

Die beste Sichtbarkeit ergibt sich voraussichtlich vom 12. bis 20. Oktober. „Er ist am hellsten am 12. oder 13. Oktober, wenn der Komet der Erde mit einem Abstand von 0,47 Astronomischen Einheiten am nächsten steht“, erklärt der Leiter der Rosenheimer Sternwarte. jeden Tag steige er etwas höher und gehe damit später unter, werde dabei gleichzeitig aber auch wieder lichtschwächer, da er sich von Sonne und Erde entferne: „Allerdings ist dies unter Umständen auch ein Vorteil, wenn er höher steht, da dort weniger störender Dunst ist und man kann warten bis es dunkel wird“.
Ende Oktober sinkt die Helligkeit von Tsuchinshan-ATLAS dann rapide, aber mit Mitte November müsste man ihn mit einem Fernglas noch bequem am Abendhimmel verfolgen können.
Zur Orientierung: Das sehr helle sternartige Objekt in der Abenddämmerung im Südwesten knapp über dem Horizont ist die Venus. Der Komet steht ca. 20 Winkelgrad rechts oberhalb der Venus.

Am Samstag, 19. Oktober, soll der Komet der Star bei den Führung auf der Sternwarte Rosenheim beim Astronomietag  werden. Angeboten werden diese um 19.30 und 22 Uhr bei schönem Wetter. Bei schlechten Wetter ist ein Ersatzprogramm mit einem Vortrag um 20.30 Uhr im Raum EO.O2 geplant zum Thema „Spaziergang durchs Planetensystem)
(Quelle: Pressemittelung Sternwarte Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Was tut sich am Himmel?

Was tut sich am Himmel?

Rosenheim / Bayern / Deutschland / Welt –  Für alle leidenschaftlichen „Sterngucker“ gibt es auf Innpuls.me regelmäßig Infos darüber, was sich aktuell am Himmel droben so tut. Unterstützung bekommen wir dabei von Professor Dr. Elmar Junker und seinem Team von der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaft / Physik-Astronomie der Technischen Hochschule Rosenheim – Sternwarte. Dr. Junker gibt auch einen Newsletter heraus zu allen aktuellen Entwicklungen.

Aktuell tut sich so einiges am Himmel oben. Vor einigen Tagen ist ein großer Sonnenfleck am Ortsrand der Sonne aufgetaucht, der mittlerweile mit bloßem Auge sichtbar ist und laut dem Rosenheimer Professor Dr. Elmar Junker sicher noch eine Woche bleiben wird. Aber bitte Vorsicht beim beobachten: Mit „bloßem“ Auge bedeutet nur mit Sonnenschutz zur Sonne hinauf sehen. Es eignet sich eine spezielle Sonnenfinsternisbrille. Auch mit einem Schweißglas, Stärke 13 oder 14, ist der Fleck gut sichtbar. Er hat ca. 4- bis 5-fachen Erddurchmesser.

Sonnenfleck mit bloßem Auge sichtbar.

Zum Hintergrund: Sonnenflecken sind Gebiete auf der Sonne, wo Magnetfelder das Hochsteigen von heißem Plasma verhindern. Daher hat die Sonnenoberfläche, laut Professor Dr. Junker, an der Stelle der Flecken „nur“ ca. 4000 Grad Celsius anstatt 6000 Grad Celsius auf der ungestörten Oberfläche. Das Auge nimmt das dann als Schwarzkontrast war.

Fernglaskomet sichtbar

Der Komet C/2022 E3, bekannt auch als grüner Komet (ZTF), erreichte in der vergangenen Woche am 12. Januar seinen sonnennächsten Punkt. Jetzt nähert er sich der Erde. Am 1. Februar hat er noch 42 Millionen Kilometer Erdabstand. Seine beste Sichtbarkeit sollte nach Meinung von Professor Dr. Elmar Junger vom 22. bis 28. Januar sein, denn am 21. Januar ist Neumond und Ende Januar störe der Mond dann wieder stärker durch die Aufhellung des Himmels.
Die Helligkeit des grünen Kometen laufe sehr gut auf der prognostizierten Kurve, so dass er in der kommenden Woche bei dunklem Himmel sogar gerade noch so mit bloßem Auge sichtbar werden könnte. An die Qualität des Kometen Neowise vor drei Jahren reiche er aber nicht heran. Mit dem Fernglas sei ZTF aber am gestrigen Dienstag gut zu finden gewesen.

Venus ist jetzt „Abendstern“

Abends steht Venus jetzt sehr hell im Südwesten in der Dämmerung. Am Montag, 23. Januar wird sie zwischen 16.30 und 18 Uhr, direkt neben Saturn und der Mondsichel sichtbar sein.
(Quelle: Newsletter Professor Dr. Elmar Junker / Beitragsbild: stock.adobe.com/vchalup)