Oster-Interview mit Alfred Licht

Oster-Interview mit Alfred Licht

Rosenheim – Brauchtum und Tradition gehören zum Osterfest dazu. Alfred Licht (56), Vorstand des Trachtenvereins „Innviertler“ Rosenheim, der heuer 120-jähriges Bestehen feiert, erinnert sich, wie er als Kind Ostern erlebt hat und auf welche Bräuche er auch heute nicht verzichten will.

Frage: Was hat Ihnen denn der Osterhase als Kind gebracht Herr Licht?
Antwort: Tatsächlich lange Jahre nur gefärbte Hühnereier und die haben wir einige Tage zuvor zusammen mit unserer Mutter selbst gefärbt.

Frage: Eine große Überraschung war das dann an Ostern aber nicht mehr?
Antwort: Interessant war die Frage, wie der Osterhase überhaupt an die von uns gefärbten Eier kommen konnte (lacht). Aber um das ging es eigentlich auch gar nicht. Das Schöne war das Suchen und das fand früher auch öfter mal im Schnee statt. Als ich dann älter wurde, haben meine Schwester und ich dann auch mal selbst die Rolle des Osterhasen übernommen und gefärbte Eier für unsere kleinere Schwester versteckt.

Frage: Kein Vergleich mehr zu den Ostergeschenken der heutigen Zeit, die dann auch auch mal sehr groß und teuer ausfallen können?
Antwort: Das stimmt allerdings. Ich kenne auch Familien, die richtig viel Geld in die Ostergeschenke investieren. Das gab es zu meiner Kindheit noch überhaupt nicht. Irgendwann kamen dann halt neben den Hühnereiern die Schokoeier und Schokohasen dazu. Aber ich muss sagen, dass mir der Schokonikolaus als Kind immer viel wichtiger war als der Schokohase. Den Schokonikolaus hab ich als kleiner Bub zum Ärger meiner Mutter sogar einmal mit ins Bett genommen, mit einem Schokohasen hätte ich das nie gemacht.

Frage: Läuft da mit dem Osterfest also mittlerweile irgendwas aus dem Ruder?
Antwort: Auch Brauchtum und Tradition entwickeln sich natürlich weiter. Das sieht man schon an unseren Trachten. Wäre immer alles gleich geblieben, könnten wir ja auch heute noch in der Kleidung von Höhlenmenschen herumlaufen. Mir persönlich liegt es aber schon am Herzen, die regionalen Bräuche und Traditionen lebendig zu halten, die schon unsere Vorfahren kannten.

Frage: Und was genau zählt jetzt da zu Ostern für Sie dazu?
Antwort: Da ist natürlich das „Oascheim“, bei dem zwei Rechen so aneinandergelegt werden, dass die Stiele zusammen eine Rinne ergeben. In diese Bahn legt man dann ein Ei und lässt es runterollen. Unten angekommen, bekommt das Ei einen Cent drauf und der nächste Spieler versucht dann dieses Geldstück mit einem anderen Ei herunterzustoßen. Schafft er das, gehört ihm der Cent.  Als Kinder haben wir mit diesem Spiel die ganze Osterwoche lang richtige Wettkämpfe ausgetragen. Das war immer ein großer Spaß.

Frage: Und was darf an Ostern auch nicht fehlen?
Antwort: Natürlich die gefärbten Eier und das gebackene Osterlamm. Mir speziell ist außerdem das Eierpecken wichtig. Das machen wir bei uns nach wie immer bei unserem Osterfrühstück.

Frage: Wie funktioniert das?
Antwort: Das geht ganz einfach. Zwei Gegner schlagen ihre gekochten Ostereier mit der spitzen Seite aufeinander. Wessen Ei heil bleibt, ist der Gewinner des traditionellen „Eier-Duells“ und danach werden die Eier dann gleich verzehrt. Es wird also nichts verschwendet.

Frage: Und wie schaut es mit dem kirchlichen Bräuchen in der Osterzeit aus?
Antwort: Auch den Gang zur Osternacht fand ich immer schon eine sehr schöne, stimmungsvolle Tradition. Die Trachtenverein halten sich selbstverständlich nach wie vor auch an das Tanzverbot in der Fastenzeit. Darum findet unsere Jugendbrauchtumsveranstaltung „Sepp, Depp, Hennadreck“, die wir heuer zum 29. Mal durchführen, auch immer erst in der Woche nach Ostern statt, obwohl es natürlich an sich auch schon in der ersten Ferienwoche ein gutes Angebot für Kinder und Jugendliche wäre.

Frage: Wie feiern Sie heuer Ostern?
Antwort: Den Ostersonntag feiern wir zusammen mit meinen Schwiegereltern im Bayerischen Wald. Das traditionelle Osterfrühstück darf da nicht fehlen und am Ostermontag gibt es dann noch mal ein Osterfrühstück zusammen mit unseren schon erwachsenen Kindern daheim.
(Quelle: Interview Karin Wunsam / Beitragsbild: Christian Kecht)

 

Brauchtum in seiner schönsten Form

Brauchtum in seiner schönsten Form

Rosenheim – Mit feierlichem Festgottesdienst und farbenprächtigem Festzug wurde beim heutigen Erntedankfest in Rosenheim gelebtes Brauchtum in seiner schönsten Form gezeigt. Tausende Gläubige nahmen daran teil. Unter den Ehrengästen war auch der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Zelebriert wurde die ökumenische Kirchenfeier von den katholischen Amtsbrüdern Dekan und Domkapitular Daniel Reichel, Pfarrer Andreas Maria Zach und Pfarrer Sebastian Heindl zusammen mit der evangelischen Dekanin Dagmar Häfner-Becker.

Bei Kaiserwetter startete der Kirchenzug um 9.15 Uhr in der guten Stube Rosenheims, dem Max-Josefs-Platz. Mit dabei über 30 Vereine, Musikkapellen, Pferde-Gespanne und Erntekronen aus Stadt und Landkreis. Für die Erler war die Teilnahme Schwertarbeit. Rund 300 Kilogramm wiegt das Erler-Kreuz, dass sie auf ihren Schultern durch die Stadt trugen.
Gut vier Stunden Arbeit stecken in der Erntekrone, die von der Landjugend Vogtareuth angefertigt wurde. Dabei mitgeholfen hat auch Johanna Mayer aus Pfaffing, eine der diesjährigen Miss-Herbstfest-Finalistinnen.  „Das Erntedankfest ist jedes Jahr wieder schön“, meinte sie. Besonders freute sie sich mit ihren Freundinnen Hildegard, Magdalena und Barbara auf das gemeinsame Beisammensein auf der Wiesn.
Vor der gemütlichen Einkehr in die beiden Festzelte stand aber erst einmal Andacht im Mangfallpark Süd auf dem Programm.

„Religiöse Feste
schenken viel Kraft“

Dekanin Dagmar Häfner-Becker wies zu Beginn des Festgottesdienstes darauf hin, wie wichtig religiöse Feste für die Menschen sind: „Sie schenken viel Kraft“.
Für Dekan und Domkapitular Daniel Reichel war es das letzte Erntedankfest, dass er in Rosenheim zelebriert. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass er zum Jahresende die Stadt verlässt (wir berichteten).
In den vergangenen Jahren stellte er seine Predigten beim Erntedankfest immer unter ein bestimmtes Motto passend zum Rosenheimer Herbstfest. Mal war es das Bier, mal ein Lebkuchenherz. Heuer ist es die Geisterbahn geworden, weil es derzeit so viele schlimme Nachrichten gäbe so Reichel, die den Menschen Angst machen: Krieg, Corona, Energiekrise und Missbrauchsskandal in der Kirche.
Die Angst dürfte aber nicht das letzte Wort haben. Dafür stehe das Erntedankfest. Außerdem ginge es dabei um den Dank für die Früchte dieser Erde. Diese seien keine Selbstverständlichkeit. Dies müsse sich jeder vor Augen führen, nicht nur  die Landwirte und Gärtner.
Zur Tradition des Erntedankgottesdienst gehört es auch, dass ein Landwirtsehepaar zu Beginn der Eucharistiefeier Gaben in Form von Brot und Weintrauben zum Altar bringt. Heuer übernahmen Madalena und Josef Paul aus Neubeuern diese ehrenvolle Aufgabe.
Nach dem Gottesdienst zog der farbenfrohe Festzug durch die Rosenheimer Innenstadt vorbei an vielen Schaulustigen zum gemeinsamen Mittagsessen auf dem Herbstfest.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Josefa Staudhammer)

Und jetzt für Euch rund 130 Fotos vom heutigen Erntedankfest in Rosenheim. Viel Spaß beim Anschauen:

Erntedankfest Rsoenheim. Erler Kreuz auf dem Max-Josefs-Platz
Erntedankfest Rosenheim. Fesche Madl in Tracht auf dem max-Josefs-Platz
Erntedankfest Rosenheim: Zwei Besucher in Tracht
Erntedankfest Rosenheim: Zwei Kinder auf Festwagen
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim: Letzte Besprechung vor Festzug auf Max-Josefsplatz
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim: Sanitaeter im Festzug
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
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Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
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Erntedankfest Rosenheim 2022
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Erntedankfest Rosenheim 2022
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Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
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Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Erntedankfest Rosenheim 2022
Dorfabend der „Kaltentaler“

Dorfabend der „Kaltentaler“

Pang / Rosenheim – Der Rosenheimer Trachtenverein „D`Kaltentaler“ veranstaltet am Freitag, 5. August, um 18 Uhr seinen Dorfabend. Auf dem Programm stehen Musik, Auftritte und bayerische Schmankerl. Der Eintritt ist frei.

Der Dorfabend findet in der Dorfstraße / Ecke Grünthalweg im Rosenheimer Stadtteil Pang statt. Zur musikalischen Unterhaltung spielt die Wasner Musi unter der Leitung von Hans Rutz auf. Zudem treten die Plattlerjugend unter Leitung von Martin Knobel und die Goaßlschnalzer auf.
Die fleißigen Helfer unter Leitung von Vorstand Franz Haigermoser servieren bayerische Brotzeiten und Grillfleisch. Auch Kaffee, Kuchen und eine Pilsbar gibt es.
Ausweichtermine bei Regen sind am Samstag, 6. August, 18 Uhr oder am Sonntag, 7. August um 16 Uhr.
(Quelle: Text: Martin Aerzbäck / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Fronleichnam in Aschau im Chiemgau

Fronleichnam in Aschau im Chiemgau

Aschau im Chiemgau / Landkreis Rosenheim Nach zwei Jahren die der Pandemie geschuldet waren, gab es in diesem Jahr zum Hochfest Fronleichnam am Fuße der Kampenwand wieder eine Prozession. Betend und singend zog die Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinde von Aschau im Chiemgau mit Baldachin, den Fahnen der Dorfvereine, den Vereinen und der Musikkapelle durch den blumen- und fahnengeschmückten Ortskern.

Der Prozession ging der Festgottesdienst in der katholischen Aschauer Pfarrkirche „Darstellung des Herrn“ voraus. Ortspfarrer Paul Janßen segnete mit dem Allerheiligsten das Dorf, die Werkstätten, die Schule sowie die Fluren und Felder. Die zwei aufgebauten Altäre wurden vom Katholischen Frauenbund und von der Kolpingfamilie hergerichtet. Die Gebirgsschützenkompanie Aschau gab dabei das Ehrengeleit. Die aktiven Dirndl der beiden örtlichen Trachtenvereine Hohenaschau und Niederaschau trugen die Madonnenfigur und das Standbild der heiligen Notburga bei der Prozession. Im Mittelpunkt stand das Brot, das symbolisch in der goldenen Monstranz durch den Ort getragen wurde. Vier Himmelträger flankierten Pfarrer Paul Janßen und dahinter folgte die Kirchengemeinde.
(Quelle: Pressemeldung Tourist-Information Aschau im Chiemgau / Beitragsbild, Fotos: H. Reiter)

Frauen in Tracht tragen Figur, Fronleichnam Aschau im Chiemgau
Fronleichnam Aschau im Chiemgau, Baldachin wird durch die Strassen von Aschau im Chiemgau getragen, Fronleichnamsprozession
Sonnwendfest und Patrozinium

Sonnwendfest und Patrozinium

Pang / Rosenheim – Das Sonnwendfest des Trachtenverein „Kaltentaler“ Pang findet am Samstag, 25. Juni, in Westerndorf am Wasen statt. Der Festgottesdienst zum Patrozinium startet um 19 Uhr in der Rundkirche. Anschließend gibt es Bewirtung beim Moar am Berg.
(Quelle: Info: Martin Aerzbäck / Beitragsbild: Martin Aerzbäck)